Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Gazprom bietet Stadtwerken am Niederrhein und im Ruhrgebiet Gas zum halben Einkaufspreis an  (Gelesen 12775 mal)

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Offline RR-E-ft

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Gazprom bietet Stadtwerken Gas gegenüber E.ON Ruhrgas zum halben Einkaufspreis an

Gazprom lockt Stadtwerke mit Niedrigpreisen

Sage noch einer, Gas wäre nicht deutlich günstiger am Markt zu haben.

Damit wird die gesamte E.ON Ruhrgas- Legende von der notwendigen Ölpreisbindung ad absurdum geführt.

Schließlich kann Gas (aus russischen Quellen) um 50 Prozent günstiger geliefert werden.

Offline Zeus

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@RR-E-ft

Werde unsere Gasanstalt darauf ansprechen. Vielleicht hat Gazprom auch Interesse daran in den Südwesten der Republik zu kommen. Wäre sicher keine schlechte Alternative zu Saar Ferngas und somit ein Zwischenabsahner weniger.

Offline lunatic71

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Na, da bin ich ja mal gespannt, was die Gasversorger sich jetzt einfallen lassen um die Preise zu halten

Offline Cremer

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@Zeus,

ich könnte ja z.B. Gazprom darauf aufmerksam machen, dass nach unbestätigten Meldungen 49% der SW zum Verkauf anstehen. :D :D :D
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Offline RR-E-ft

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Stadtwerke besorgen E.ON - Gegenschlag

Es wird eben hart gebolzt auf dem Gasmarkt- Kiez.

Offline Sukram

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Issjadoll.

Unsere pöhsen Energiekonzerne fallen in Russenhände- was von denen ja schon länger angepeilt wurde- und unsere sog. Verbraucherschützer jubeln, weil sie meinen, die würden später freiwillig weniger verlangen...

Da fällt mir nix mehr ein.
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Offline Cremer

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Es wird endlich mal Zeit, dass Gazputin den deutschen großen Gas-Versorgern einheizt :D :D
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Offline RR-E-ft

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@Sukram

Diese immer wieder gepflegte Russophobie ist wenig verständlich.

Dadurch, dass Stadtwerke Erdgas direkt bei Gazprom beziehen, fallen sie noch lange  nicht in russische Hand.  

Wenn Gazprom Erdgas für Stadtwerke deutlich günstiger anbietet als E.ON Ruhrgas, dann wird E.ON seinerseit mit Preisnachlässen reagieren müssen, mithin sinkt das Preisniveau auf dem Gasmarkt für Weiterverteiler infolge eines Gas- zu - Gas- Wettbewerbs.

Vorteile daraus  sollten schlussendlich auch bei den Endkunden ankommen.

Eben dies (Absenkung des insgesamt marktunüblich überhöhten Preisniveaus durch Entstehen eines Gas- zu- Gas- Wettbewerbs) war die Begründung des Bundeskartellamtes zur Untersagung langfristiger Gaslieferungsverträge zwischen E.ON Ruhrgas und Stadtwerken vom Januar 2006.

Dass Gazprom ggf. als erstes mit einem entsprechenden Angebot an die Stadtwerke herantritt und nicht etwa die dänische Dong, die niederländische Nuon, die französische Gaz des France oder die Potsdamer NatGas usw., schließt doch nicht aus, dass es für Weiterverteiler bald insgesamt auf einem liquiden Markt deutlich günstigere Bezugsmöglichkeiten gibt, die natürlich auch Einfluss auf das Gas- Preisniveau von Letzverbrauchern haben werden.

Ob es durch die Interpedenz der Märkte hiernach auch zu einem Absinken des Preisniveaus bei den Heizölpreisen kommt, bleibt abzuwarten. Gäbe es tatsächlich einen wirksamen Substitutionswettbewerb, würde auch das Preisniveau bei anderen Energieträgern sinken.

Dabei handelt es sich um objektive Marktgesetze, was nichts mit \"bösen\" Energiekonzernen zu tun hat.  

Es wird sicher auch schwerfallen, nachzuweisen, dass es für Verbraucher nachteilige Auswirkungen hat, wenn ein russisches- wenn auch staatlich kontrolliertes- Unternehmen Anteile an hiesigen Firmen hat. Schließlich beteiligen sich ja auch Energiekonzerne mit Sitz in Deutschland an Energieprojekten in Russland, sei es bei bei der Erschließung von Gasfeldern oder Gastransportleitungen, sei es auf dem russischen Strommarkt (BASF Wintershall Wingas, E.ON).

Mir ist auch kein Fall bekannt, der belegt, dass sich etwa eine predatory pricing- Strategie am Ende gesichert in einem höheren Preisniveau niederschlägt. Es muss sich angesichts des überhöhten Preisniveaus noch nicht einmal um ein predatory pricing handeln !

