Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Strom für Mitarbeiter gratis  (Gelesen 12471 mal)

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Offline RR-E-ft

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Strom für Mitarbeiter gratis
« am: 01. Oktober 2007, 18:57:27 »
Strom für Mitarbeiter gratis

Zitat
Frankfurt. Es ist ein Relikt aus der alten Zeit der Stadtwerke: Die meisten Mitarbeiter der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) brauchen nach wie vor nichts für den Strom zu bezahlen, den sie privat verbrauchen. Doch das Unternehmen muss die Kosten reduzieren, und so strich die Geschäftsführung zum Jahresbeginn das Privileg. Rund zwei Millionen Euro pro Jahr sollten dadurch eingespart werden.

Tja, wer bezahlt den Strom wohl mit?

Mit den Gewinnen der Mainova werden die Verkehrsbetriebe subventioniert.

Wie die Geschäfte so laufen

Offline Cremer

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Strom für Mitarbeiter gratis
« Antwort #1 am: 02. Oktober 2007, 07:29:33 »
@fricke,

ist dies nicht ein übliches Mittel für Mitarbeiter, dass diese den Strom günstiger erhalten?
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

info@bifep-kh.de
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gerd@cremer-kreuznach.de

Offline RR-E-ft

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Strom für Mitarbeiter gratis
« Antwort #2 am: 02. Oktober 2007, 12:54:54 »
@Cremer

Ich weiß nicht, ob das das rechte Mittel ist. Günstiger ist es eine gewagte Formulierung.

Eigentlich kenne ich nur mitwirkende Strompreisrebellen, die den Strom genauso günstig beziehen.  ;)

Offline Netznutzer

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Strom für Mitarbeiter gratis
« Antwort #3 am: 02. Oktober 2007, 12:58:08 »
Tja, wer bezahlt den Strom wohl mit?

Hätten Sie vernünftig weitergelesen, wüssten Sie\'s. Das Deputat ist Bestandteil des Arbeitlohn\'s, das heisst, der Mitarbeiter erhält ein niedrigeres Arbeitsentgelt und dafür die Stromlieferung als Ausgleich. Es war also nichts anderes als eine versuchte Gehaltskürzung.

Daher nun die Antwort: DIE MITARBEITER

Aber von Ihnen war ein anderer Kommentar auch nicht zu erwarten.

Und dass Sie weiterhin hier publizieren, dass Gewinnausschüttungen Subventionen sind, zeigt Ihren wirtschaftlichen Sachverstand. Aber das hartten wir ja in der Vergangenheit schon ausführlich diskutiert.

Schönen Gruß in den Osten

NN

Offline RR-E-ft

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Strom für Mitarbeiter gratis
« Antwort #4 am: 02. Oktober 2007, 13:30:57 »
@Netznutzer

Ich nehme zur Kenntnis, dass die Stromlieferungen wohl Lohnersatzleistungen sein sollen.

Angesichts der massiven Strompreiserhöhungen der letzten Jahre hätten diese Mitarbeiter dann wohl entsprechende Lohnerhöhungen erfahren, die es andernorts so nicht gab und die sich in hartem Wettbewerb von den Tarifparteien nicht hätten durchsetzen lassen.

Zudem fragt sich, ob Steuern und Sozialabgaben auf diese Lohnersatzleistungen geleistet wurden.

Sollten die Strompreise abgesenkt werden, würden diese Mitarbeiter wohl nach ihrer Lesart eine Lohnkürzung erfahren.

Solche Entlohnung \"in Naturalien\" verstößt wohl regelmäßig gegen das Trustverbot und ist somit unzulässig. Schließlich könnte man sonst statt Geldzahlungen  auch eine Werkswohnung zur Verfügung stellen, Freifahrkarten für den ÖPNV und Freikarten für die öffentlichen Einrichtungen....

