Zum 01.01.2004 hatte TEAG den
Allgemeintarif für Strom wie folgt neu festgesetzt:
(
alles netto ohne Mehrwertsteuer)
fester Leistungspreis 27,60 EUR/ a
Verrechnungspreis 28,20 EUR/ a
Arbeitspreis 18,28 Ct/ kWh.
Welche Kosten davon zu decken waren:
Netznutzung 24,50 EUR/ a (Basis genehmigte NNE)
Messpreis für Eintarifzähler ohne Leistungsmessung 10,32 EUR/a (Basis genehmigte NNE)
Verrechnungspreis 11,16 EUR/ a (Basis genehmigte NNE)
unterm Strich:
\"Luft\" 9,82 EUR/aStrombeschaffung max. 3,00 Ct/ kWh (vgl. Spotpreise EEX 2004 im Jahresdurchschnitt 28,52 EUR/ MWh bzw. 2,852 Ct/ kWh),
Netznutzung max. 6,04 Ct/ kWh (Basis genehmigte NNE)
Stromsteuer 2,05 Ct/ kWh
EEG- Vorauszahlung 2004 0,5000 Ct/ kWh (nach Eigenangaben E.ON)
KWK- Vorauszahlung 2004 0,2840 Ct/ kWh (nach Eigenangaben E.ON)
Konzessionsabgabe max. 1,32 Ct/ kWh (Gemeinden mit bis zu 25.000 Einwohnern ohne eigenes Stadtwerk)
unterm Strich:
\"Luft\" 5,086 Cent/ kWh.
In deutschen Worten:
Klare gesetzliche Verpflichtung war die möglichst preisgünstige leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität.
Demgegenüber
satte 28 Prozent reine \"Luft\" in den Preisen, mit der keine Kosten abzudecken waren.
Was man wohl mit dieser \"Luft\" alles hätte anstellen können?
Ein klassischer Kleingewerbekunde hat wohl einen Verbrauch von etwa 30.000 kWh/ a, was 1.525,80 EUR (netto) \"Luft\" in die Kasse spülte oder mit 16 Prozent Mehrwertsteuer eben 1.769,93 EUR. Der Verbrauch kann aber auch schon einmal 100.000 kWh/ Jahr betragen, was die Stromer noch mehr freut.
E.ON finanziert damit wohl u. a. den eigenen Aufbau Ost - mit Investitionen in Russland.
Diese satten 28 Prozent Vertriebsmarge waren kein Staatsanteil am Strompreis und konnten sofort aufgelöst werden. Schließlich entspricht im vollkommenem Wettbewerb der Preis den Grenzkosten (wettbewerbsanaloger Preis).
Man kann diese Preise für kartellrechtswidrig und somit gem. § 134 BGB für nichtig halten. Unbillig und somit unverbindlich gem. § 315 Abs. 3 Satz 1 BGB waren sie wohl allemal.
Jeder darf sich allein ausrechnen, wie \"günstig\" die Strompreise POWERhome waren, welche \"Luft\" in den Grundpreisen steckte. Mindestens 44 EUR/ Jahr (netto) \"Luft\" bei ca. 400.000 betroffenen Thüringer Stromkunden.
Dafür kann die Heidi ´ne Menge telefonieren. Bei E.ON lohnt sich eben \"Leistung\" wieder.
Aber mal ehrlich: Strom ist eigentlich noch immer zu billig.
Wie ist es nun bloß möglich, dass es niemandem die Schamesröte ins Gesicht treibt.