@Sukram
Diese immer wieder gepflegte Russophobie ist wenig verständlich.
Dadurch, dass Stadtwerke Erdgas direkt bei Gazprom beziehen, fallen sie noch lange nicht in russische Hand.
Wenn Gazprom Erdgas für Stadtwerke deutlich günstiger anbietet als E.ON Ruhrgas, dann wird E.ON seinerseit mit Preisnachlässen reagieren müssen, mithin sinkt das Preisniveau auf dem Gasmarkt für Weiterverteiler infolge eines Gas- zu - Gas- Wettbewerbs.
Vorteile daraus sollten schlussendlich auch bei den Endkunden ankommen.
Eben dies (Absenkung des insgesamt marktunüblich überhöhten Preisniveaus durch Entstehen eines Gas- zu- Gas- Wettbewerbs) war die Begründung des Bundeskartellamtes zur Untersagung langfristiger Gaslieferungsverträge zwischen E.ON Ruhrgas und Stadtwerken vom Januar 2006.
Dass Gazprom ggf. als erstes mit einem entsprechenden Angebot an die Stadtwerke herantritt und nicht etwa die dänische Dong, die niederländische Nuon, die französische Gaz des France oder die Potsdamer NatGas usw., schließt doch nicht aus, dass es für Weiterverteiler bald insgesamt auf einem liquiden Markt deutlich günstigere Bezugsmöglichkeiten gibt, die natürlich auch Einfluss auf das Gas- Preisniveau von Letzverbrauchern haben werden.
Ob es durch die Interpedenz der Märkte hiernach auch zu einem Absinken des Preisniveaus bei den Heizölpreisen kommt, bleibt abzuwarten. Gäbe es tatsächlich einen wirksamen Substitutionswettbewerb, würde auch das Preisniveau bei anderen Energieträgern sinken.
Dabei handelt es sich um objektive Marktgesetze, was nichts mit \"bösen\" Energiekonzernen zu tun hat.
Es wird sicher auch schwerfallen, nachzuweisen, dass es für Verbraucher nachteilige Auswirkungen hat, wenn ein russisches- wenn auch staatlich kontrolliertes- Unternehmen Anteile an hiesigen Firmen hat. Schließlich beteiligen sich ja auch Energiekonzerne mit Sitz in Deutschland an Energieprojekten in Russland, sei es bei bei der Erschließung von Gasfeldern oder Gastransportleitungen, sei es auf dem russischen Strommarkt (BASF Wintershall Wingas, E.ON).
Mir ist auch kein Fall bekannt, der belegt, dass sich etwa eine predatory pricing- Strategie am Ende gesichert in einem höheren Preisniveau niederschlägt. Es muss sich angesichts des überhöhten Preisniveaus noch nicht einmal um ein
predatory pricing handeln !
Die Zeiten, in denen nationale Märkte u. a. gegen ausländische Finanzinvestoren abgeschottet waren, sind längst vorbei. E.ON investiert (hier verdiente) Milliardenbeträge in Russland. Mancher ist aber immer noch in der Denke aus dem letzten Jahrhundert verfangen. :rolleyes:
Im Übrigen waren es wohl immer die Deutschen, die in der Geschichte mit Gewalt u.a. nach den russischen Energieressourcen strebten, dort auf fremden Boden eine gesamte Infrastruktur willkürlich dem Erdboden gleichmachten und verbrannte Erde hinterließen. Nun wird schon wieder vollkommen ohne Not latent besorgt, \"die Russen\" wollten uns ausrauben und plündern. Warum eigentlich ?!
@Cremer
Was man zu solchen launigen Kommentaren noch sagen soll, weiß ich nicht.