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MDR Fakt ist: Deutschland im Würgegriff der Energiekonzerne?

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PVGF:
Die Sendung versprach wohl mehr, als das sie halten konnte (oder wollte).
Es genügt eben nicht, eine Politikerin (zahm, zahnlos, machtlos), einen Energiemanager (Herr Bernotat hat ihm bei Frau Will gezeigt, wie man es macht), eine Vertreterin eines Wirtschaftsinstitutes (omnipräsent auf allen Kanälen, aber machtlos), einen Verbraucherschützer (Publikum) und einen sach- und fachkundigen Rechtsanwalt einzuladen.

Viel zu schnell, getrieben von der Sucht, alle Themen zu streifen, wurde zwischen den einzelnen Komplexen gesprungen, immer wieder unterbrochen von Einspielfilmen und vorgelesenen Mails. Bloß nichts auslassen! Aber: Ja kein Tiefgang.

Herr Fricke, der im Vorfeld der Sendung gar als jemand betitelt wurde, der seit Jahren weder Strom nach Gas zahle, hat mit Abstand den besten Eindruck hinterlassen, auch wenn er wenig, zu wenig, zu Wort kam. Es ist eine Verdummung des Zuschauers, wenn Herr Fricke seitens der Moderatorin aufgefordert wird, die Sache nicht so kompliziert darzustellen, der Zuschauer verstehe das sonst nicht. Warum dann überhaupt eine solche Sendung? Alles nur Populismus? Ja verdammt noch mal, gerade dazu ist die Sendung doch da, daß dem Verbraucher diese Sachverhalte von einem sach- und fachkundigen Kenner der Szene (Herr Fricke) nahe gebracht werden. Oder?

Der Kunde solle wechseln, fordert die Sendung auf, um an anderer Stelle festzustellen, daß es keinen Wettbewerb gäbe...
Wechselpartys als die Lösung? Kaffee, Kuchen und ein neuer Vertrag (mit alten Schwächen)? Das kann es doch nicht sein.

Herr Fricke hat es auf den Punkt gebracht, genauso halte ich es (Gas). Wechseln zu einem anderen Anbieter? Der Preis, der seit 2004 gilt, ist nicht dazu angetan, seinen Anbieter zu wechseln!

Vom Würgegriff, in dem sich Deutschland befinde, war im Titel der Sendung die Rede. Wie man sich ihm entledigen kann, kam nur ansatzweise vor. Wer solche Themen, die das Land und vor allem die Verbraucher bewegen, in so kurzer Zeit so stereotyp abzuhandeln versucht, dem ist nicht abzunehmen, auf der Seite der Verbraucher zu stehen.

taxman:
Sehe ich es richtig, dass hier endlich auch mal ein eigener Film zur Energiepreisprotestszene längst notwendig ist?

Ein Film den man wunderbar kopieren und anderen Interessierten zur Verfügung stellen kann.

Vielleicht ein neuer Ansatzpunkt der Öffentlichkeitsarbeit!

Ansonsten kam Herr Fricke kaum zu Wort! Und die Empfehlungen sind für unsere Sache nicht wirklich gut gewesen! Ein Wortgefecht zwischen Herr Fricke und den EnviaM-Chef wäre doch für uns ertragreicher gewesen.

taxman

kira:
@ktown


--- Zitat ---Original von ktown
Schade ich hab die Sendung verpasst und in der Mediathek scheint sie nicht hinterlegt zu sein. :(
--- Ende Zitat ---

Die Sendung wird heute um 12.30 Uhr wiederholt

RR-E-ft:
EnviaM zahlt viel für die Werbung im MDR.

Deshalb fand ich es schon erstaunlich, dass ein Vorstand aus dem RWE- Konzern im öffentlich-rechtlichen Rundfunk kostenlose Werbung für einen Strom- und Gasanbieter des E.ON- Konzerns macht. Möglicherweise lag es an der Aufregung. E.ON wird´s gefreut haben.

