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Nahrungsmittel und Bioenergie

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nomos:

--- Zitat ---Original von superhaase
Natürlich ist ein Kommentar keine allumfassende Lösungsbeschreibung. Er will ein Gegengewicht zu der im Mainstream nachgeplapperten Formel \"Biosprit = Welthunger\" sein und auf unbeachtete Tatsachen und Zusammenhänge verweisen.
Er ist gerade deshalb nicht einseitig, weil er keine Scheuklappen trägt und etwas über den Tellerrand hinaus blickt und nicht nur allzu schnellem und einfachem Populismus das Wort redet.

Auch der von Ihnen verlinkte taz-Artikel sieht die Sache differenziert und spricht sich keineswegs gegen die Nutzung der Bioenergie aus, wie Sie es tun.
--- Ende Zitat ---
@sh, was Sie immer so zwischen den Zeilen lesen und dabei den Schreibern unterstellen!? Moritz Koch will also mit seinem Kommentar ein Gegengewicht zu der im Mainstream nachgeplapperten Formel ..... sein und ... Scheuklappen und der Tellerrand und dann noch Populismus.

Aber hallo !

...und was ich tue wissen Sie auch ganz genau. Richtig, der verlinkte taz-Kommentar sieht die Sache gerade nicht einseitig und deshalb habe ich ihn ja verlinkt. Bernward Janzig kommt da zu folgendem Schluss:

\"International jedoch kann der Wettbewerb um Agrarrohstoffe im wahrsten Sinne tödlich sein. Und deswegen kann es nur zwei Auswege geben: Entweder die Produzenten in den Entwicklungsländern begrenzen den Export von Biorohstoffen selbst, was jedoch häufig nicht zuletzt wegen der Korruption dieser Staaten unpraktikabel ist. Oder die Industriestaaten verweigern die Annahme – und genau das sollten sie jetzt tun.\"

Ja, das bleibt dann praktisch übrig und das sollten die Industriestaaten jetzt tun, das sehe ich auch so!

Kein Import von Biorohstoffen die in Konkurrenz zu Nahrungsmitteln stehen oder deren Anbau nachhaltig die Umwelt schädigen.[/list]

superhaase:
@nomos:

Im taz-Artikel wird aber auch die Bioenergienutzung in lokalen Wirtschaftkreisläufen ausdrücklich gut geheißen.

Ihrem letzten, fettgedruckten Satz stimme ich zu. Das wäre im Moment eine dringend erforderliche Maßnahme.

Auch sollte der Anbau von Energiepflanzen innerhalb der EU baldmöglichst sinnvoll geregelt werden - am besten gleich in einem Aufwasch mit einer Überarbeitung der Agrarsubventionen und Brachprämien und dergleichen.

Trotzdem wird damit das Hungerproblem nicht aus der Welt geschafft. Die Lebensmittelpreise werden weiter steigen. Hier muss die internationale Gemeinschaft in einigen Bereichen wirklich drastisch umsteuern.

ciao,
sh

userD0010:
Nomos:
\"Kein Import von Biorohstoffen die in Konkurrenz zu Nahrungsmitteln stehen oder deren Anbau nachhaltig die Umwelt schädigen.\"
Nicht nur KEIN Import sog. Bio- oder Lebensmittelrohstoffe, sondern auch keine inländische Verwendung/Verarbeitung derselben bzw. sofortiger Verlust von Ansprüchen auf Subventionen für all die Fälle, in denen Nahrungsmittel-Rohstoffe in irgendeiner Form außerhalb der Nahrungskette Verwendung finden sollen/können.
Es ist schon der helle Wahnsinn, dass Landwirte Mais u.a. Lebensmittel-Rohstoffe allein zu dem Zweck anbauen, um sie anschließend außerhalb ihrer eigentlichen Zweckbestimmung gewinnbringend zu veräußern.
Aber dann auf hohem Niveau darüber Klage führen, dass für  Viehfutter rasant steigende Rohstoff-Preise zu zahlen sind und sich demzufolge die Viehhaltung fast nicht mehr lohnt. Dies wird natürlich sofort mit dem Schrei nach finanzieller Hilfe verbunden.
So zahlen wir auf dem Umweg über die Agrarhilfen und -subventionen nicht nur das Forcieren der Lebensmittel-Rohstoff-Verknappung für den Ernährungsmarkt, sondern auch inflationäre Preisschübe derselben, aber zudem auch noch weitere Finanzhilfen für die Treibstoff-Herstellung.
Aber was solls:  Wenn wir schon nichts mehr zu Essen leisten können, so haben wir immerhin noch ein paar Liter Sprit, mit dem wir zu Dignitas fahren können !

userD0010:
\"Auch sollte der Anbau von Energiepflanzen innerhalb der EU baldmöglichst sinnvoll geregelt werden - am besten gleich in einem Aufwasch mit einer Überarbeitung der Agrarsubventionen und Brachprämien und dergleichen.Trotzdem wird damit das Hungerproblem nicht aus der Welt geschafft. Die Lebensmittelpreise werden weiter steigen. Hier muss die internationale Gemeinschaft in einigen Bereichen wirklich drastisch umsteuern.

Wie pervers muss sich die Landwirtschaft noch verändern, dass sie statt ihres ursprünglichen sinnvollen Betätigens sich auf den Anbau von Energiepflanzen konzentriert.
Der weltweit rasante Anstieg der Lebensmittelpreise dürfte doch wohl in direktem Zusammenhang mit dieser Perversion stehen.
Eine hohle Phrase, dass die internationale Gemeinschaft \"in einigen Bereichen wirklich drastisch umsteuern soll\". Was soll den wohin umgesteuert werden?

