Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Nahrungsmittel und Bioenergie  (Gelesen 79779 mal)

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Offline nomos

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Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #300 am: 05. Juli 2008, 20:00:38 »
@sh, warum wieder der Versuch von dieser zweifelsfreien und wesentlichen  Ursache abzulenken und diese erstrangige Quelle abzuwerten? Ja, es gibt noch weitere Ursachen, das und diese Ursache ist schlimm genug. \"Dieser Autor\" steht ganz und gar nicht alleine da!   Es handelt sich um einen internationalen Wissenschaftler mit breiter Anerkennung und Unterstützung. @sh,  das ist der Versuch der Meinungsmache, es ist nicht die Tatsache,  er steht nicht alleine, das Gegenteil ist der Fall.

Die bisherige Nichtveröffentlichung der Weltbank-Analyse ist eine Rücksichtnahme auf den US-Präsidenten Bush. Davon gehen nicht nur hochrangige Entwicklungspolitiker aus.

Unsere Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hat schon vor Monaten auf Biosprit als Grund für die Nahrungsmittelknappheit und Verteuerung verwiesen. Ich habe keine Verständnis dafür, dass gerade hier in Deutschland immer wieder der Versuch gemacht wird, durch Verweise davon abzulenken. Ich schenke mir hier die möglichen Links. Bei der Vielzahl müsste ich ja direkt eine Auswahl treffen.

Biosprit aus Lebensmitteln und dann die Empfehlung kein Fleisch zu essen, das rettet das Klima? Für wen oder vor was eigentlich?

Offline Netznutzer

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Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #301 am: 05. Juli 2008, 20:18:40 »
http://www.handelsblatt.com/politik/international/eu-rudert-beim-biosprit-zurueck;2008180

Zitat: Die Verwendung von Pflanzen wie Mais und Weizen zur Herstellung von Biokraftstoffen ist heftig umstritten, da sie für einen großen Teil der Preissteigerungen von Nahrungsmitteln verantwortlich gemacht wird.

Bestimmt von jemandem aus der EU zitiert, der alleine mit seiner Meinung dasteht, gelle!

Gruß

NN

Offline superhaase

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Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #302 am: 05. Juli 2008, 20:31:22 »
Den Artikel der Süddeutschen nicht gelesen?

Zitat
Ein Sprecher der Weltbank in London versuchte die Wogen am Freitag zu glätten. Von einer Geheimstudie könne nicht die Rede sein. \"Hier wurde die Meinung eines einzelnen Experten zitiert, den die Weltbank zu Rate gezogen hat, wie viele andere auch\", sagte er der Süddeutschen Zeitung.

Er distanzierte sich vom Inhalt des Papiers, in dem es weiter heißt, dass weder Spekulanten noch die verstärkte Nachfrage aus Schwellenländern wie Indien und China Schuld an den steigenden Preisen trügen. Auch die mehrjährige Dürre in Ländern wie Australien habe nicht \"wesentlich\" dazu beigetragen.

Die Krise am Lebensmittelmarkt hat nach Einschätzung der Weltbank verschiedene Ursachen, die sie in einer am 2. Juli veröffentlichten Studie aufschlüsselt.

Genannt werden darin die Verteuerung von Energie und Düngemitteln, die Dollar-Schwäche, die weltweit wachsende Nachfrage nach Nahrung, aber auch die Exportstopps einiger Länder, die etwa bei Reis zu kurzfristigen Engpässen auf dem Weltmarkt geführt haben.

\"Einen signifikanten Beitrag zu den steigenden Lebensmittelpreisen leistet sicher auch die Biokraftstoffproduktion\" betonte der Weltbank-Sprecher. Einen Anteil von 75 Prozent an der Preiserhöhungen könne er aber nicht bestätigen.

Biosprit ist eben gerade nicht die zweifelsfrei wesentliche Ursache.
Dies ist unter anderem auch der abrupte Exportrückgang der USA, die zuvor jahrzehntelang die Welt mit ihren subventionierten Exporten \"beglückt\" hat und damit abhängig gemacht hat. Der Exportrückgang kommt von dem plötzlich und unüberlegt angestachelten Biospritanbau, das ist wahr. Er ist also quasi ein Auslöser, wenn man so will. Das bestreite ich gar nicht.
Der Grundstein des Problems wurde aber zuvor mit der verfehlten Welthandelspolitik in Verbindung mit den Agrarexportsubventionen der USA und der EU gelegt. Denn fast alle Länder der Welt könnten sich selbst ernähren, wenn man ihnen das die letzten Jahre nicht geradezu verboten hätte (Weltbank und IWF und WHO). Dann könnte ihnen der Biospritanbau in den USA egal sein.

