Energiepolitik > Preismeldungen
Eon erwartet weiter steigende Strompreise
svenbianca:
versucht doch in Deutschland ein Kraftwerk zu bauen, die Bevölkerung wird hinter euch stehen, euch mit offenen Armen empfangen. Deshalb bauen ja so viele Investoren Kraftwerke in Deutschland, weil man ohne Aufwand und ohne Probleme stinkreich wird........
Mike88:
svenbianca, das stimmt!
Ein Kinderspiel bei unserer \"Wir sind gegen alles Gesellschaft\". Welcher Unternehmer würde sich das antun wenn er Alternativen hat Geld zu verdienen ohne immer angeschossen zu werden. Das ist legitim und das würde ich auch so machen.
Die meisten Deutschen denken halt Strom kommt aus der Steckdose und die Windmühlen und die PV sind echte Alternativen auf konventionelle Kraftwerke zu verzichten.
Der Wahnsinn kann schon Angst machen. Aus meiner Sicht wären da die Lehrer stärker gefordert, nicht nur zu Diskutieren und zu manipulieren sondern auch stärker zu informieren was technisch überhaupt machbar ist.
redbluewitch:
--- Zitat ---Wir haben einen liberalisierten Markt und Strom wird Europaweit über die EEX oder bilateral gehandelt. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.
--- Ende Zitat ---
dem ist gewiss nicht so. Ein liberalisierter Markt setzt einen undiskriminierten Zugang aller möglichen Anbieter voraus, den es beim Strommarkt nun mal nicht gibt
--- Zitat ---Der Markt wird durch vier Anbieter, welche insgesamt ca. 85% der gesamten konventionellen Kraftwerkskapazität besitzen, dominiert. Das Bundeskartellamt (2006) geht insgesamt von einem Marktanteil der vier Verbundunternehmen von nahezu 90% aus. Des Weiteren „geht die Beschlussabteilung von einem marktbeherrschenden Duopol auf den
bundesweiten Strommärkten, gebildet durch E.ON und RWE“ mit einem Marktanteil von ca. 60% aus (Bundeskartellamt, 2006, S. 44).
--- Ende Zitat ---
nicht Angebot und Nachfrage bestimmen hier die Preisbildung, sondern die Marktmacht der Anbieter - das wird in der verlinkten Studie durch mehrere Modelle veranschaulicht, zB
--- Zitat ---Konkret werden innerhalb des Modells mehrere Fälle (peak, off-peak, Sommer, Winter, Übergangszeit) simuliert, bei denen das Angebot in Form einer geschätzten Grenzkostenkurve einer periodenspezifischen, isoelastischen Nachfrage gegenübersteht. Angesichts des in Deutschland vorherrschenden Oligopols (zwei „große“ und zwei „kleine“ Anbieter) ergibt sich das Gleichgewicht im Basisfall bei geringeren Mengen und höheren Preisen als im Wettbewerbsfall, wobei die real beobachtbaren Marktpreise unter dem theoretisch möglichen Cournotpreisen liegen (vgl. Abbildung 17). Die für den deutschen Elektrizitätsmarkt ermittelten Lerner-Indizes, d. h. der relative Aufschlag auf die Grenzkosten, liegen im Bereich 0,53-0,59
38 (EnBW) bzw. 0,65-0,82 (RWE).29 Die durch den Cournot-Aufschlag auf die Preise erzielten Gewinnzuwächse gegenüber dem Wettbewerbsszenario belaufen sich auf ca. 2 Mrd. € pro Anbieter.30 Auch in den anderen Szenarien bestätigt sich der wohlfahrtsmindernde Einfluss der Markmachtsituation.
--- Ende Zitat ---
http://www.tu-dresden.de/wwbwleeg/publications/wp_em_15_hirschhausen_weigt_zachmann_marktmacht_deutschland_elektrizitaet.pdf
dass Aktionäre eines Stromanbieters an hohen Gewinnen durch überhöhte Preise interessiert sind, liegt wohl auf der Hand - solches Interesse könnte auch erklären, warum Einige vehement allein den Staat für die überhöhten Preise verantwortlich sehen
svenbianca:
soweit mir bekannt ist, hat der Chef der Regulierungsbehörde zuletzt gesagt, es liegt keine Form des Diskrimienirung in Deutschland vor. Also es steht jedem frei ein Kraftwerk zu bauen...
Aber mal ehrlich:
1. man kann sicher sein, das sich zig Anwohner, in der Nähe wohner etc. bis zum Bundesverfassungsgericht klagen werden, so dass sie bstimmt im Jahre 2025 endlich bauen können.
2. Was ist mit den Verschmutzungsrechten, keiner weiß wie es politisch da weitergeht, vor allem mit den Kosten für einen Kraftwerksbetreiber.....
3. Vielleicht greift dann noch der Staat oder sonstwer in die Preisgestaltung ein und es werden keine marktpreise sondern politisch populäre Preise festgesetzt bis das Kraftwerk mal läuft ( und die sollen ja jahrzehnte laufen)
4. vielleicht kommt die Atomkraft wieder (je nach politischer Kraft ab 2009)
wer soll bei den zig Unwägbarkeiten einen Cent in neue Kraftwerke setzen außer die großen 4. Dadurch fehlt es an Wettbewerb, aber auch hier wäre es doch gut, wenn die Politik verlässliche Rahmenbedingungen für alle schaffen würde, damit ein Investor auch ivestiert.
redbluewitch:
siehe auch diese Studie der EU, in der die Energiemärkte der Mitgliedsländer bewertet werden. Leider gibt es sie nur in Englisch.
--- Zitat ---Despite the relatively high number of companies active on the German electricity wholesale market, the market can hardly be described as a buyer’s market. The main reason for this observation must be seen in the fact that 90% of total German electricity generation is controlled by the four large producers and their associated trading sister companies and
affiliated companies. According to all kinds of electricity network users, this explains why the relatively high number of traders does not alleviate market power, although the market is – on the other hand – often described as a quite open market.
--- Ende Zitat ---
was die oben erwähnten Investionshindernisse anbelangt, auch dafür sieht die EU Studie primär die oligopole Struktur als ursächlich an - Widerstände in der Bevölkerung spielen keine Rolle
--- Zitat ---Many market participants pointed to economic investment hindrances, which, according to them, might best be described by “spontaneous behaviour in solidarity”. It means that whenever one of the four large generators of electricity moves in a certain direction, the other three would “spontaneously” and “in solidarity” follow the move. Consequently, there is no competition between the big four, but just a kind of tacit agreement not to harm each other and to jointly benefit where possible. This creates significant uncertainty whether a certain
investment will over time turn out to be economically viable or not and results in fears that new power plants may eventually turn in “sunk costs”.
There is so far no concrete evidence, which would allow the competent authorities to take appropriate measures. According to German authorities, existing capacities are not fully used and the companies dominating the German electricity market pursue a “profit before quantity” policy.
--- Ende Zitat ---
was den angeblich undiskriminierten Zugang zum Markt angeht, beurteilt die Studie:
--- Zitat ---Market opening and competition: The German gas and electricity markets are both characterised by a high degree of vertical and horizontal integration dominated by very few large companies. In the electricity sector, this structure in combination with congestion at interconnectors as well as some specific problems related to network access is thought to
prevent effective competition from developing and to increase barriers for new entrants and independent investments in new power plants.
--- Ende Zitat ---
http://ec.europa.eu/energy/energy_policy/doc/10_internal_market_country_reviews_en.pdf
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