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Autor Thema: Wechselwillige Stromkunden  (Gelesen 3638 mal)

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Offline Cremer

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Wechselwillige Stromkunden
« am: 06. August 2007, 19:22:57 »
im Spiegel Nr. 32 von heute auf der Seite 54

Energiemarkt: \"Wechselwillige Stromkunden\"
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Wechselwillige Stromkunden
« Antwort #1 am: 06. August 2007, 22:50:44 »
@Cremer

Welche Aussagen sind unter dieser Überschrift denn zu finden?

Oder sollen diejenigen, die das Magazin nicht haben, eines erwerben oder aber etwa bei ihrem Frisör vorbeischauen, um im LESEZIRKEL- Heft zu schmöckern.

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Wechselwillige Stromkunden
« Antwort #2 am: 07. August 2007, 10:38:53 »
@Fricke,

ich werde mich hüten, den Originaltext wiederzugeben :D

Wen ich mich entsinne, war dies mal eine Empfehlung von Ihnen ;)

Aber in Kürze für alle:
Der VDEW schätzt, dass bis Ende 2007 bis zu 50% aller Haushalte andere Stromtarife haben werden als vor der Liberalisierung. Die Bereitschaft einen anderen Anbieter zu nehmen, ist deutlich seltener. Letztes Jahr wechselten 2,3 mio. Kunden zu anderen Anbietern. Das Oligopolcder vier Großen besitzt immernoch einen Marktanteil von knapp 50%
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Wechselwillige Stromkunden
« Antwort #3 am: 07. August 2007, 12:04:27 »
@Cremer

Der VDEW schätzt auch, dass der Wettbewerb im Strombereich spätestens seit 1998 wunderbar funktioniere. Was der VDEW und somit die Energiekonzerne so schätzen, muss für die Marktgegenseite nicht ebenso schätzungswürdig sein. Die Verbraucher haben eine andere Einschätzung zur Situation.

Tatsächlich hat wohl kein einziger Kunde mehr den gleichen Tarif wie vor der Liberalisierung !

100 Prozent der Kunden haben also längst andere Tarife.

Schließlich wurden die Tarife von den VDEW- Unternehmen ständig gem. § 4 AVBEltV einseitig geändert. Die Preise sollen nach VDEW- Angaben seit 2000 um 46 Prozent gestiegen sein. Soweit zur Berliner Propaganda- Maschine der Lobby.

Also hat der SPIEGEL nur eine \"betagte\" Meldung aufgegriffen, weil noch Platz im Blatt war.

Und darauf wollten Sie wohl auch einmal hingewiesen haben.

(Den Beitrag zum  Angriff der EU auf Stadtwerke überblättert ?!)

Die 50 Prozent Marktanteil des Oligopols am Endkundenmarkt ist wohl zu gering. Die Zahl dürfte vom Lobbyverband VDEW stammen, um zu suggerieren, die Stadtwerke hätten eine ähnlich starke Marktstellung, obschon man das eine nicht mit dem anderen vergleichen kann.

Allein in Thüringen ist E.ON an 22 von 29 Stadtwerken beteiligt. Es gibt also kaum regionale Unternehmen, bei denen E.ON nicht an der Endkundenbelieferung mit Elektrizität beteiligt ist. Ähnlich sieht es bei E.ON edis in Brandenburg und Mecklenburg- Vorpommern aus.

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Wechselwillige Stromkunden
« Antwort #4 am: 07. August 2007, 18:21:34 »
@Fricke,

nicht immer sind die Artikel des Spiegels neu.

Man benötigt auch im politishcne Sommerloch Seitenfüller.

Diesmal hat der Spiegel ja auch nur knapp 160 Seiten.

Sie meinten den Arttikel auf Seite 16 oben. Nein, nicht überblättert, aber da geht es um Abfall und Abwasserentsorgung.
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« Antwort #5 am: 07. August 2007, 18:33:04 »
@Cremer

Nein ich meinte den Beitrag über die jüngste EuGH- Rechtsprechung, wonach öffentliche Aufträge, etwa auch die Energieversorgung betreffend, selbst 10 Jahre nach Abschluss rechtswidrig sind und unter Strafdrohung sofort beendet werden müssen, wenn sie ohne europaweite Vergabe an kommunale Unternehmen wie Stadtwerke vergeben wurden.

Das kann auch Verträge betreffen, welche kommunale Unternehmen wie Stadtwerke mit Dritten abgeschlossen haben.

Zu denken wäre an langfristige Bezugsverträge über Strom- und Gaslieferungen, die ohne europaweite Ausschreibung abgeschlossen wurden. Unter dem Gesichtspunkt könnten ja auch viele Langfristverträge der Stadtwerke bzw. vor kurzem abgeschlossene \"kartellrechtskonforme\" Vertragsverlängerungen mit Vorlieferanten nichtig sein...

Mir fiel dabei ein, dass die Stadtwerke Jena in 2000 wohl ohne öffentliche Ausschreibung ihr gesamtes Stromhandelsgeschäft auf E.ON Thüringen übertragen hatten.

Und so etwas finde ich weit spannender als das ewige Gedöns des VDEW, mit denen der SPIEGEL Löcher füllt.

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Wechselwillige Stromkunden
« Antwort #6 am: 07. August 2007, 19:21:11 »
@Fricke,

nun dann würde dies auf die SW KH zutreffen.

1.)
Die haben zum 1.1.07 das Stromnetz und auch das Gasnetz an die RWE verpachtet. Der Unterhalt ergehtr weiterhin durch die SW KH.

2.) Die SW KH haben mir der Kommune St. Kathaeinen einen neuen Liefervertrag für Wasser abgeschlossen, nachdem der alte aus 1974 ausgelaufen war.

Nur bei Wasser gibt logischerweise, weil kein Netzverbund besteht, keinen weiteren Anbieter  X(
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« Antwort #7 am: 07. August 2007, 19:27:08 »
@Cremer

Eine Einschätzung darüber,  ob das nun ohne weiteres auf ein bestimmtes Stadtwerk zutrifft, ohne Details zu kennen, würde ein Jurist bestimmt nicht abgeben.

Aber Ingenieure erscheinen eben immer etwas unbesorgter. ;)

Offline Randy

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« Antwort #8 am: 07. August 2007, 20:40:00 »
Zitat
Original von RR-E-ft
@Cremer

Eine Einschätzung darüber, ob das nun ohne weiteres auf ein bestimmtes Stadtwerk zutrifft, ohne Details zu können, würde ein Jurist bestimmt nicht abgeben.

Aber Ingenieure erscheinen eben immer etwas unbesorgter. ;)

Nicht alle, nur bestimmte. ;)

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« Antwort #9 am: 07. August 2007, 21:51:37 »
@Randy

Ich bitte meine grobe Verallgemeinerung hinsichtlich eines ganzen Berufsstandes höflichst zu entschuldigen. ;)

Bei Vattenfall immerhin soll es nun ein kostenloses Bürgertelefon geben.  :D

Offline RR-E-ft

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« Antwort #10 am: 08. August 2007, 14:01:35 »
Eben solche Verträge sind betroffen

Die Beteiligung sichere Umsatz und  Marge für die Anteilseigner...
Eben dieses Kalkül  ist vergaberechtlich sehr  bedenklich.

 

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