Düsseldorf hat die Stadtwerke verkauft

[RR-E-ft]

Düsseldorf hat die Stadtwerke verkauft

[berghaus]

In NRW gehören die Stadtwerke Düsseldorf bei der Stromlieferung z.Zt. zu den Anbietern mit den preiswertesten Angeboten (Preisgarantie: 6 Monate), aber wie lange?
Am 16.01.2008 stand folgendes in der Süddeutschen Zeitung, Seite 19, unter der Überschrift:

“Kleine Stadtwerke vor dem AUS“

“........Die Stadtwerke Düsseldorf AG sind längst zu gut 55 Prozent im Besitz von EnBW in Karlsruhe. ..... Von EnWB gnadenlos auf maximalen Ertrag getrimmt, agieren die Düsseldorfer Stadtwerke bereits unter dem zweiten Vorstand eher glücklos bei der Expansion. .........“

Der Artikel ist auch sonst für uns recht interessant. Vielleicht kann jemand die Seite verlinken, wenn’s erlaubt ist.
berghaus

[Netznutzer]

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/55/152667/

[nomos]

@berghaus, der Artikel geht mir viel zu wenig auf die wesentlichen Ursachen ein.

Eine der Ursachen ist die Kommunalpolitik, die nur die Monopol-Gewinne im Auge hat, die man mit der Energieversorgung von den Verbrauchern abkassiert. Das Geld wurde und wird überwiegend zweckfremd verwendet. Hätte man in die Stadtwerke investiert und das Geld z.B. in die dezentrale Energiegewinnung gesteckt, wäre die Situation eine andere. Aber man hat das Verhalten ja bis heute nicht wirklich geändert.

Das Klagegeschrei soll ja auch bewirken, dass die Verbraucher wohl aus Mitleid oder aus Lokalpatriotismus noch höhere Preise hinnehmen.  Die Verbraucher finanzieren über die Preise alles mit, was sich an städtischen Betätigungen und Aufgaben so findet. Wenn das Geld dann weg ist, will man vom Verbraucher auch noch Ersatz.

Nein, zuerst sollte sich die Kommunalpolitik auf den Sinn und Zweck von Stadtwerken besinnen und darin nicht den Goldesel für den Stadtsäckel sehen. Dann könnten sich manche Bürger und Verbraucher dafür wieder einsetzen.

[Schwiertz]

hallo, bin neu hier und lese mich gerade mal durch das forum. als alter düsseldorfer kann ich nur sagen, dass mich dieses post oder genauer gesagt, dessen datum, etwas verwirrt.

zunächst mal wurden die stadtwerke ja schon 2005 mit wirkung zum 01.01.2006 verkauft, alter hut also.

dann sind die stadtwerke entgegen dem artikel soweit ich informiert bin und der lokalpresse entnehmen kann, recht erfolgreich au0erhalb von düsseldorf unterwegs. klein sind sie wahrlich auch nicht. als es um den verkauf ging, bei welchem es hier über jahre hinweg viel ärger in der stadt sowie einen erfolgreichen bürgerentscheid gab, hieß es mal, die düsseldorfer seien das oder mit das größte stadtwerk in deutschland.

was der verkauf, gegen welchen die mehrheit der düsseldorfer war, am ende für die kunden bedeutet, wird sich wohl erst längerfristig zeigen. nachdem die alten vorstände nun in rente gegangen sind(auch das wird im artikel ein wenig anders dargestellt), wurden die posten nun  durch enbw nahe herren ersetzt.

ich bin ja mal neugierig, ob die preise, wie von bürgermeitser erwin beim verkauf versprochen, günstig und stabil bleiben. fakt ist, dass die stadtwerke früher unabhängig waren und nun in der hand von einem der großen energiekonzerne ist. warum das für niedrige preise stehen soll, ist mir bis heute schleierhaft.

bisher hatte ich zumindest nie einen grund zu wechseln.