Offline kamaraba

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Strom für Mitarbeiter gratis
« Antwort #5 am: 02. Oktober 2007, 15:04:03 »
@RR-E-ft

Wenn Sie schon den ÖPNV ansprechen, bei der Bahn ist das schon seit Jahrzenten üblich. Da gibt es \"Freifahrscheine\" bzw. Personalrabatt und
sonstigen Krimskrams.
Auch in vielen Betrieben ist es bundesweit üblich, dass die Mitarbeiter
dort Personalrabatt bekommen und auch noch weitere Annehmlichkeiten erfahren. Bei der SAP wird z.B. das Essen \"gesponsort\"
Wenn es sich um einen sogenannten Geldwerten Vorteil handelt, ist dieser
zu versteuern.
Gruss aus der EnBW-Hauptstadt Karlsruhe
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Offline RR-E-ft

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Strom für Mitarbeiter gratis
« Antwort #6 am: 02. Oktober 2007, 15:27:38 »
@kamaraba

Ich meinte nicht geldwerte Vorteile, die zu versteuern sind, sondern \"Naturalien\" statt einer Lohnzahlung.

Zitat
Daher nun die Antwort: DIE MITARBEITER

Und tatsächlich bezahlen eben die Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe durch ihrer Hände Arbeit den Strom nicht mit.

Wenn überhaupt, so wird der Strom durch den Verkehrsbetrieb vom Stromversorger für 2 Mio. EUR im Jahr gekauft und sodann den eigenen Mitarbeitern als Lohnersatzleistung  zur Verfügung gestellt oder diese Strommmengen bleiben gänzlich unbezahlt und werden vom Stromversorger den Verkehrsbetrieben unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

Möglicherweise dürfen die Mitarbeiter des Stromversorgers dafür die Leistungen der Verkehrsbetriebe unentgeltlich nutzen.

Das wäre Tauschwirtschaft wie man sie früher nur aus dem Osten kannte. Zwischen den COMECON- Staaten (RGW) war das bis 1989 gängige Praxis.

Aber womöglich vermag Netznutzer schlüssig zu erklären, wie die Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe den Strom bezahlen. Womöglich müssen sie sich im Generatorraum abstrampeln oder im Göpelraum eine große Kurbel bewegen.

Womöglich hat Netznutzer länger BWL studiert und vor allem an besseren Universitäten, so dass er da über profundere wirtschaftliche Kenntnisse verfügt. Mag alles sein, trat in diesem Beitrag nur gerade nicht zu Tage. Auch ich lerne gern wieder neues hinzu, vor allem,  wie wohl Mitarbeiter eines Verkehrsbetriebes Strom bezahlen, den sie selbst  gratis zur Verfügung gestellt bekommen. Was im Osten schon nicht funktionierte, funktioniert vielleicht im Westen besser.:rolleyes:

Offline kamaraba

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Strom für Mitarbeiter gratis
« Antwort #7 am: 02. Oktober 2007, 16:03:56 »
@RR-E-ft

Leider habe ich kein BWL studiert :(
Es dürfte aber branchenüblich sein. Beim ehemaligen Badenwerk (heute EnBW) wurde der Strom an die Mitarbeiter auch \"verschenkt\" oder \"noch günstiger\" an die Mitarbeiter verkauft! Nur wird das nicht an die große Glocke gehängt.
Fraglich wohl auch ob der \"geldwerte Vorteil\" überall versteuert wird.
Da gibt es sicherlich eine große Grauzone. Wir werden das aber alle nicht ändern können und deshalb rege ich mich hierüber auch nicht auf  ;)
So isses!
Gruss aus der EnBW-Hauptstadt Karlsruhe
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Offline RR-E-ft

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« Antwort #8 am: 02. Oktober 2007, 16:22:13 »
@kamaraba

Es gibt doch Abendkurse an der Volkshochschule, nicht nur in BWL, sondern auch Kurse mit Entspannungsübungen, für alle die wo sich zu schnell aufregen. ;)

Offline kamaraba

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« Antwort #9 am: 02. Oktober 2007, 16:42:54 »
@RR-E-ft

