Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Nahrungsmittel und Bioenergie
userD0010:
superhaase
Wer hat denn wohl mit dem Schreiben von Quatsch begonnen.
Waren/sind Sie der Leuchtturm der Intellligenz, insbesondere der farblich gestalteten?
Sie sollten sich nicht erregen, auf selbst konstruierte Argumente (Landwirtschaft vor 100 Jahren) eine passende Antwort zu bekommen.
Der vorgetragene Unsinn vom Anbau von Energiepflanzen vor 100 Jahren kann doch wohl nicht allen Ernstes als Begründung dafür herhalten, dass heute sog. Energiepflanzen in exorbitanter Menge für die techn. Energiegewinnung angebaut werden sollen oder müssen
Das waren früher alles LEBENS-Mittel mit der Betonung auf Leben.
Und dazu gehörte auch Hafer, der auch den Pferden als Futter für´s Überleben diente, denn Pferde waren in den landwirtschaftlichen Produktionskreislauf eingebunden und wurden allerhöchstens mal am Wochenende vor die Kutsche gespannt, um dann als Transporteinheit den Kirchgang der Landwirtsfamilie zu erleichtern.
Das ist zwar auf heute nicht mehr übertragbar, sollte aber Ihrerseits auch nicht als Hilfsargument für überzogenen Pflanzenmissbrauch herhalten.
nomos:
--- Zitat ---Original von Randy
Es wird wohl nichts bringen, mit Glaubensbrüdern diskutieren zu wollen.
....
--- Ende Zitat ---
@Randy, es gibt da viele \"Glaubensbrüder\" aus vielen Bereichen und mit den Fakten werden es täglich mehr. Der Glaube wird zunehmend auf der BIO-Spritseite strapaziert. Glaube reicht da kaum mehr, man benötigt schon eine gehörige Portion Ignoranz. Die Diskussion über diesen \"BIO\"- \"ÖKO\"-Irrweg ist notwendig und sie bringt etwas:
\"Hunderttausende Menschen werden hungern müssen\"
Der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Strauss-Kahn, hat vor verheerenden Folgen durch die weltweite Explosion der Lebensmittelpreise gewarnt. In diesem Zusammenhang forderte Bundesentwicklungshilfeministerin Wieczorek-Zeul, den Einsatz von Biotreibstoffen zu überdenken. Die Wirtschaft von Staaten könne zerstört werden, und auch die politische Stabilität sei bedroht. \"Es ist nicht nur eine humanitäre und wirtschaftliche Frage, sondern auch eine, die die Demokratie betrifft.\"
Bio-Kraftstoffe viel schädlicher fürs Klima als gedacht
Ein Forscherteam um den Nobelpreisträger Paul J. Crutzen hat festgestellt. dass die Klimabilanz der alternativen Treibstoffe deutlich schlechter ist als bislang angenommen. Die Wissenschaftler arbeiteten heraus, dass Biodiesel aus Raps bis zu 1,7 Mal schädlicher für das Klima sein kann als herkömmliches Benzin. Im besten Fall ist der Treibhaus-Effekt gleich groß. Grund ist die Düngung mit Stickstoff, der zum Teil als Lachgas (Distickstoffmonoxid) in die Atmosphäre gelangt. Der Stoff ist jedoch ein um den Faktor 300 stärkeres Treibhausgas als Kohlendioxid und damit ein Klimakiller. Der Weltklimarat (IPCC) legte seinen Berechnungen einen drei- bis fünffach geringen Ausstoß von Lachgas bei der Herstellung von Biosprit zu Grunde, wie die Forscher notierten.
Anbau von Biosprit-Pflanzen macht Lebensmittel teurer
Verbraucherzentralen warnen vor einer \"Industrialisierung der Landwirtschaft\"
Angesichts der zunehmenden Nutzung deutscher Äcker für Biosprit-Rohstoffe hat der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) vor steigenden Lebensmittelpreisen gewarnt. \"Eine Turbolandwirtschaft, um den viel zu hohen Treibstoffbedarf im Verkehr zu stillen, ist eine Sackgasse\", erklärte vzbv-Chefin Edda Müller. Die Bauern dürften die Fehler der klassischen Landwirtschaft nicht wiederhohlen. Sonst komme es erneut zu einer Industrialisierung der Landwirtschaft und zu ökologischer Verödung.