Mir war die Botschaft wichtig, dass kein einziger Haushaltskunde die Preiserhöhungen mitmachen muss und sich gegen diese zur Wehr setzen kann, dass dafür verschiedene Wege zur Verfügung stehen und dass auch die, die sich wehren, weiter zuverlässig mit Strom und Gas beliefert werden.

Immerhin wurde auch auf die Musterbriefe der Verbraucherverbände hingewiesen, zu denen es auch einen Link gibt.

Zuviel Fachchinesich nach 22.00 Uhr verkraften gerade diejenigen, die sich noch nie mit dem Thema befasst hatten, nicht. Und die Materie ist eben sehr komplex. Der MDR informierte Energieverbraucher  schon oft und umfangreich.

By the way:

Vattenfall hatte ebenfalls die Preise zum 01.07.2007 erhöht. Dort sind gleich mal 100.000 Kunden abmarschiert, ohne viel Firlefanz zum günstigeren Ökostromanbieter.

Vattenfall hatte aber auch zuvor die Strompreise in Berlin und Hamburg gesenkt, wohingegen die EnviaM- Strompreise nur eine Richtung kennen.

Falsch ist sicher auch, dass EnviaM nach 1998 den Allgemeinen Tarif um bis zu 50 Prozent abgesenkt habe. Den Kunden hatte man immer nur wieder etwas oben drauf gelegt, jedoch nie so drastisch viel auf einmal wie zum 1.Juli. Und dabei hätte man die Strompreise nach Aussage des EnviaM- Vorstands 1998 um bis zu 50 Prozent absenken können...

EnviaM betreibt ein relativ \"schmutziges\" Geschäft. Während im bundesweiten Durchschnitt für die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom 500 g Kohlendioxid anfallen, sind es bei dem von EnviaM verkauften Strom 750 g, so nachzulesen im Kundenmagazin. Vielleicht ein Grund mehr, zu einem konzernfreien Ökostromanbieter zu wechseln und bei diesem sogar noch zu sparen.

Bei den meisten Versorgern gilt:

Der Allgemeine Tarif (\"treu und doof\") ist in der Regel für die Dummen, ebenso wie dessen Erhöhungen. Die Dummheit vieler Verbraucher wird relativ schamlos ausgenutzt.

nomos:

--- Zitat ---Original von taxman
Vielleicht ein neuer Ansatzpunkt der Öffentlichkeitsarbeit!

Ansonsten kam Herr Fricke kaum zu Wort! Und die Empfehlungen sind für unsere Sache nicht wirklich gut gewesen! Ein Wortgefecht zwischen Herr Fricke und den EnviaM-Chef wäre doch für uns ertragreicher gewesen.
taxman
--- Ende Zitat ---
@taxman, die Möglichkeiten in einer solchen Sendung sollte man nicht überschätzen. Das Thema ist Komplex, die Zeit ist knapp. Gemessen an diesen Bedingungen wurde unsere Sache von Herrn Fricke sehr gut vertreten.

Herr Fricke und Frau Kemfert haben nachvollziehbare Fakten genannt. Beide sehr sachlich und kompetent. Besonders gut gefallen hat mir der Preiserhöhungsvergleich mit Frankreich. Das hat Herr Fricke für jeden Zuschauer erkennbar dargestellt. Eine Antwort von Herrn Ahlemeyer blieb darauf aus.
 
Herr Ahlemeyer  hat das als Werbeveranstaltung genutzt, zugegeben, nicht ungeschickt, aber für den kritischen Verbraucher durchschaubar. Dann nennt er auch noch \"E wie e\" bei seiner Antwort auf Herrn Fricke. Herr Fricke war da sehr korrekt, er hat den Konkurrenten nicht genannt.

Frau Höfken hat die Ohnmacht der Politik bestätigt und versucht die Fehler der Vergangenheit zu relativieren. Das Übliche eben.

Es war eine gute Sendung und hilfreich für die Sache.

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