Vielmehr ist es doch so, dass ein rechtzeitiger und langsam einsetzender Biospritanbau in den USA und in der EU den anderen Entwicklungsländern und Schwellenländern ermöglicht hätten, von den Agrarüberschüssen des \"Westens\" verschont ihre eigene Landwirtschaft weiterzuentwickeln.
Dann könnte ein Biospritanbau auf landwirtschaftlichen Überkapazitäten bei uns ohne Problem für die Lebensmittelpreise möglich sein.

Dass Biosprit zu der Problemsituation beiträgt und verschärfend oder als Auslöser wirkt, ist also anzunehmen.

Trotzdem ist Biosprit (nicht jede Form und nicht überall und nicht zu jeder Zeit und in jedem Umfang) sinnvoll - auch heute.

Wie die Weltbank selbst sagt, steht der Autor alleine da. Und die zitierten Aussagen klingen auch so schon dem ersten Anschein nach recht unglaubwürdig. Nichts ist Schuld, keine Dürre, keine Missernten, kein Nachfrageanstieg - Marktwirtschaft spielt also keine Rolle - oder doch? Ja! Wenn der Biosprit die Preise hochtreibt, dann ist das andererseits ein marktwirtschaftlicher Mechanismus! Das ist für mich auf den ersten Anschein Mumpitz. Und sowas kommt von einem Wirtschaftler.
Wenn man die Milchpreisentwicklung der letzten Jahre ansieht, dann haben die doch recht deutlichen Schwankungen rauf und jetzt wieder runter, bis die Bauern streikten, rein gar nichts mit dem Biosprit zu tun. Das war rein durch erhöhte Nachfrage aus Asien und die darauf folgende Produktionsausweitung bedingt. Ob der Herr Wirtschaftsfuzzi das wohl anders sieht?

Dass die EU in ihrer Biospritpolitik nun zurückrudert, ist gut.
Die Pläne waren wohl auch recht unausgegoren.
Auch die Bundesregierung mit dem geplanten verstärkten Ethanoleinkauf aus Brasilien hat wohl kein schlüssiges Konzept.

Doch selbst wenn der Biospritanbau wieder vollkommen aufgegeben würde, würde das Problem der armen und hungernden Bevölkerung in den Entwicklungsländern nicht beseitigt, allenfalls vorübergehend gedämpft, wenn wir (EU und USA) die Welt wieder mit subventionierten Lebensmitteln überschwemmen.
Das mag für viele als Argument schon hinreichend sein.
Gut.
Aber eine Lösung ist das nicht und man sollte daher nicht vergessen, die wirklichen Ursachen anzupacken.
Ja, dazu gehört unter vielem anderen z.B. auch der exorbitante Fleischkonsum bei uns, der zu fragwürdigen und für viele Länder und deren Bevölkerung schädlichen Sojaimporten führt.
Davor sollte man nicht die Augen verschließen.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline nomos

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Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #303 am: 05. Juli 2008, 20:44:54 »
Zitat
Original von superhaase
Wie die Weltbank selbst sagt, steht der Autor alleine da.
    @sh, wo sagt denn das \"die Weltbank\"?

Offline superhaase

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Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #304 am: 06. Juli 2008, 13:32:21 »
Mal eine sinnvolle Maßnahme auf internationaler Ebene:
G-8 planen Getreidereserven gegen Nahrungskrise
Ein erster Schritt, nicht mehr.
Es müssen weitere folgen.
Leider bin ich recht skeptisch, was ein Umdenken in der Welthandelspolitik und in der Weltagrarpolitik betrifft.

Im Übrigen heißt es da:
Zitat
Gegenwärtig seien Deutschland und Japan die einzigen G8-Länder, die über überschüssige Lagerbestände an Getreide verfügen.
Aha!
Deutschland hat also noch überschüssige Lagerbestände an Getreide.
- Trotz Biospritanbau in Deutschland?
Kann ja eigentlich nicht sein, wenn der Biosprit an einer Getreideverknappung schuld sein soll.
- Trotz der angeblichen Knappheit der letzten Monate?
Wieso wurde das Getreide nicht zu den nun so guten Preisen auf dem Weltmarkt verkauft?
Irgendwie geht das nicht zusammen.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline nomos

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Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #305 am: 06. Juli 2008, 21:43:49 »
Zitat
Original von superhaase
Mal eine sinnvolle Maßnahme auf internationaler Ebene:
G-8 planen Getreidereserven gegen Nahrungskrise
........
Wieso wurde das Getreide nicht zu den nun so guten Preisen auf dem Weltmarkt verkauft?
Irgendwie geht das nicht zusammen.
    @sh, die Getreidelagerbestände in Deutschland und Japan sind für Sie ein Beleg dafür, dass Biosprit nicht zur Verknappung und Verteuerung von Lebensmitteln beiträgt?

    Bei der Weltbank-Analyse geht es sicher nicht alleine um Deutschland. Deutschland gehört als Importeur zu den Mitverursachern der Krise, es ist aber nicht die Welt.

    Auf der einen Seite begrüßen Sie die Reservebildung, dann fragen Sie warum das Getreide nicht am Weltmarkt verkauft wurde. Es ist gut, dass es überhaupt noch Reserven auf der Welt gibt, aber was da \"Irgendwie nicht zusammengeht\" ist Ihre Argumentation.

Offline redbluewitch

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Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #306 am: 07. Juli 2008, 10:04:53 »
wie schon sh richtig erläutert hat, trägt die Ausweitung des Biospritanbaus zur Verteuerung der Preise für Lebensmittel bei, ursächlich ist sie aber nicht. Ursächlich sind historisch gerade die Politik von Weltbank und IWF sowie aktuell die Spekulation mit Rohstoffen

Zitat
Des Weiteren müssen Lebensmittelpreise sehr rasch wieder auf einem erschwinglichen Niveau stabilisiert werden. Dazu müssen zunächst alle spekulativen Investitionen unterbunden werden, welche die Preise an den Börsen künstlich in die Höhe treiben. Auch die überambitionierten Beimischungsziele der EU und der USA für Biosprit müssen ausgesetzt werden. Dies wäre nicht nur im Sinne der Konsumenten, sondern auch der Produzenten. Denn Agrartreibstoffe und Spekulation führen zu erheblichen Preisschwankungen und bieten alles andere als einen verlässlichen Rahmen für Investitionen.

Der Hungergipfel

Zitat
In mehreren bereits publizierten Artikeln  wurde gezeigt, dass, wenn die Länder Afrikas ihre landwirtschaftlichen Möglichkeiten wirklich ausschöpften, sie die in grossen Mengen konsumierten Nahrungsmittel (Reis, Mais, Sorgho, Soja, Bananen, Maniok, süsse Kartoffeln, Palmöl usw.) mit Sicherheit nicht mehr aus anderen Kontinenten importieren müssten. Die Milliarden afrikanischer Öldollars flössen nicht mehr in die Taschen der Multimilliardäre jenseits des Atlantiks, sondern könnten für Aufbau und Entwicklung ganz Afrikas verwendet werden. Die Erdöl produzierenden afrikanischen Länder, die über wenig Ackerland verfügen, könnten ihrer Bevölkerung Nahrungssicherheit garantieren, indem sie zu niedrigeren Preisen absolut frische Nahrungsmittel aus denjenigen afrikanischen Ländern importierten, die über reiche landwirtschaftliche Ressourcen verfügen. Dieser wirtschaftliche Austausch würde die Entwicklung der einen und der anderen ermöglichen, ohne Rückgriff auf unmenschliche Konditionen, wie sie momentan den afrikanischen Regierungen von den traditionellen westlichen Geldgebern aufgezwungen werden.

Die Demokratische Republik Kongo kann ganz Afrika und die Länder der Europäischen Union ernähren

.... und die steigenden Ausgaben für Rüstung nicht zu vergessen

Zitat
Die Nahrungsmittelkrise zeigt auch in den USA Folgen: 35 Millionen Menschen müssen sich inzwischen um die jeweils nächste Mahlzeit sorgen. Eine «Freiwilligen-Farm» in Virginia versucht zu helfen. Ein Zeichen der Menschenverachtung, wie es deutlicher nicht sein könnte. Die USA, das reichste Land der Erde, das jährlich Hunderte von Milliarden Dollar für die Rüstung ausgibt, um seine Herrschaft über die Welt zu festigen und die anderen Länder mittels Krieg zu unterwerfen, lässt seine eigenen Bürger hungern. Immer mehr Amerikaner können sich frisches Gemüse, Früchte oder Vollwertbrot nicht mehr leisten. Das führt zu Mangel- und Fehlernährung, worunter vor allem Kinder und alte Menschen zu leiden haben.

