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Nahrungsmittel und Bioenergie

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userD0010:
\"Bitte verschonen Sie uns mit solchen Schwadronaden!\"
Der Energiepflanzenanbau und die Bioenergienutzung natürlich auch abschaffen.Alle Bauern würden Pleite gehen (bis auf die ganz großen Betriebe).

Man muss sich doch aber wundern, dass so viele kleinere landwirtschaftliche Betriebe bis heute nicht in die Insolvenz geraten sind, weils  sie keinen Energiepflanzenanbau und keine Bioenergienutzung betrieben haben.
Vielleicht aber würden sich durch die Streichung der Subventionen und Unterstützung für den Energiepflanzenanbau und die Bioenergienutzung zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe wieder auf ihre eigentliche Aufgabe zurückbesinnen.
Und die Vorzeige-Milchfrau aus Afrika muss immer wieder herhalten.
Haben Sie eigentlich Vorstellungen davon, was geschehen würde, wenn man dem Wunsch dieser Milchbäuerin nachkommen würde und Afrika in Ruhe ließe?

Zweifelsfrei diente das Gros der Entwicklungshilfe der Beruhigung westlichen Gewissens und der Wirtschaftsförderung der Geberländer. So zumindest entwickelte sich die Entwicklungshilfe über all die Jahre, in denen der eigentliche Machtkampf zwischen dem Ostblock und der Westlichen Welt um die Interessen in diesen Ländern Afrikas mit Geld und Technik stattfand und man den dortigen Potentaten jeden noch so unsinnigen Wunsch erfüllte.

Heute funktioniert das etwas subtiler. Man denke nur an China und dessen Besetzung Afrikanischer Rohstoff-Länder.

Randy:
Es wird wohl nichts bringen, mit Glaubensbrüdern diskutieren zu wollen. Dennoch je eine Frage von den vielen, die sich aufdrängen:


@nomos

Weltmarkt-preissteigerungen in den zurückliegenden 12 Monaten (März 2008

Weizen       +130%
Reis       +74%
Mais       +31%  
http://news.bbc.co.uk/2/hi/in_depth/7284196.stm

Die USA sind weltweit der größte Bioethanol-Hersteller (2007 ca. 36 Milliarden Liter). Dort wird aus Kostengründen ausschließlich Mais als Rohstoff benutzt.

Warum ist der Preisanstieg für Reis und Weizen 2,8 bzw. 4,2 mal so hoch wie für Mais?


@ h.terbeck

Mais, Weizen, Kartoffeln und Reis werden perverserweise weltweit auch für Technische und Chemische Produkte verwendet. (Agrarprodukte 3-5 % aller Rohstoffe für die Chemische Industrie). Z. B. für Papier, Leim, Farbe, Wellpappe, Fermentationsindustrie…
 
Übrigens nicht erst seit der Industrialisierung. Das war auch schon bei den alten Ägyptern nicht anders.

Wollen Sie dies auch verbieten?


Hier noch ein weiterer Kommentar zum Nachdenken:

http://www.tagesschau.de/inland/lebensmittelpreise20.html


--- Zitat ---Hunger gäbe es auch ohne Biosprit
Der weltweit starke Preisanstieg für Lebensmittel ist nicht nur in Biospritproduktion begründet. Auch ein Angebotsrückgang und zunehmender Wohlstand in vielen Ländern tragen zur Kostenexplosion bei. Doch ohne die Spekulanten wäre alles nur halb so schlimm.


--- Ende Zitat ---

Randy

PS @superhaase, schließe mich Ihrer Bemerkung für @h.terbeck voll und ganz an

superhaase:

--- Zitat ---Original von h.terbeck
Der Energiepflanzenanbau und die Bioenergienutzung natürlich auch abschaffen. Alle Bauern würden Pleite gehen (bis auf die ganz großen Betriebe).
--- Ende Zitat ---
Das habe ich so nicht gesagt. Sie haben verkürzt zitiert, um meine Aussage zu entstellen. Das ist unredlich.
Ich sagte, dass Abschaffung der Agrarsubventionen und gleichzeitiges Verbot von Bioenergienutzung und Energiepflanzenanbau in der EU (wie es in dem Interview der Dr.X von Food Watch forderte) nicht durchsetzbar wären. Das würde den kleinen und mittleren Betrieben das Genick brechen.
Der Herr Dr. X von Food Watch hat da auch eine etwas tunnelartige Sichtweise.

Ich bin auch nicht für eine vollständige Abschaffung der Agrarsubventionen, sondern für eine totale Umstrukturierung und drastische Absenkung. Da gibt es aber schon viel Literatur zu diesem Thema und es ist ein sehr weites Feld, darum will ich hier nicht weiter drüber diskutieren.

