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Autor Thema: Sammelklage gegen Badenova- Gaspreise eingereicht  (Gelesen 41164 mal)

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Offline reblaus

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Sammelklage gegen Badenova- Gaspreise eingereicht
« Antwort #60 am: 21. August 2009, 15:16:16 »
Die Welt der Rechtsprechung hat sich halt weiter gedreht. Da wird der Richter Oswald seine Meinung auch noch anpassen müssen.

Offline RR-E-ft

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Offline reblaus

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Sammelklage gegen Badenova- Gaspreise eingereicht
« Antwort #62 am: 05. November 2009, 10:55:57 »
Das wird jetzt für die Badenova sehr böse ausgehen.

Offline ESG-Rebell

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Sammelklage gegen Badenova- Gaspreise eingereicht
« Antwort #63 am: 08. November 2009, 15:06:58 »
Zitat
Original von reblaus
Das wird jetzt für die Badenova sehr böse ausgehen.
Woraus ersehen Sie das denn?
Welche zusätzlichen Informationen liegen Ihnen vor?

Gruss,
ESG-Rebell.

Offline reblaus

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Sammelklage gegen Badenova- Gaspreise eingereicht
« Antwort #64 am: 08. November 2009, 15:42:01 »
Schon das an die Protestkunden verschickte WP-Testat weist einen groben Fehler auf. In dem Testat wurden die Preiserhöhungen vom 1.01.2004 bis 1.01.2007 mit den angeblichen Bezugskostensteigerungen des gleichen Zeitraums verglichen. Dabei wurde eine Bezugskostensteigerung zum 1.01.2004 mit eingerechnet, die zum gleichen Tag in Kraft getretene Preissenkung jedoch \"vergessen\". Die Kostensteigerung wurde jedoch schon durch diese Preiserhöhung konsumiert.

Das Testat berücksichtigt auch nur die nominalen Preiserhöhungen, die sich aus der vereinbarten Formel berechnen. Die tatsächlichen Kostensteigerungen sind jedoch deutlich geringer, da die Badenova mit der Vorlieferantin Gasversorgung Süddeutschland Rabatte ausgehandelt hat. Liegt dieser Rabatt z. B. bei 10% schlägt eine nominale Kostensteigerung von 0,1 Cent/kWh nur zu 0,09 Cent/kWh auf die tatsächlichen Kosten durch.

Aus der GuV von 2004 bis 2007 lässt sich errechnen, dass ab 2006 die Preiserhöhungen für Privatkunden weit stärker ausfallen, als die Preiserhöhungen für die Industriekunden. Aus der unterschiedlichen Entwicklung der Kosten von leichtem und schwerem Heizöl lässt sich das nicht erklären. Zwar ist leichtes Heizöl in dem Zeitraum um ca. 80 % und schweres Heizöl nur um ca. 60% gestiegen, da jedoch der Rohstoffanteil bei den Industriekunden insgesamt höher ist, schlägt eine Kostensteigerung beim Rohstoff auch stärker auf den Gesamtpreis durch.

Ursache dieses Phänomens ist, dass die Badenova mit einsetzendem Wettbewerb im Industriebereich, ihre Kostensteigerungen nur noch auf die Privatkunden umgelegt hat, und die Preise für die Industriekunden preisstabil gehalten hat.

Es lässt sich aus der GuV auch erkennen, dass die behaupteten Preissteigerungen überhaupt nicht zu entsprechenden Kostensteigerungen geführt haben. Der einsetzende Wettbewerb um Industriekunden hat nämlich auch dazu geführt, dass die GVS beim Industriegas auf die Ölpreisbindung verzichtet hat. Zu diesem Schritt wäre die GVS wohl nicht bereit gewesen, wenn die Badenova nicht in so großem Umfang Gas für die Belieferung von Privatverbrauchern abnehmen würde. Man hat somit keine Preiserhöhung für die Gesamtmenge vereinbart, sondern die gesamte Preiserhöhung willkürlich auf das Kommunalgas abgewälzt. Es ist wenig wahrscheinlich, dass der Badenova die Topkonditionen für die Industriekunden auch eingeräumt worden wäre, wenn sie ihr Kommunalgas aus anderen Quellen bezogen hätte.

 

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