Energiepolitik > Fossile Energie / Atomkraft

Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel

<< < (17/22) > >>

nomos:
Ja, es gibt viele unbeantwortete Fragen! Antworten sind aber nicht immer erwünscht.

Unzulänglichkeiten der deutschen Politik, die faire Preise verhindern, sollte man aufzeigen und eine Korrektur fordern und nicht einseitig als Argumente gegen die friedliche Nutzung der Kernenergie verwenden.

Nicht vergessen, Deutschland ist nicht die Welt. Es existieren weltweit 440 wassermoderierte Reaktoren mit insgesamt mehr als 10.000 Betriebsjahren.

Wie würde das Klima wohl aussehen, wenn hier Kohle verstromt worden wäre? Und wie wird das Kleinklima in Deutschland bald wieder aussehen, wenn wir wieder Holz und Kohle verheizen.

Müssen wir das nicht im Interesse des Klimaschutzes nicht nur hier, sondern weltweit verhindern? Geht das dann für die überschaubare Zeit wirklich ohne Kernenergie? Die sinnvolle Nutzung, der Ausbau und die Forschung der sogenannten erneuerbaren Energien ist dazu kein Widerspruch. Beides ist wohl unverzichtbar.

Ich denke wir können auf die Kernenergie noch nicht verzichten und Deutschland könnte hier im Interesse der Sicherheit mit dem noch vorhandenen Wissen der Ingenieure, Physiker und Energie-Wissenschaftler einen wesentlichen Beitrag leisten. Das wird aus politischen Gründen dauerhaft verschüttet und bedeutet für die Menschen eher weniger Sicherheit als mehr.

.. und die Menschen sind mit Sicherheit nicht hinreichend informiert:

Inverview mit Prof. Konrad Kleinknecht (Hören SWR2)

Inverview mit Prof. Konrad Kleinknecht (Lesen SWR2)

RR-E-ft:
@nomos

Alle aufgeworfenen Fragen hatten rein gar nichts mit der Politik zu tun.

Diese legt nämlich nicht fest, wie sich die Strompreise an der Börse bilden.

Es werden gerade Kohlekraftwerke gebaut undzwar mit Wirkunsgraden unter 46 Prozent. Daran ändert sich rein gar nichts, ob die Altmeiler nun  am Netz bleiben oder nicht.

Die Probleme der Kernenergienutzung sind neben den Altanlagen und deren spezifischen Problemen, die bei Reaktoren der neusten Generation ggf. so nicht mehr auftreten,  Proliferation und Endlagerung, ggf. Gefährdung durch terroristische Angriffe. Statt einer Nuklearbombe reicht vielleicht eine konventionelle Rakete auf ein AKW in dichtbesiedeltem Raum. Diese Probleme sind nicht gelöst.

Wenn also das Preisargument keines ist, dann kann es nur das Argument der CO2- Vermeidung sein. Dieses wird in der letzten Zeit nur vorgeschoben, um die \"besonders sicheren\" Altanlagen länger am Netz zu halten.

Auswege sind dabei Steigerung der Energieeffizienz und- wenn es denn möglich sein sollte- CO2- Abscheidung und Lagerung.

Es hat doch niemand davon geredet, dass die Leute selbst wieder massenhaft (bei offenem Feuer) mit Holz und Kohle heizen sollen. Als das noch vor 100 Jahren der Fall war, änderte sich dadurch das Kleinklima aber wohl auch nicht. Oder hatte es da vor Ort zwischenzeitlich eine signifikante  Veränderung gegeben?

Hier nicht. In den neuen Bundesländern hatte man sich nur an an deutlich geringere Raumtemperaturen gewöhnt gegenüber früher bei Heizung mit holz- und kohlebefeuerten Kachelöfen. Reine Mentalitätsfrage.

Oder sollte atomstromgespeisten Heizungen das Wort geredet werden?

Ich meinte eher dezentrale  Kraft- Wärme-Kopplungsanlagen mit höherem Wirkungsgrad als Großkraftwerke.

Zudem wird in einer globalisierten Welt kein Wissen dadurch verschüttet, dass hier die Altanlagen wie vereinbart vom Netz gehen.

Oder meint etwa  jemand ernsthaft, deutsche Wissenschaftler seien genbedingt besser geeignet, die Technologie zu bewältigen?

Wenn eine weltweite Nachfrage nach entsprechenden Know How besteht, dann wird diese auch befriedigt, vollkommen unabhängig davon, wie es hier mit den alten Meilern weitergeht. Energiekonzerne operieren europaweit und darüber hinaus und rekrutieren auch ihr Prersonal entsprechend, ebenso wie die Unternehmen, die kerntechnische Anlagen errichten.

Oder waren staatliche Subventionen für diese Forschung gemeint?

Der Staat hat bei der Kernenergienutzung in Milliardenhöhe Subventionen geleistet, ebenso wie bei der Kohle. Die Kohle damit verdient haben dann die privaten Energiekonzerne.

nomos:
@RR-E-f

Politik ist ein weites Feld und ich sehe da bei einigen aufgeworfenen Fragen eindeutig die Politik gefordert.

\"Der Staat hat bei der Kernenergienutzung in Milliardenhöhe Subventionen geleistet\"; richtig. Den Nutzen haben davon künftig fast kostenlos andere, z.B. Südafrika.

Zum Beispiel ist die deutsche Version des Hochtemperaturreaktors der Kugelhaufenreaktor.

Hochtemperaturreaktor

Das Helium wird von oben nach unten durch den Kugelhaufen geblasen und gibt seine Wärmeenergie über Dampferzeuger an den Turbinenkreislauf weiter. Die Kugeln werden kontinuierlich oben zugeführt und unten abgezogen, jede Kugel so oft, bis sie als abgebrannt ausgeschieden wird. Die Brennstoffpartikel in diesen Graphitkugeln bestehen beim THTR 300 überwiegend aus Thorium 232. Aus diesen reichlich vorhandenen, aber nicht spaltbaren Atomen entsteht im Reaktor das  künstliche Uran 233. Dieses äußerst fortschrittliche Reaktorkonzept wurde in Deutschland entwickelt.

Das gesamte Universum, auch die Sonne bezieht ihre Energie aus Atomkernen. Die Menschem werden auf eine solch effiziente Energiequelle kaum verzichten. Bei der Spaltung von 1 kg U-235 wird eine Energiemenge von 23 GWh freigesetzt, was dem Heizwert von 2000 Tonnen Öl entspricht.  Eine weitere Zunahme der Kernenergienutzung ist eine sichere Voraussage.

Ja und das CO2 spielt wohl bei der globalen Klimaveränderung eine Rolle und die Feinstaubbelastung spielt als unmittelbare Umweltbelastung vor Ort ein erhebliche Rolle. Es betrifft die Gesundheit der Menschen. Feinstaub kommt nicht nur vom Auto.

Durch den Einsatz der Kernenergie zur Stromproduktion wird der Ausstoß an CO2 um weit über eine Milliarden Tonnen pro Jahr reduziert.  Allein in Europa sind das rund 800 Millionen Tonnen.

Ein vorzeitiger Ausstieg aus der Kernenergie wird eine enorme Zunahme der CO2-Emission zur Folge haben. Es ist auch bei intensivster Anstrengung nicht möglich, die Kernenergie durch Solar-, Wind- oder anderen sogenannten regenerierbaren Energieträgern nicht nur zu ersetzen, sondern auch noch die Redzierungsziele zu erreichen.  Als Alternative stehen trotz dezentraler Blockheizkraftwerken (mit was werden die betrieben?)  im Wesentlichen nur fossile Kraftwerke zur Verfügung.

Bemerkenswert ist, dass jene, die die Beherrschung der Kernenergie in Frage stellen, ansonsten einen grenzenlosen Vertrauensvorschuß bei der Lösung der Weltenergieprobleme und der drohenden Klimakatastrophe entgegenbringen. Sind nur die hier engagierten Menschen kompetent und verantwortungsbewusst, die für die Kernkraft tätigen Menschen dagegen nicht? Die Motivation auf Seiten der sogenannten erneuerbaren Energien ist oft auch nur das Geld.

RR-E-ft:
@nomos


--- Zitat ---Original von nomos

Bemerkenswert ist, dass jene, die die Beherrschung der Kernenergie in Frage stellen, ansonsten einen grenzenlosen Vertrauensvorschuß bei der Lösung der Weltenergieprobleme und der drohenden Klimakatastrophe entgegenbringen.
--- Ende Zitat ---

Kennen Sie denn all jene?
Und ist das wirklich so oder handelt es sich nicht vielleicht nur um eine Verallgemeinerung?

Es ging nicht um die Beherrschung der Kernenergie schlechthin, sondern um den Zustand der alten Meiler hier. Zudem ging es um die Fragen Endlagerung, Proliferation und Sicherheit gegen Angriffe auf Atomkraftwerke. Mit den Fragen Endlagerung und Proliferation beschäftigen sich die Konstrukteure vielleicht nicht unbedingt.