Wie gesagt sehe ich in einer Bioenergienutzung in lokalen Kreisläufen in angemessenem Umfang auf den landwirtschaftlichen Überschusskapazitäten in der EU die beste Lösung. Da müssen wir hin kommen und in der EU entsprechende Vorraussetzungen schaffen, indem man die Agrarsubventionen und andere Agrargesetze umfassend neu regelt. Die derzeitigen Subventionen sind ja zum Teil widersprüchlich. Dass sich dabei ein höheres Preisniveau für Agrarerzeugnisse einstellt ist klar. Aber dafür könnte man z.B. die Steuern senken, da die riesigen Subventionen ja stark reduziert würden. Also wäre zum Ausgleich die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel denkbar, dann würden die Endpreise für die Verbraucher wohl nicht einmal steigen.

Würde man die Entwicklungsländer (natürlich schrittweise und mit Unterstützung zum Aufbau ihrer Landwirtschaft, denn sonst würde in den nächsten Jahren wirklich viele Menschen verhungern) von unseren subventionierten Lebensmitteln verschonen, was sich bei obigem Szenario schon fast von selbst ergibt, dann könnten sich nach Erholung der dortigen Lebensmittelmärkte und Landwirtschaften Afrika und Südamerika problemlos selbst ernähren und sogar Lebensmittel exportieren - z.B. nach Asien. Allerdings würde sich dabei ein viel höheres Preisniveau als vor 5 Jahren einstellen - vieleicht das jetzige? In diesen Punkten gebe ich dem SZ-Artikel völlig Recht.

Dies zu Ende gedacht muss man sogar sagen:
Wer darauf besteht, dass die Welthandelspreise für Grundnahrungsmittel wieder auf das Niveau von vor 5 Jahren sinken, besteht darauf, dass die Entwicklungsländer in ihrer Armut und ihrem Hunger verharren und am Almosentropf der westlichen Welt hängen bleiben. Wer also das fordert, handelt unmoralisch.

Man kann nur hoffen, dass die aktuelle \"Lebensmittelkrise\" hier zu einem Erwachen und Umdenken führt.

@Randy:
Der verlinkte Tagesschau-Artikel ist ein weiterer Kommentar mit Hirn in dieser Sache.
Es freut mich, dass nun langsam die Medien in dieser Sache etwas mehr Sorgfalt walten lassen und nicht weiter nur mit billigen Schlagzeilen arbeiten!

@Terbeck:
Wegen \"Missbrauch\" von Lebensmitteln bedenke man auch: Vor noch nicht mal 100 Jahren wurde etwa 1/3 der landwirtschaftlichen Flächen in Europa zum Anbau von Energiepflanzen für den Verkehrssektor genutzt - hauptsächlich Hafer für die Pferdestärken. Nu isses halt Raps ;)

ciao,
sh

userD0010:
sh
@Terbeck:
Wegen \"Missbrauch\" von Lebensmitteln bedenke man auch: Vor noch nicht mal 100 Jahren wurde etwa 1/3 der landwirtschaftlichen Flächen in Europa zum Anbau von Energiepflanzen für den Verkehrssektor genutzt - hauptsächlich Hafer für die Pferdestärken. Nu isses halt Raps Augenzwinkern

Klingt doch eigentlich irgendwie logisch.
Jetzt fehlt zur Vertiefung dieser Begründung nur noch der Hinweis, dass der Landwirtschaft Europa´s vor noch nicht mal 100 Jahren durch die Industrie in böswilliger Absicht die Lieferung von Traktoren, Mähdreschern etc. verweigert wurde und man dafür die Leistung der ach so armen Pferde auszubeuten hatte, die bis an den Rand ihrer Erschöpfung (auch in Bergwerken) schuften mussten und dafür \"nur mit Hafer\" gefüttert und belohnt wurden.

Allerdings galt vor nicht einmal 100 Jahren der Viehbestand eines Landwirtes als wertvoller Besitz, der ge- und beachtet wurde.
Und heute ?

superhaase:

--- Zitat ---Original von h.terbeck
Jetzt fehlt zur Vertiefung dieser Begründung nur noch der Hinweis, dass der Landwirtschaft Europa´s vor noch nicht mal 100 Jahren durch die Industrie in böswilliger Absicht die Lieferung von Traktoren, Mähdreschern etc. verweigert wurde und man dafür die Leistung der ach so armen Pferde auszubeuten hatte, die bis an den Rand ihrer Erschöpfung (auch in Bergwerken) schuften mussten und dafür \"nur mit Hafer\" gefüttert und belohnt wurden.
--- Ende Zitat ---
Können Sie auch mal was Sinnvolles posten und nicht nur solchen Quatsch?

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