Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Ökostrom: \"Subventionen sind wie Drogen\"  (Gelesen 4451 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Fidel

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 775
  • Karma: +0/-0
  • Geschlecht: Männlich

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
Ökostrom: \"Subventionen sind wie Drogen\"
« Antwort #1 am: 05. Juni 2007, 14:14:38 »
ein recht einseitiger Artikel, der die erneuerbaren Energien zu sehr schlecht redet.
Vielleicht sind Korrekturen am Gesetz nötig, darüber wird ja jetzt planmäßig auch entschieden werden.
Aber dieser Grundton im Artikel zeigt schon einen erkennbaren Hass auf die Erneuerbaren Energien. Viellecht hat der Autor oder der Chefredakteur ein Windrad in seiner Nähe, wie damals der SPIEGEL-Chefredakteur  :P
Würde mich nicht wundern.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline Randy

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 251
  • Karma: +0/-0

Offline Sukram

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.898
  • Karma: +0/-0
  • Geschlecht: Männlich
Ökostrom: \"Subventionen sind wie Drogen\"
« Antwort #3 am: 06. August 2007, 14:51:48 »
--------------------------------------------------------------------------------
 
Im Osten geht die Sonne auf: Dank milliardenschwerer Förderung siedeln sich in den neuen Bundesländern massenweise Solarfirmen an. Bei Löhnen weit unter West-Niveau machen die Unternehmen ordentliche Gewinne - auf Kosten von Steuerzahlern und Verbrauchern. ...


http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,496958,00.html

******

Selbst die Badische Zeitung mit Sitz in der \"Solarhauptstadt\", die ansonsten jedes Solarpaddel bejubelt, meckert inzwischen:

************************************+

Bei Solarstrom wird abkassiert

FREIBURG. Selbst Freunde der Sonnenenergie fordern inzwischen eine stärkere Senkung der Einspeisevergütung für Photovoltaik. Ihre Argumentation: Die heutige Vergütungshöhe mache zwar die Solarkonzerne reich, diene aber nicht unbedingt der Sache.

...

Käme solch ein Vorstoß aus der Ecke der konventionellen Stromwirtschaft, könnte man ihn abtun als einen Versuch der Stromlobby als ungeliebte Konkurrenz fern zu halten. Doch es sind auch ausgewiesene Freunde der Solarenergie, die inzwischen für eine stärkere Senkung der gesetzlich festgelegten Vergütungssätze eintreten — so zum Beispiel die Photon Consulting, die zum Aachener Solar Verlag gehört, dessen Magazin Photon führendes Branchenmagazin der Photovoltaik ist.

Auch Jürgen Trittin, der als Bundesumweltminister die Solarförderung mit auf den Weg brachte, hält die Vergütungen inzwischen für zu hoch: \"In der Branche wird im Moment regelrecht abgezockt\" , sagte er kürzlich.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie kritisiert längst, dass die Modulhersteller ihre Einsparungen auf der Kostenseite kaum an die Kunden weiter geben.

...

In der Branche wird satt verdient, und die Unternehmen bestreiten das nicht: Conergy-Chef Hans-Martin Rüter hat kürzlich bestätigt, dass die neue Fabrik des Branchenriesen in Frankfurt an der Oder bei heutigen Marktbedingungen nach nur einem Produktionsjahr bereits bezahlt ist.

Dass die Debatte über die Einspeisevergütungen gerade jetzt beginnt, hat übrigens einen Grund: Das EEG, das im Jahr 2000 erlassen und 2004 erstmals überarbeitet wurde, steht vor seiner zweiten turnusgemäßen Novelle.


*Kommentar zensiert*

***************

 SpOn \"hetzt\" weiter wider den PV-Qahn

--------------------------------------------------------------------------------
 
77 Milliarden Euro - so viel müssen die Verbraucher in den nächsten Jahren für Solarstrom zahlen. Gleichzeitig steigen die Gewinne der Solarfirmen rasant. Anton Milner, Chef des größten deutschen Herstellers Q-Cells, sagt im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE, warum er die staatliche Förderung braucht.

...Nun ist im Gespräch, die Degression auf 7,5 Prozent zu verschärfen.

Milner: Ich möchte diese Zahlen lieber unkommentiert lassen...


;-)
 
SPIEGEL ONLINE: Und ganz nebenbei werden ein paar wenige Leute zu Multimillionären. Der Aktienkurs von Q-Cells hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt. ...

...Solarstrom kostet in Deutschland 50 Cent pro Kilowattstunde, konventioneller Strom nur fünf Cent...

...Wir rechnen in den nächsten Jahren mit einem Kostenreduktionspotential von 40 bis 50 Prozent. ...

Neueste Studien besagen, dass die Hersteller die Preise für Solaranlagen künstlich hoch halten. ...


Komplett
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,479927,00.html
 
_______________________________________________
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
_________________________________

LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
Ökostrom: \"Subventionen sind wie Drogen\"
« Antwort #4 am: 06. August 2007, 21:44:52 »
Womit wir jetzt wie erwartet beim SPIEGEL wären.  :tongue:

Zitat
Besonders pikant: Trotz großzügiger Hilfen macht die Sonnenenergie nicht einmal 0,5 Prozent der deutschen Stromerzeugung aus. Die deutlich günstigere Windkraft bringt es dagegen auf beachtliche sechs Prozent. Die Bundesregierung zieht daraus nun die Konsequenzen: Bei der anstehenden Novelle des EEG will Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) die Solarhilfen kappen und das frei werdende Geld zur Offshore-Windkraft umleiten.

Ach was? Jetzt ist der Windstrom auf einmal LIEB und der Sonnenstrom ist jetzt der BÖSE?

Vor gut einem Jahr oder so hat der SPIEGEL noch den Windstrom verteufelt, weil der Chefredakteur eine WKA in Sichtweite seines Häuschens hatte und sich gestört fühlte. Daraufhin haben ja sogar einige Redakteure aus Gewissensgründen gekündigt.......

In den Anfängen der Windkraft wurde auch gegen die ach so überteuerte Windkraft angeschrieben. Inzwischen ist diese fast wettbewerbsfähig.

BTW: Die geplante Offshore-Windstrom-Förderung macht den Windstrom erst mal wieder kräftig teurer. Wundert mich, dass das vom SPIEGEL jetzt als positiv dargestellt wird. Das gibt anfangs auch recht großzügige Hilfen für den Offshore-Windstrom, und der wird anfangs auch nur ein paar zehntel Prozent beitragen. Zudem erfordert er im Gegensatz zum Solarstrom einen kräftigen Netzausbau. Das ist auch nicht überall willkommen (siehe Thüringen derzeit).

Versteht mich jetzt nicht falsch: ich bin für den Offshore-Windstrom und einen Netzausbau. Mich wundert nur, das der SPIEGEL das nun auch indirekt für gut heißt, er hat da schon ganz andere Artikel geschrieben in der Vergangenheit.

Besonders hilfreich und sachlich:
\"die Zeche zahlen die Steuerzahler und die Verbraucher\"
\"mit Solarstrom wird abkassiert\"
\"die Solarfirmen vedienen sich eine goldene Nase\"
Früher hat man die gleichen Sprüche den Windstromerzeugern entgegengehalten.
Damit lässt sich halt schön Stimmung machen - fundiert ist das aber nicht!

Strukturförderung in den neuen Bundesländern bekamen auch BMW und AMD. War das schlecht?
Besser Strukturförderung als Arbeitslosengeld, oder?

Keine vernünftigen Hintergrundinformationen oder Thesen und Visionen oder Kritiken zu dem Thema, nur oberflächlich kurzes populistisches Gequäke - teilweise im Widerspruch zu eigenen Artikeln der jüngeren Vergangenheit.
SPIEGLEIN, SPIEGLEIN - was ist aus Dir geworden?

Fazit:
Das Thema der turnusmäßigen Überarbeitung des EEG ist ja nun nicht mehr neu, und es liegen inzwischen detailierte Empfehlungen seitens der Expertenkomission hierzu vor.

Das geht schon momentan einen ganz guten Gang...

@Sukram:
Aus dem Interview haste aber schon recht selektiv zitiert. War das Absicht, die Aussagen des Herrn Milner hier verfälscht darzustellen?
Immerhin hast Du den Link zum kompletten Artikel drangehängt, so dass jeder sich selbst ein Bild vom Interview machen kann.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline Energiemanager

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 19
  • Karma: +0/-0
Ökostrom: \"Subventionen sind wie Drogen\"
« Antwort #5 am: 07. August 2007, 12:42:26 »
Interessant ist auch, daß die Zahlen zu Förderungen für Solar oder Windkraft nie im Vergleich mit den Subventionen für Kernenergie oder Kohle genannt werden.
Da fließt nämlich viel mehr geld rein.
Ausserdem gibt der Durchschnittshaushalt immer noch viel mehr Geld für unnötigen Strom für Stand-By-Geräte aus, als für Sonnenstrom.
Fazit: Solarstrom ist immer noch zu billig.

Offline redbluewitch

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 194
  • Karma: +0/-0
Ökostrom: \"Subventionen sind wie Drogen\"
« Antwort #6 am: 28. September 2007, 09:41:08 »
Zitat
Die Aufbruchstimmung, die mit der Sonnenwende einhergeht, droht umzuschlagen ins Gegenteil. Der Bau immer neuer Anlagen führt dazu, dass den Stromverbrauchern die Kosten der Förderung über den Kopf wachsen. \"Das System wird total überreizt\", sagt Manuel Frondel, Energieexperte des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung. Selbst besonnene Branchenvertreter warnen vor einem ausufernden Wachstum: \"Die Entwicklung hat solche Dimensionen angenommen, dass sie die gesellschaftliche Akzeptanz der Solarenergie gefährden könnte\", fürchtet Jan Kai Dobelmann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie. Drehe sich die öffentliche Meinung gegen die Fotovoltaik, sei der gesamte Markt in Gefahr.

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:Agenda%20Gl%FChende%20Landschaften/258886.html

 

Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz