Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Auf der Jagd nach Konzessionen  (Gelesen 3272 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
Auf der Jagd nach Konzessionen
« am: 04. September 2007, 14:27:26 »

Offline nomos

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 2.448
  • Karma: +0/-0
Auf der Jagd nach Konzessionen
« Antwort #1 am: 04. September 2007, 15:12:02 »
Zitat
Natürlich müsse auch die EVO Geld verdienen, sei aber mit einer maßvollen Kapitalverzinsung von 5–6 % zufrieden und hebe nicht auf 30% ab wie etwa Eon. Schließlich habe EVO mit den Stadtwerken Schwäbisch Hall einen Eigentümer, der sich zu 100 % in kommunaler Hand befinde.
    Aber Hallo!
    Die Begrenzung für kommunale Stadtwerke liegt beim Gewinn bei einer marktübliche Verzinsung des Eigenkapitals. Da wird jetzt angekündigt, dass man sich an die gesetzlichen Grenzen hält. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit! Tatsächlich halten sich viele Stadtwerke in  kommunaler Hand nicht daran und \"erwirtschaften\" ein Vielfaches bzw. drücken die Gewinne durch Quersubventionen und zweckfremde Verwendung der Erträge aus dem Verkauf von Energie.

    Wenn die Ankündigung der Stadtwerke Schwäbisch Hall von allen kommunalen Stadtwerken in Baden-Württemberg ohne Verrechnungstricks wahr gemacht wird, könnten wir unsere Petition, zumindestens was die Zukunft angeht, wieder zurückziehen.

Siehe Petition gegen überhöhte Gewinne[/list]

Offline Netznutzer

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.524
  • Karma: +4/-4
Auf der Jagd nach Konzessionen
« Antwort #2 am: 04. September 2007, 23:39:10 »
Diese Konzessionenjagd ist mehr als gefährlich und ausserdem teuer. 10 Mio. kostete der Netzabkauf, vermutlich fremdfinanziert, diese Kosten werden in die Netzentgelte eingerechnet. Nur 1000 Kunden, allesamt mit Sonderverträgen, deren Preise vermutlich extrem nah an der Verlustgrenze oder darunter liegen, um E.ON die Sondervertragskunden abzujagen. Regulierte Netzentgelte, die in nächster Zeit nur noch den Weg nach unten kennen. Teure Investitionen in BHKW\'s, von denen man heute nicht weiss, wann sie profitabel sein werden, so dass schon jetzt der Ruf nach Bürgschaften des Bundes zur Absicherung der Risiken laut wird, wo bleibt der hier schon so oft geäußerte Protest gegen Quersubventionen???? Und ob man sich schon Gedanken gemacht hat, was wohl passieren würde, wenn EON mal eben im Gewerbegebiet mit Knieschusskampfpreisen sich die Industriekunden zurückholen würde? Wer das wohl länger durchsteht... .

Mir solls egal sein, aber wenn\'s schief geht, ist es natürlich keiner gewesen. Und wenn die Mutter Verluste in Schwäbisch Hall oder im Ausland mach, kann auch diese diese mit Gewinnen verrechnen.

Gruß

NN

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
Auf der Jagd nach Konzessionen
« Antwort #3 am: 05. September 2007, 14:50:09 »
@NN

Theobald zum Konzessionsvertragsrecht

Wenn der Kaufpreis für das Netz 10 Mio EUR betragen haben sollte, kann man davon ausgehen, dass nach entsprechenden Wertgutachten dieses Netz einen entsprechenden Wert hat. Bilanziell ist der Wert also im Anlagevermügen vorhanden. Für den Netzbetreiber ist es hinsichtlich der Erlöse aus den Netzentgelten vollkommen egal, wer den Strom durch das Netz durchleitet. Die Erlöse unterscheiden sich dabei nicht. Der Netzkauf bzw. das Netz selbst müssen sich also immer allein aus dem Netzbetrieb bezahlt machen. Zur Sicherheit bildet man eine eigenständige Netzgesellschaft mit beschränkter Haftung, in welcher alle Chancen und Risiekn zusammenfallen.  Der Geschäftsführung der Stadtwerke Schwäbisch- Hall wird niemand nachsagen können, diese agiere nicht strategisch geschickt am Markt. Das Gegenteil hat sie oft genug unter Beweis gestellt. Van Bergen ist kein Hasadeur.

 

Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz