Energiepolitik > Erneuerbare Energie

Nahrungsmittel und Bioenergie

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superhaase:
@nomos:
Entschuldigen Sie bitte das Wort Unfug.
Mir ist aber in dem Moment nichts besseres eingefallen.
Wenn jemand behauptet, Uran sei reichlich vorhanden und eine allzeit billige Energiequelle, und dann noch suggeriert, man könnte Erdöl durch Uran substituieren, dann setzt es bei mir schon mal kurz aus...  :D


--- Zitat ---Original von nomos
... Kernenergie ist weltweit Fakt. Wer das nicht zur Kenntnis nimmt verhält sich à la Vogel Strauß.
--- Ende Zitat ---
Wer sagt denn, dass ich den Fakt Kernenergie nicht zur Kenntnis nehme?
Klar gibt es Kernenergie.
Nur wird sie keine Probleme lösen.
Im Gegenteil schafft sie ständig neue: in Form von Atommüll, dessen Entsorgung weltweit seit jeher ungelöst ist.
Da muss man gar nicht auf irgendwelche Atomwaffen verweisen.
Russland und China sind auch überhaupt keine Vorbilder in der friedlichen Nutzung der Kernenergie: Schauen Sie sich mal die dortigen Zustände und die radioaktiv verseuchten Landstriche an, die durch den laxen Umgang mit Uran und radioaktiven Abfällen entstehen und schon entstanden sind.

Kernkraftwerke bergen außerdem ein nicht unerhebliches Gefahrenpotential. Das ist wohl allgemein bekannt.
Außerdem kontaminieren sie auch ohne GAU ständig die Umwelt.
Ich möchte hier nur an den Thread mit der Krebsstudie im Umfeld deutscher Kernkraftwerke erinnern, die ja angeblich die besten und sichersten der Welt sind.

Wer die ungelösten und (bisher und scheinbar auch in Zukunft) unüberwindbaren Probleme und Gefahren der Kernkraft wegredet und ignoriert, der handelt wahrlich wie der berühmte Vogel Strauß.

Dass Atommächte wie Frankreich, Russland und China Kernkraftwerke bauen wollen/werden, heißt lange noch nicht, dass sie damit Recht haben.
Ja, es heißt nicht einmal, dass sie damit günstiger fahren werden als mit einer anderen Strategie, die auf erneuerbare Energien setzt.
Sie wollen doch nicht etwa behaupten, dass z.B. die chinesische Führung immer kluge Entscheidungen trifft, oder gar so unfehlbar wie der Papa Ratzi ist. ;)


--- Zitat ---Aber dieses \"nicht zur Kenntnisnehmen\" kennen wir ja bereits beim Biosprit und den Auswirkungen auf die Nahrungsmittel und die Umwelt für Mensch und Tier.
--- Ende Zitat ---
Haben Sie denn schon zur Kenntnis genommen, dass sich inzwischen sehr breit die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass Biosprit nicht Schuld an der Nahrungsmittelkrise ist und auch nicht per se verantwortlich für Umweltzerstörung ist?
Es wurden inzwischen ja genügend Links hier gesetzt, die das belegen, und auch zeigen, dass Ihre Meinung \"die Bioenenergie ist Schuld\" kaum noch von jemandem vertreten wird.

@Cremer:
Ja, wir haben da wohl ein Problem. Vielleicht sollten wir mal in Housten anrufen. ;)
Ich sehe vor allem folgende Mentalität als Problem an:
Ich will Strom unbegrenzt zur Verfügung haben, und zwar möglichst billig. Umweltfreundlich darf er ruhig sein, wenns denn sein muss, solange das nichts kostet. Wo der Strom herkommt, ist mir egal, Hauptsache ich sehe davon nichts: Keine Spargel, keine Kohlekraftwerke, keine Atomkraftwerke. Der Atommüll soll bitte auch nicht bei mir gelagert werden, sondern bei den anderen.

Dass ich bezüglich Kernkraft anderer Meinung bin als Sie, ist klar - siehe oben.

Eines interessiert mich noch: Welche medizinischen Anwendungen werden denn von Kohle und Gas erwartet?

ciao,
sh

egn:
Zum Thema \"Hoffnung auf Atomkraft\" der folgende Link:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25639/1.html

Atomkraft ist für mich langfristig sicherlich keine Alternative hinsichtlich der Stromversorgung. Aber für mich spricht auch nichts dagegen in einer Übergangszeit bis der Ausbau der regenerativen Quellen den Bedarf auch deckt die alten Atomkraftwerke bis zum Ende der technischen Lebensdauer (Sicherheit hat hier absoluten Vorrang) weiter zu betreiben.

Cremer:
@superhaase,

nicht unbedingt \"super\" draug heute? :D

Öl ist die Grundlage zur Gewinnung von pharmazeutischen und medizinischen  Mitteln.
 
Wenn das Öl nicht mehr vorhanden ist, muss dies aus Kohle gewonnen werden.

deshalb ist m.E. Kohle zu wertvoll, einfach in Kesseln zur Energieerzeugung (Dampf, Strom) verbrannt zu werden.

