@Wasserwaage
Drollig bezog sich nicht auf Ihre Person, sondern auf Ihre Aussagen.
Da mache ich doch einen ganz feinen Unterschied.
ich weiss, dass ich drollig bin...
Dazu kann ich nichts sagen, weil ich Sie nicht persönlich kenne. Ich muss mich deshalb auf Ihre Selbsteinschätzung verlassen. Worauf gründet diese denn?

Im vollkommenem Wettbewerb bilden sich die Preise bei den Grenzkosten.
Da lässt sich nichts dran ändern. Es handelt sich um ein objektives Marktgesetz.
Dies gilt auch für den Erdgaspreis auf dem Beschaffungsmarkt.
Die Beschaffungskosten können sich deshalb
nur dann nach einer Formel ergeben, wenn Marktbeherrschung besteht und der Marktbherrscher solche Formeln gerade aufgrund seiner Marktbeherrschung (mit naderen Worten verboten kartellrechtswidrig) gegenüber der Marktgegenseite (Stadtwerke und Regionalversorger) durchsetzen kann.
Die Kosten auf dem Beschaffungsmarkt setzen sich aus den Erdgasimportpreisen und den Transportkosten von der Grenze zum Handelspunkt zusammen. Die Erdgasimportpreise wiederum haben nichts mit Heizölpreisen zu tun.
Gazprom und andere Marktbeherrscher haben vielmehr eine Ölpreisbindung
ausschließlich nach Rotterdamer Notierungen für Rohöl entsprechend einer sog. europäischen Formel durchgesetzt. Aufgrund
dieser Ölpreisbindung bewegen sich die Erdgasimportpreise nach oben und nach unten. Daran wird sich nichts ändern lassen.
Mit den Erdgasimportpreisen ändern sich also die Kosten auf dem Erdgasbeschaffungsmarkt und somit die Preise auf diesem vorgelagerten Markt.
Bei wirksamen Wettbewerb könnten sich somit Erdgaspreise auf diesem vorgelagerten Markt und mithin die Beschaffungskosten der Stadtwerke und Regionalversorger in absoluten Beträgen nicht anders verändern als die Erdgasimportpreise selbst.
Deshalb liegt derjenige mit seinen Beschaffungskosten nahe am Wettbewerbspreis, dessen Beschaffungskosten sich aus dem Erdgasimportpreis plus den Transportkosten zwischen Grenze und Handelspunkt zusammensetzen und die ausschließlich auf die Erdgasimportpreise indexiert sind. Eine Preisbeeinflussung durch Heizölnotierungen findet dabei gerade nicht statt. Heizöl als Minaralöldestillat ist eben etwas anderes als Rohöl.
Die Ruhrgas- Formel gründet also wohl auf der dreisten Lüge des Marktbeherrschers, dass auch in den Importverträgen eine Heizölbindung enthalten sei. Das ist dann auch schon das ganze Geheimnis des Erfolgs. Es ist kein Grund ersichtlich, weshalb Gazprom öffentlich lügen sollte.
Die Marktpreise für Erdgas auf dem Beschaffungsmarkt bilden sich also gerade nicht nach der Ruhrgas- Formel.
Und deshalb hat derjenige überhöhte und im Ergebnis ineffiziente Beschaffungskosten, dessen Bezugspreise sich nach einer HEL- Formel richten, die der Vorlieferant nur aufgrund seiner marktbeherrschenden Stellung durchsetzen konnte. Charakteristisch dabei ist, dass die Verkaufspreise des Importeurs im Inland allein aufgrund der HEL- Bindung stärker steigen als die Erdgasimportpreise.
Die Erdgasimportpreise haben sich von Mai 2003 bis Dezember 2006 um knapp unter einem Cent/ kWh erhöht. Wenn Sie wissen, wie sich demgegenüber die Beschaffungskosten eines örtlichen Gasversorgers in selber Zeit erhöht haben, sehen Sie ganz leicht, wo der Systemfehler aufgrund der bestehenden Marktbeherrschung liegt.
Und die Nachteile aus diesem Systemfehler (ineffiziente Kosten), versucht man beim Verbraucher abzuladen, auf diesen abzuwälzen. Und gerade dies wäre bei wirksamen Wettbewerb gerade nicht möglich.
Der Bäcker, der sein Mehl überteuert eingekauft hat, kann deshalb für seine Schrippen eben gerade nicht einen höheren Preis durchsetzen. Die Kundschaft wechselt den Bäcker. Der Bäcker mit den günstigeren Preisen setzt sich durch. Kein Kunde, der Schrippen nachfragt, interessiert sich dabei für eine Mischkalkulation. Entscheidend ist der Preis. Und deshalb sind die im Wettbewerb stehenden Unternehmen selbst daran interessiert, ihre Kosten so gering wie nur möglich zu halten, um ihren weiteren Absatz zu sichern.
Anders ist es bisher bei der leitungsgebundenen Gasversorgung.
Auch das kann frau nachlesen.Siehste auch hier.