Ziemlich müßige Diskussion angesichts der Tatsache, dass recht eindeutige Veträge bestehen und die Regelungen des geltenden Atomgesetzes auf einem breiten Konsens gründen. Bisher will niemand, der dafür Verantwortung trägt,  die Verträge aufkündigen. Auch der Koalitionsvertrag soll bis 2009 halten. Und dann werden wir wieder an die Wahlurnen gerufen und können vielleicht darüber abstimmen. Vom Bau neuer Atomkraftwerke in Deutschland sprach bisher nur ein brutalst möglicher Aufklärer, der jedoch unerwähnt ließ, wo denn ein solches Kraftwerk in seinem Land  gebaut und wo das Endlager dann dafür sein soll.

Wurden deutsche Patente nach Südafrika verschenkt?
Das wäre sträflich.

superhaase:

--- Zitat ---Original von nomos
Ein vorzeitiger Ausstieg aus der Kernenergie wird eine enorme Zunahme der CO2-Emission zur Folge haben. Es ist auch bei intensivster Anstrengung nicht möglich, die Kernenergie durch Solar-, Wind- oder anderen sogenannten regenerierbaren Energieträgern nicht nur zu ersetzen, sondern auch noch die Redzierungsziele zu erreichen.  Als Alternative stehen trotz dezentraler Blockheizkraftwerken (mit was werden die betrieben?)  im Wesentlichen nur fossile Kraftwerke zur Verfügung.
--- Ende Zitat ---
Diese Behauptungen sind eben, wie ich schon sagte, völlig aus der Luft gegriffen.

Es wurde in wissenschaftlichen Studien, auf die hier auch schon im Forum verlinkt wurde, dargestellt, dass es auch ohne Atomkraft geht, und wie sich dies auf die Preise und die CO2-Reduzierung auswirkt.
Atomkraftwerke sind nicht notwendig, um die Klimaschutzziele und eine sichere Energieversorgung zu erreichen. Das ist Fakt.

Außerdem:

Schon gewusst, dass jedes Atomkraftwerk ständig radioaktive Stoffe in die Umgebung abgibt? Diese sind gewiss nicht unschädlicher als z.B. Feinstaub.

Schon gewusst, dass z.B Windkrafträder und Biogaskraftwerke eine bessere CO2-Bilanz haben als Atomkraftwerke?
Nur PV-Anlagen schneiden bzgl. CO2-Bilanz derzeit noch schlechter ab als Atomkraftwerke, wenn man nur 20 Betriebsjahre unterstellt - aber man darf eigentlich auch bei PV-Anlagen mit 30 und mehr Betriebsjahren rechnen..... und diese Technik entwickelt sich noch rasant weiter....

Atomkraftwerke lösen kaum Probleme, sie schaffen aber ungleich viele neue - und zwar schwer lösbare (siehe Endlagerung).......

Energie muss bezahlbar bleiben?
Das kann man durchaus fordern. Doch was ist darunter zu verstehen?
Was ist bezahlbar? Wer bestimmt die Grenze?
Soll das heißen, dass die einzelne Energieeinheit billig bleiben muss?
Was macht man, wenn man mit steigenden Preisen die Steuern auf Energie bis auf 0 gesenkt hat, und die Rohenergiepreise steigen immer weiter? Und das werden sie ganz sicher. Was hat man dann noch für Möglichkeiten, die Energie \"bezahlbar\" zu halten?
Ich sage es Ihnen: Keine.

So weiterzumachen wie bisher und z.B. die Abgaben auf Energie zu senken, um dem Rohenergiepreisanstieg entgegenzusteuern, führt in die Sackgasse und in gleich zwei Katastrophen - sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch.

Außerdem: Wer gibt uns das Recht, unseren Nachkommen das wertvolle Rohöl wegzunehmen, um es zu verbrennen, ein aufgeheiztes klima zu hinterlassen, eine Welt, die ohne sichere und bezahlbare Energie dasteht, weil wir uns nicht rechtzeitig und mit ausreichend Aufwand um alternative Energiequellen gekümmert haben, dafür aber Unmengen von Atommüll hinterlassen, der noch Millionen Jahre strahlen wird, nur weil wir es jetzt möglichst billig haben wollen?
Eine recht egoistische Sichtweise.

Sollte nicht besser der Energieverbrauch gesenkt werden, so dass die Energiekosten dadurch sinken, statt die Energie billig zu halten und den Verbrauch nicht einzuschränken?

Der Bund der Energieverbraucher fordert genau das, und hat damit Recht, meine ich.
Auch die Politik hat scheinbar endlich die richtige Richtung eingeschlagen, wenn man den letzten nationalen \"Energiegipfel\" betrachtet.

Lesene Sie doch mal, was Herr Aribert Peters dazu geschrieben hat:
Regierung plant „Klima-Cent“
Ich kan dem nur voll und ganz zustimmen!

ciao,
sh


ciao,
sh

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