An diese Stelle sollte/muss Kernenergie treten; heute Kernspaltung, morgen Kernfusion


@egn


--- Zitat ---Übergangszeit bis der Ausbau der regenerativen Quellen den Bedarf
--- Ende Zitat ---

in welcher Welt leben Sie denn?

Das wird schlicht schlecht möglich sein.

Aber diese Diskusion sollte im richtigen Thread (Fossile/Atomkraft)weitergeführt

nomos:

--- Zitat ---Original von egn
Zum Thema \"Hoffnung auf Atomkraft\" der folgende Link:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25639/1.html

Atomkraft ist für mich langfristig sicherlich keine Alternative hinsichtlich der Stromversorgung. Aber für mich spricht auch nichts dagegen in einer Übergangszeit bis der Ausbau der regenerativen Quellen den Bedarf auch deckt die alten Atomkraftwerke bis zum Ende der technischen Lebensdauer (Sicherheit hat hier absoluten Vorrang) weiter zu betreiben.
--- Ende Zitat ---
@egn, realistisch bleiben. Die Stromerzeugung aus den sogenannten erneuerbaren Energiequellen wird trotz Energiesparen noch lange den Bedarf nicht decken. Hier nur mal Zahlen aus meinem Bundesland. Z.B. für Fotovoltaik wird viel Geld in die Hand genommen und den Verbrauchern abverlangt. In BW bringt das gerade mal 0,6 Prozentpunkte, das ist weniger als die statistische Schwankungsbreite in der übrigen Stromerzeugung. Alleine die Stromerzeugung aus Wasserkraft macht 60 % der \"Erneuerbaren\" aus und die Wasserkraft ist nicht neu und auch keine CO2Erfindung.  Die neuen \"Erneuerbaren\" werden nicht viel ersetzen.   Wenn jetzt die Kernenergie abgeschaltet wird, muß Ersatz her. Was realistisch auf die kurze Sicht bleibt ist die Steinkohle, wollen wir das in Deutschland wirklich?

[/list]

egn:

--- Zitat ---Original von nomos
@egn, realistisch bleiben.
--- Ende Zitat ---

Dann bleib mal bei der Atomenergie realistisch. Lies einfach mal den Link oben.

Während es bei der der Atomkraft in den letzten Jahrzehnten kaum Zuwächse gab - die Zahl der Kraftwerke ist sogar gesunken - gibt es bei der regenerativen Energieerzeugung ein rasante Entwicklung.

Windkraftausbau 2007:
USA 5.244 MW
China 3.287 MW
Spanien 3.100 MW
Deutschland 1.667 MW
Indien 1.617 MW
Frankreich 888 MW
Italien 603 MW
Portugal 434 MW
UK 427 MW
Kanada 386 MW

Soviel Kapazität was an Windkraft in einem Jahr ans Netz geht sind AKWs
schon lange nicht mehr in 10 Jahren ans Netz gegangen. Und die
Entwicklung beschleunigt sich immer mehr. Von diesen Wachstumsraten
können herkömmliche Kraftwerkstypen nur träumen.

Selbst im Atommusterland Frankreich explodiert der Windkraftausbau
geradezu. Bis 2010 soll dort die Windkraftkapazität auf 13,5 GW und bis
2015  auf 17 GW steigen. Mittlerweile wird in Frankreich sogar mehr für
die kWh Windkraft vergütet als in D. Und anstatt einer Degression bei
der Vergütung gibt es einen Inflationsausgleich.

Ein kleines Detail am Rande:
Der größte Betreiber von Windkraftanlagen in D ist mittlerweile E.ON.
Bis 2010 will E.ON rund 6 Mrd € in Erneuerbare Energien investieren. Und
damit ist E.ON nicht alleine. Nachdem Classen EnBW verlassen hat will
auch EnBW kräftig in Erneuerbare investieren.

Das zeigt dass auch die großen Konzerne langsam umdenken und sich aus
der Atomsackgasse befreien wollen.

Und dass die regenerativen Energien für die Energieversorgung nicht ausreichen ist schlicht ein Märchen. Und auch die Speicherung von regenerativer Energie ist nicht das Problem.

Dass theoretisch eine reine regenerative Stromversorgung möglich ist
zeigt http://www.kombikraftwerk.de/ . Auf europäischer Ebene ist das
noch einfacher realisierbar als lokal für ein einzelnes Land. Die
Verteilung der Resourcen über ganz Europa im Zusammenspiel mit einem
europäischen Energie-Highway macht die Versorgung aus eigenen
europäischen Energie-Quellen möglich. Wenn sich jemand über die Kosten
beklagt dann sollte er einfach mal nachrechnen was jedes Jahr an Geld
für außereuropäische Energiequellen aus Europa abfließt. Dieses Geld
ist meiner Meinung nach viel besser lokal investiert anstatt in dem
Ölscheich sein 100. Kamel.

Die Entwicklung hin zu regenerativen Energiequellen lässt sich nicht
mehr aufhalten.

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