Die beste Lösung wäre, wenn unsere Entwicklungshilfe-Göttin ihre abstruse Entwicklungshilfe für China drastisch erhöhen würde, damit dort der Reisanbau eine nicht gekannte Förderung erfährt, um China vor einer Hungersnot zu bewahren. Gleiches gilt für Indien, Sri Lanka, die Philippinen.
Und diese Länder werden dann dank der Entwicklungshilfe ihren Reis nach Europa exportieren, damit er hier biologische Verarbeitung erfährt.
Dringend nötig wäre auch das Vorpreschen bei der landwirtschaftlichen Unterstützung Simbabwes mit großzügigen Finanzmitteln, da dieses Land von der Kornkammer Afrikas zum Hungerleider des Kontinents verkommen ist.
Von dort ließe sich dann auch -wenn Mugabe sich nicht erst die Taschen vollgestopft hat- wieder Weizen nach Europa importieren für unsere biologische Verwendung.

Wer solchen Schwachsinn wie das Umherfliegen der Olympischen Fackel und das damit verbundene Verplempern von Kerosin auch noch gutheißt, ist auf dem besten Weg, als Teil der internationalen Gemeinschaft drastisch umzusteuern.
Vielleicht ließe sich aber noch das verbliebene Eis der Polregionen schnellstens in Richtung Sahara herüberschleppen und diese zu bewässern. Dann könnten wir dort auch wieder Mais, Reis, Weizen etc. anbauen, um unsere Mobilität für die nächsten 25 Jahre zu sichern.
Das würde ich dann drastisches Umsteuern nennen wollen oder ?

superhaase:
Lieber Terbeck,

lassen Sie mal etwas Luft ab und kommen Sie von Ihrer hohen Drehzahl runter.
Das hatte ich schon mal nomos vor einiger Zeit geraten, aber Sie sind ja noch viel schlimmer.

Ihren Gedankenwust kann man ja gar nicht mehr verfolgen......
.... und es erscheint mir auch nach einem ersten überfliegen Ihrer Postings nicht sehr sinnvoll, genauer zu lesen.
Hier kreuz und quer herum zu polemisieren, ist ein Leichtes.
Aber ich habe in Ihren Außerungen keinen einzigen sachlichen oder tiefgründigen Gedanken erkennen können.

Bitte verschonen Sie uns mit solchen Schwadronaden!
Nix für ungut!

Zum Thema:
Heute Abend war in 3Sat im Magazin Nano genau diese Thema dran. Der Beitrag hat die Situation auch hinsichtlich der EU- und USA-Nahrungsmittelexporte ganz gut dargestellt.
Auch der Herr Dr. X von Food Watch hat in erster Linie die Agrarsubventionen angeprangert. Er meinte, sie sollten einfach abgeschafft werden. Der Energiepflanzenanbau und die Bioenergienutzung natürlich auch.
Das ist allerdings schon recht kurz gedacht: Sowas könnte man in Europa gar nicht durchsetzen, alle Bauern würden Pleite gehen (bis auf die ganz großen Betriebe).
Meines Erachtens sollte man da durchaus intensiver drüber nachdenken und bei der anstehenden Agrarsubventionsüberarbeitung bis 2013 den Energiepflanzenanbau innerhalb der EU gleich vollständig mit einbeziehen und die Subventionen insgesamt drastisch zurückfahren, da sie bei einem angemessenem Bioenergiemarkt parallel zum Lebensmittelmarkt in beiden Bereichen kaum mehr notwendig wären. Die direkten Exportsubventionen sollten direkt verboten werden.
Wie hat die Milchbäuerin aus Afrika in der Sendung Nano auf 3sat so schön gesagt: \"Ihr Europäer glaubt immer, Entwicklungshilfe muss viel Geld kosten. Die rechte Hand gibt, und die linke nimmt wieder. Ihr solltet uns hier in Afrika einfach in Ruhe lassen und uns die Chance geben, uns selbst zu versorgen. Das würde reichen.\"

Nur beides zusammen kann erfolgreich sein: Das Ende der Zerstörung der Lebensmittelmärkte in Afrika und Südamerika durch subventionierte Agrarexporte, und gleichzeitig Nutzung der verfügbaren Überkapazitäten in Europa für einen EU-internen Energiepflanzenkreislauf. So haben alle ihr Auskommen, hier in der EU und in den Entwicklungsländern. Es würde in den Entwicklungsländern wieder genügend Lebensmittel produziert und keiner müsste mehr verhungern. Fast ohne Agrarsubventionen kann das ablaufen, und nebenbei wird das Klima entlastet und der Fossilenergieverbrauch reduziert. Ein entsprechend angepasstes EEG bräuchte man natürlich trotzdem. Aber wir wären doch alle gerne bereit, für die Lösung des Welthungerproblems ein paar Cent mehr für unseren Strom und unser Gas und unser Brot zu zahlen, oder?  :D

Vielleicht ist die derzeitige Krise ja der Anlass, hier drastisch umzusteuern. Der IWF und die Weltbank haben das heute ja gefordert, dass nicht nur kurzfristige Maßnahmen reichen, sondern langfristig etwas getan werden muss.

Vielleicht sollte man mal bei mir nachfragen, gelle Netznutzer?  ;)

ciao,
sh

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