Die Zeiten, in denen nationale Märkte u. a.  gegen ausländische Finanzinvestoren abgeschottet waren, sind längst vorbei. E.ON investiert (hier verdiente) Milliardenbeträge in Russland.  Mancher ist aber immer noch in der Denke aus dem letzten Jahrhundert verfangen. :rolleyes:

Im Übrigen waren es wohl immer die Deutschen, die in der Geschichte mit Gewalt u.a.  nach den russischen Energieressourcen strebten, dort auf fremden Boden eine gesamte Infrastruktur willkürlich dem Erdboden gleichmachten und verbrannte Erde hinterließen. Nun wird schon wieder vollkommen ohne Not latent besorgt, \"die Russen\" wollten uns ausrauben und plündern. Warum eigentlich ?!  

@Cremer

Was man zu solchen launigen Kommentaren noch sagen soll, weiß ich nicht.

Offline Zeus

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@Sukram

Mein Gott, diese bösen Russen! :evil:
An Ihrer Stelle würde ich den Antrag stellen das russische Gas beim Grenzübergang zu überprüfen. Es könnte ja sein, dass sie uns auch noch vergiften wollen.  ;)  ;)  ;)

Offline bjo

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Wenn man der heutigen Presse Ruhrnachrichten / Dorstener Zeitung glauben kann nur ein Gerücht!

Mir wäre es Recht, nur Druck senkt die Preise!

Offline Sukram

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Ganz offensichtlich sieht das die Regierung kritischer- oder warum plant man dort den Schutz bestimmter Schlüsselindustriezweige gegen Übernahmen / Staatsfonds a la Fronkreisch?

Und ganz offensichtlich wird hier gerne ignoriert, dass wir weitaus abhängiger von Russen- als von OPEC-Eenrgie sind.

Im übrigen habe ich nichts gegen die Russen an sich, wohl aber gegen politische/wirtschaftliche Abhängigkeiten von Putins Gnaden.
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Offline RR-E-ft

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@Sukram

Auch die Bundesregierung kann und darf nichts dagegen haben, wenn Gazprom Erdgas in Deutschland deutlich günstiger anbietet als E.ON Ruhrgas.

Fakt ist, dass deutsche Konzerne in Russland seit langem beteiligt und aktiv sind.

E.ON Ruhrgas ist schließlich an OAO Gazprom beteiligt und E.ON Ruhrgas -Vorstandvorsitzender Dr. Bergmann (deutsche Staatsbürgerschaft)  sitzt dort sogar im wichtigsten Aufsichtsgremium. Der wird dort auch ganz gewiss nicht als Spion des Deutschritterordens angefeindet.

Offline Sukram

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Auch die Bundesregierung kann und darf nichts dagegen haben, wenn Gazprom Erdgas in Deutschland deutlich günstiger anbietet als E.ON Ruhrgas.

Gottseidank gibt\'s da oben offensichtlich noch Leute, die etwas länger(fristiger) denken.
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Offline superhaase

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Zitat
Original von Sukram
[Gottseidank gibt\'s da oben offensichtlich noch Leute, die etwas länger(fristiger) denken.
Wie meinen?
Du meinst, sie denken langfristig an ihre persönliche Zukunft bei einem Energieversorger?

Warum soll es kurz-, mittel- oder langfristig gut sein, wenn EON-Ruhrgas das von Gazprom gekaufte Gas zu überhöhten Preisen an die Stadtwerke weiterreicht?
Warum soll im Gegensatz hierzu es kurz-, mittel- oder langfristig schlecht sein, wenn die Stadtwerke das Gas direkt von Gazprom zu günstigeren Preisen beziehen?

Das musst Du schon mal genau erklären, Sukram!

Das Gas kommt so oder so von Gazprom. Ob nun die EON-Ruhrgas daran sich noch ne goldene Nase verdient oder nicht.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline Randy

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@Sukram

Wie RP-online berichtet, fürchten Stadtwerke die Ruhrgas AG und nicht Gazprom.

Darauf sind sie offenbar durch etwas länger(fristiges) denken gekommen.

Siehe hier: http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/wirtschaft/news/466734

Zitat
...Die Geschäftskontakte zwischen Stadtwerken und Gazprom laufen unter strengster Geheimhaltung. Die Unternehmen fürchten nämlich, Ruhrgas könnte die Stadtwerke unter Druck setzen und deren Großkunden direkt beliefern...


Zitat
...Ungeklärt ist bislang, wie das russische Gas von Gazprom aus Russland zu den Stadtwerken ins Ruhrgebiet und an den Niederrhein gelangen soll. Die Nutzung von Pipelines, die Ruhrgas gehören, würde die Kosten enorm erhöhen...




Randy

 

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