Hungern – in den USA

Offline nomos

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Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #307 am: 07. Juli 2008, 10:57:59 »
Zitat
Original von redbluewitch
wie schon sh richtig erläutert hat, trägt die Ausweitung des Biospritanbaus zur Verteuerung der Preise für Lebensmittel bei, ursächlich ist sie aber nicht.
    @redbluewitch, ich sehe da keine richtige Erläuterung und ich kann diese verharmlosende und künstliche Differenzierung und Vermischung nicht mehr hören.

Die Verwendung von Lebensmitteln zur Erzeugung von Bioenergie
 trägt zur Verknappung und Verteuerung von Lebensmitteln bei.
[/SIZE]

Alleine das reicht! Hier im Forum geht es um Energie \"forum.energienetz.de\".  Das Thema ist daher die Bioenergie und die damit verbundenen Auswirkungen und nicht das Thema Rüstungsausgaben etc.. Die EU rudert beim Biosprit längst aus guten Gründen zurück, wie es sich heute wieder in der gesamten Presse verfolgen lässt.

siehe z.B. heutiges Handelsblatt [/list]

Offline superhaase

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Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #308 am: 08. Juli 2008, 07:58:49 »
Das ist eben genau Ihr Problem, nomos:
Sie differenzieren nicht, sondern pauschalisieren.
Das wird der Sache nicht gerecht.

Im Gegensatz zu Ihnen und manchem Autor beziehen viele andere halt keine Absolut-Position.
Die Welt ist nicht schwarz/weiß.
Sie ist auch nicht so einfach und linear gestrickt, wie es manche gerne hätten - sie ist komplex.

Andere (z.B. ich) geben ja zu:
Es gibt Biosprit der unsinnig ist. Dazu gehört wohl Ethanol aus Mais.
Es gibt Biospritpläne, die unausgegoren sind. Gut wenn sie revidiert werden.
Der int. Bioenergiehandel wirft viele Probleme auf, die gelöst werden müssen. Vielleicht auch durch ein vorübergehendes EU-Importverbot, das allerdings rechtlich schwierig ist.
Biosprit löst alleine weder das Klimaproblem, noch das Energieproblem.

ABER: Biosprit ist nicht per se Teufelszeug. Und Biosprit ist nicht die Hauptursache der Lebensmittelkrise.
Biosprit ist auch heute (Biosprit der 1. Generation) an der richtigen Stelle und unter den richtigen Bedingungen erzeugt sinnvoll und kein Problem für die Lebensmittelversorgung. Ganz im Gegenteil kann er zur Stabilisierung der Lebensmittelmärkte beitragen, wenn es richtig geregelt wird. Stichwort Subventionsabbau, Exportabbau der USA und der EU. Da müssen wir hinkommen.

ciao,
sh
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Offline nomos

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Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #309 am: 08. Juli 2008, 09:02:11 »
Zitat
Original von superhaase
....
Andere (z.B. ich) geben ja zu:
..
Biosprit ist nicht per se Teufelszeug. Und Biosprit ist nicht die Hauptursache der Lebensmittelkrise.
    @sh, Sie und \"die Anderen\".

Die Herstellung von Treibstoffen aus Pflanzen hat die weltweiten Preise für Lebensmittel um bis zu 75 Prozent ansteigen lassen.

@sh, hier geht es um die Lebensmittelpreise und da ist Biosprit laut dieser wissenschaftlichen Studie die Hauptursache, dazu kommen die irreparablen Umweltschäden, die Vernichtung von Lebensraum für Menschen und Tiere usw..
Nicht per se, aber richtig erkannt, es ist Teufelszeug.[/list]
Zitat
Höhere Energie- und Düngemittelkosten hätten nur einen Anteil von 15 Prozent gehabt, 75 Prozent gehen auf Kosten des Biosprits. In den USA geht bereits ein Drittel des Getreides in die Erzeugung von Ethanol, in der EU wird die Hälfte der pflanzlichen Öle für Biodiesel verwendet. Es wird nicht nur Getreide für Sprit verwendet, sondern auch zunehmend mehr Land für die Treibstoffherstellung genutzt. Dazu kommt die Spekulation an der Börse. Alle drei Faktoren, die bislang nicht in einen Zusammenhang gebracht worden seien, treiben die Preise in die Höhe.