Zuviel Wissen ist auch nicht gut  ;)
Dann müßte ich ja doch noch einen Kurs für Entspannungsübungen belegen :D
Gruss aus der EnBW-Hauptstadt Karlsruhe
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Offline gerpie

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Strom für Mitarbeiter gratis
« Antwort #10 am: 03. Oktober 2007, 11:06:03 »
Gratisstrom für Mitarbeiter verlockt zur Energieverschwendung!
Ich kenne Fälle, bei denen Mitarbeiter des Sromversorgers im fernbeheizten Plattenbau die Thermostatventile scließen und ihre Wohnung mir Ölradiatoren heizen! Kostet ja nichts!

MfG Gerhard

Offline Fidel

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Strom für Mitarbeiter gratis
« Antwort #11 am: 04. Oktober 2007, 10:49:24 »
Moin:

@gerpie

Zitat
Original von gerpie
Gratisstrom für Mitarbeiter verlockt zur Energieverschwendung!
Ich kenne Fälle, bei denen Mitarbeiter des Sromversorgers im fernbeheizten Plattenbau die Thermostatventile scließen und ihre Wohnung mir Ölradiatoren heizen! Kostet ja nichts!

Diese Verfahrensweise dürfte besagtem Mitarbeiter keinen Vorteil bringen. Die Energiekosten in fernbeheizten (auch in nahbeheizten) Wohnungen werden per Heizkostenverteiler umgelegt. Wenn jemand sich dort also einer anderen Heizquelle bedient, mindert er damit die Höhe seiner Fernwärmerechnung nicht.

Sollte er angesichts der vermeintlich kostenlosen Heizung sein elektrisches  Heizgerät gar weiter aufdrehen als nötig, wird er sogar mit einer deutlich höheren Rechnung seines Wärmelieferanten zur Kasse gebeten.

Gruß
Fidel

Offline gerpie

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Strom für Mitarbeiter gratis
« Antwort #12 am: 04. Oktober 2007, 11:05:37 »
@Fidel

Das stimmt so nicht, denn die Heizkörper bleiben \"kalt\" (auf Raumtem-peratur). Somit wird im Prinzip nur der wohnflächenabhängige Anteil (30-60%) und nur ein geringfügiger verbrauchsabhängiger Anteil (da ja fast nichts gemessen wird) in Rechnung gestellt.

MfG Gerhard

Offline Wasserwaage

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Strom für Mitarbeiter gratis
« Antwort #13 am: 04. Oktober 2007, 17:07:34 »
Die Arbeitnehmer haben durch die gestiegenen Preise keine Lohnerhöhungen erfahren, sondern Ihr Freikontingent wurde dadurch geschmälert. Desweiteren wurde durch die Einkommenssteueränderung im Jahr 2004 quasi eine Lohnkürzung vorgenommen, denn die Steuerfreiheit für die unentgeltlichen Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist zu diesem Zeitpunkt entfallen und der Freibetrag für Personalrabatte wie z.B. den günstigeren Strom ist auf 1.080 € pro Jahr gesunken.

Ich finde es aber immer wieder sehr amüsant, über was hier im Forum so alles geschrieben wird und was sich die Leute doch manchmal für Gedanken machen.
gott lobe den tag an dem es soweit ist, dass ich mir prepaidkarten mit strom von jedem x-beliebigen anbieter überall kaufen kann um sie dann in meinen zähler zu schieben.

Offline RR-E-ft

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« Antwort #14 am: 04. Oktober 2007, 17:21:29 »
@Wasserwaage

In dem Zeitungsbericht war nicht von Freikontingenten die Rede, sondern davon, dass diese Mitarbeiter nach wie vor überhaupt nichts für ihren privaten Stromverbrauch zahlen. Andernorts mag es limitierte Freimengen geben, wobei die Limitierung auf einen Verbrauch in kWh oder einen Rechnungsbetrag erfolgen kann. Auch dies mag von Ort zu Ort unterschiedlich sein.

 

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