Klimaschutz reicher Länder kann Regenwald vernichten
Palmöl, der Anbau bedroht den Dschungel
\"Die Ausweitung der Produktion von Palmöl ist einer der Hauptgründe der Regenwaldzerstörung in Südostasien. Es ist eines der umweltzerstörendsten Produkte dieses Planeten\", sagt Simon Counsell, Direktor der britischen Regenwaldstiftung. \"Es scheint einmal wieder, dass wir unsere Umweltprobleme lösen wollen, indem wir sie in die Entwicklungsländer verlagern, wo sie einen verheerenden Effekt auf die Bevölkerung haben.\" Steigende Preise könnten die Entwicklung beschleunigen.
Rapsöl: Kein Vorteil für Umwelt
Umweltbundesamt sieht andere Wege als günstiger an
Der Einsatz von Rapsöl und Rapsölmethylester (RME) in Dieselmotoren hat aus Sicht des Umweltschutzes keine entscheidenden Vorteile gegenüber der Verwendung von Dieselkraftstoff aus Mineralöl. Auch aus volkswirtschaftlicher Sicht ist der Einsatz von RME nicht sinnvoll, da dieser nur durch Subventionen überhaupt marktfähig ist. Mit den dazu nötigen staatlichen Geldern könnten wesentlich effektivere Maßnahmen zur Einsparung des klimaschädlichen Kohlendioxids finanziert werden, wie zum Beispiel Gebäudesanierungen. Dies sind die wesentlichen Ergebnisse zweier Gutachten, die Wissenschaftler des Heidelberger ifeu-Instituts und des Lehrstuhls für Finanzwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum erstellt haben.
usw. . ..... [/list]Die EU will die \"BIO\"-Spritförderung jetzt einstellen. Vernunft setzt sich durch!
PS:Empfehlung *HEUTE IM FERNSEHEN*
NDR Fernsehen
Dienstag, 15. April 2008 um 18:15 Uhr (bis 18:45 Uhr)
Letzte Rettung für die Orang-Utans?
superhaase:
@nomos:
Wollen wir jetzt alle Argumente, Zitate und Postings wiederholen?
Bitteschön, aber ich machs als kurze Zusammenfassung:
Die Bioenergie ist nicht die Hauptursache der derzeitigen Lebensmittelkrise.
Der Hunger in der Welt wird selbst durch einen vollständigen Verzicht auf Bioenergie nicht beseitigt und auch kaum gelindert werden.
Das Grundproblem sind die Agrarsubventionen der westlichen Welt, die die Lebensmittelproduktion in vielen anderen Ländern der Welt kaputt machen.
Ein weiteres ist der weit übertriebene Fleischverzehr in den reichen Ländern, zu denen nun wohl auch zunehmend China und andere asiatische Staaten zu zählen sind.
Richtig organisiert und geregelt ist die Bioenergie kein Problem für die Lebensmittelversorgung und bringt auch für die Umwelt (Klima) sowie für die Volkswirtschaft was.
Bioenergie kann auch nachhaltig erzeugt werden, ohne übermäßige und klimaschädliche chemische Düngung - und sie wird es auch schon (leider noch viel zu selten). Es gibt z.B. Biogasanlagen (eine kenne ich genau), die Strom erzeugen, die Abwärme davon nutzen, und auch Gas ins Erdgasnetz einspeisen. Dabei werden umfangreiche Fruchtfolgen auf vertraglich gebundenen Agrarflächen eingesetzt, die vorwiegend Ganzpflanzensilagen nutzen. Andere Abfallstoffe aus der Lebensmittelindustrie werden beigemischt. Ferner dürfen auf den Anbauflächen keine gentechnisch veränderten Pflanzen verwendet werden, und gedüngt wird zum weit überwiegenden Teil mit dem in der Biogasanlage entstehenden Gärsubstratabfall. Dadurch ergibt sich ein Nährstoffkreislauf und es werden praktisch nur die von der Sonne in den Pflanzen erzeugten Kohlenwasserstoffe \"geerntet\", die Böden verarmen nicht. Pflanzenschutz ist auch viel weniger nötig als beim Nahrungsmittelanbau, da \"Verunreinigungen\" durch Fremdbewuchs oder kranke Pflanzen bis zu einem gewissen Grad keine Beeinträchtigungen darstellen. Auch gibt es bei Ganzpflanzennutzung die Möglichkeit der Mischbepflanzung, die die Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen dämpft, sowie günstig hinsichtlich Artenvielfalt im Kleinklima ist. Das geht bei der Nahrungsmittelproduktion i.A. nicht.
Die Forschung und Entwicklung in diesem Bereich steht noch am Anfang.
Dass diese \"nachhaltige Erzeugung\" derzeit meist nicht erreicht ist, ist unbestritten.
Es gibt einige Fehlentwicklungen, die abgestellt bzw. korrigiert werden müssen. Auch international.
Selbstverständlich muss vermieden werden, frühere Fehler der landwirtschaftlichen Produktion nun im Bereich Bioenergie zu wiederholen.
Die Bioenergie wird einen wichtigen Beitrag in der Zukunft zur Energieversorung leisten müssen, und das möglichst effizient, umweltschonend und sozialverträglich. Das ist nicht unmöglich.
Der Weg dorthin muss verfolgt werden, parallel zur Entwicklung und Verbreitung anderer erneuerbarer Energien.
Ende des Credos! ;)
ciao,
sh
nomos:
--- Zitat ---Original von superhaase
Wollen wir jetzt alle Argumente, Zitate und Postings wiederholen?
......
Ende des Credos! ;)
--- Ende Zitat ---
Ja, @sh, da braucht man schon einen starken Glauben bei soviel Illusion. Die Argumente und Zitate sind brandaktuell und mit solchen \"Wiederholungen\" werden Sie täglich in allen Medien leben müssen.
Es geht hier kaum um Ihre \"eine\" tolle Biogasanlage, es geht auch nicht um Gärsubstrat und Ganzpflanzensilage. Ihre vorbildliche Biogasanlage wird den ungezügelten Energiehunger kaum stillen. Sie wollen oder können das Problem einfach nicht erfassen. Vernunft setzt sich durch!
Empfehlung *HEUTE IM FERNSEHEN*
NDR Fernsehen
Dienstag, 15. April 2008 um 18:15 Uhr (bis 18:45 Uhr)
Letzte Rettung für die Orang-Utans?
superhaase:
--- Zitat ---Original von nomos
Ihre vorbildliche Biogasanlage wird den ungezügelten Energiehunger kaum stillen. Sie wollen oder können das Problem einfach nicht erfassen
--- Ende Zitat ---
Ihr Problem ist, dass Sie nur Schwarz und Weiß kennen.
Ganz oder gar nicht.
Alles oder nichts.
Und das sofort.
Zeit für Entwicklungen? Vorausdenken? Fehlanzeige!
Sie beißen sich an der Bioenergie als Ursache allen Übels fest, und wollen andere Tatsachen gar nicht mehr wahrnehmen.
Im Gegensatz zu Ihnen verschließe ich mich den Fakten nicht. Ich erkenne die genannten Probleme bei der Bioenergie ja durchaus an.
Kein Mensch hat je behauptet, dass Bioenergie allen Energiehunger stillen kann. Dann auch noch \"ungezügelten\".
Typischer Fall von Überhöhung eines Arguments um den Diskussionsgegner zu diffarmieren.
Unterste Schublade.
Aber die Medien berichten inzwischen ja differenzierter und haben mit der einseitigen und unbegründeten Verteufelung der Bioenergie wohl bald aufgehört. Kritische Berichte und Aufdeckungen von Missständen sind selbstredend immer willkommen, sofern sie wenigstens einigermaßen gründlich recherchiert sind.
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