Offline redbluewitch

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Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #310 am: 08. Juli 2008, 09:15:54 »
im Telepolis Artikel ist eine Studie der Weltbank verlinkt, in der u.a. zu lesen ist

Zitat
Concerns over increasing energy use, climate change, and carbon dioxide emissions from fossil fuels make switching to lowcarbon
fuels a high policy priority at both the global and country levels. Bio-fuels are a potential low-carbon energy source, although whether bio-fuels offer carbon savings depends on how they are produced.13 Secondgeneration
bio-fuels produced from waste products, in particular, can avoid land use change and some of the emissions associated with current bio-fuel programs, and may hence offer significant environmental and social benefits. These benefits, however, have to be weighed against the potential costs of rising food prices. According to a recent IFPRI study, most scenarios of increased use of bio-fuels imply substantial trade-offs with food prices.14 These trade-offs are dampened, although not eliminated, when technological advances in bio-fuel and crop production are considered. Trade-offs between energy security, climate change and food security objectives need to be carefully monitored and integrated into both food and bio-fuel policy actions.

selbst die Weltbank scheint also zu \'differenzieren\'

schade dass hier in diesem Forum alles zu einer totalen Glaubensfrage wird

Offline nomos

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Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #311 am: 08. Juli 2008, 09:43:46 »
Zitat
Original von redbluewitch
schade dass hier in diesem Forum alles zu einer totalen Glaubensfrage wird
    @redbluewitch, es geht nicht um Glauben, es geht um Fakten, die man zur Kenntnis nehmen sollte! Ich bin aber zuversichtlich, die Fakten sind  jetzt nicht mehr zu ignorieren, nicht nur hier im Forum, Korrekturen werden folgen.   Es stellt sich nur noch die Frage, ob ausreichend und wie schnell. Man rudert ja schon kräftig zurück. Auch in den USA sieht man, dass man überzogen hat. Von mir aus kann man gerne weiter differenzieren, wenn die Vernunft einkehrt und solange die Richtigung beibehalten wird.   ;)

    Wer hat etwas gegen umweltgerechte Erzeugung von Energie aus Abfall? Dass die Daseinsvorsorge (Energiesicherheit, Klima, Lebensmittel etc.) als Ziele verantwortungsvoll verfolgt werden müssen, wer will da widersprechen?

Offline superhaase

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Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #312 am: 08. Juli 2008, 10:45:23 »
Zitat
Original von nomos
@sh, hier geht es um die Lebensmittelpreise und da ist Biosprit laut dieser wissenschaftlichen Studie die Hauptursache, dazu kommen die irreparablen Umweltschäden, die Vernichtung von Lebensraum für Menschen und Tiere usw.
Gerade diese Studie ist umstritten und unglaubwürdig. Auch die Weltbank hält sie für Unfug.
Wissenschaftlich ist daran wohl eher wenig.

Und zum wiederholten Male:
Es gibt auch heute schon eine Biospritproduktion, auch durchaus nicht nur aus Abfällen, die weder Umweltschäden noch Lebensraumvernichtung noch Hunger verursacht.

Fehlentwicklungen müssen erkannt und abgestellt werden.
Da sind sich ja wohl alle einig.
Aber Sie wollen Biosprit \"aus Essbarem\" ganz verbieten, das ist zu kurzsichtig und engstirnig.

ciao,
sh
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Offline nomos

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Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #313 am: 08. Juli 2008, 12:14:43 »
Zitat
Original von superhaase
Gerade diese Studie ist umstritten und unglaubwürdig. Auch die Weltbank hält sie für Unfug.
Wissenschaftlich ist daran wohl eher wenig.
    @sh, auch zum wiederholten Male, wo steht das so? Angeblich hat sich die Weltbank ja auch vom \"Autor\" der Studie distanziert. Im Erfinden von Argumenten sind Sie Spitze!
Zitat
Original von superhaase
Und zum wiederholten Male:
Es gibt auch heute schon eine Biospritproduktion, auch durchaus nicht nur aus Abfällen, die weder Umweltschäden noch Lebensraumvernichtung noch Hunger verursacht.

Fehlentwicklungen müssen erkannt und abgestellt werden.
Da sind sich ja wohl alle einig.
Aber Sie wollen Biosprit \"aus Essbarem\" ganz verbieten, das ist zu kurzsichtig und engstirnig.
    @sh, es gibt heute schon in jeder Hinsicht sinnvolle Produktion von Energie aus Abfällen und Bioabfällen. Dazu gehört auch Biogas wenn es professionell produziert wird. Biosprit zähle ich nicht dazu. Das sehen Sie vollkommen richtig, Biosprit aus Lebensmitteln lehne ich ab. Das können Sie als \"kurzsichtig und engstirnig\" verunglimpfen, ich lehne es trotzdem ab und ich stehe da nicht alleine.

Offline nomos

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Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #314 am: 22. Juli 2008, 22:26:18 »
Landvolk-Funktionär Hilse: Weizenpreis an Ölpreis koppeln

SWP-Kommentar

    Sucht Euch schnell einen neuen Vertreter![/list]

     

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