Der VDEW vermeldet, in Deutschland seien
1.000 Stromlieferanten aktiv:
http://www.energate.de/news/88976Hurra, das muss wohl Wettbewerb sein.
Womöglich hat der Verband wieder einmal nur seine Mitglieder durchgezählt.
http://www.strom.de/vdew.nsf/id/DE_6UN9WL_MitgliederDie Zahl der Stromlieferanten in Deutschland hat sich wenn nur marginal erhöht. 1998, also vor der Liberalisierung, lag die Zahl auch schon annähernd bei 1.000, zählte man alle Gebietsversorger, die Bahnstromversorgung, die Erzeuger der Industriellen Kraftwirtschaft und einzelne kleine private Elektrizitätswerke dazu:
http://www.udo-leuschner.de/basiswissen/SB133-09.htm :lol: :lol: :lol:
Viel hat sich nicht geändert, außer dass die Zahl der Verbundunternehmen und Regionalversorger aufgrund der Konzentration der Konzerne erheblich schrumpfte. Von acht Verbundunternehmen sind nur noch vier übrig, die ihre Zonen beherrschen. Die von den Konzernen beherrschten Regionalversorger fusionierten. So wurden aus vormals drei Regionalversorgern (ENAG, SEAG und OTEV) in Thüringen einer. Die Vertriebe der danach noch verbliebenen sieben E.ON - Regionalversorger sollen womöglich blald in einer einzigen Gesellschaft zusammengeführt werden. Es sind also eindeutig immer weniger Stromlieferanten in Deutschland aktiv. Dies gilt umso mehr, als sich früher etwa die PreussenElektra- Tochter E.dis Nord noch mit der Bayernwerk- Tochter TEAG Wettbewerb um Kunden lieferte. Heute undenkbar zwischen E.ON E.dis und E.ON Thüringer Energie AG.
Von den 1.000 Stromlieferanten sind etwa 900 Stadtwerke, hinzu kommen die Regionalversorger der Konzerne, die ihren Vertrieb oftmals auf ihr angestammtes Netzgebiet beschränkt haben.
Wettbewerb besteht so nicht.
Allein in Thüringen gehören neben dem Regionalversorger 26 Stadtwerke zum E.ON- Konzern:
http://www.eon-thueringerenergie.com/EON_Thueringer_Energie/Beteiligungen.htmVor dem OLG Düsseldorf soll das Bundeskartellamt bereits im Januar zur Sprache gebracht haben, dass Untersuchungen der EU- Kommission wohl Preis- und Gebietsabsprachen der deutschen Stromkonzerne aufgezeigt habe, wie die ZfK in einem Beitrag in der aktuellen Ausgabe berichtet.
http://www.zfk.de/page.php?page=/zfk/aktuelles/aktuell_artikel.htmlNeue Anbieter werden durch weiterhin überhöhte Netzgebühren vom Wettbewerb abgehalten, wie Newcommer aktuell berichten.
Dies beklagt etwa Flexstrom in einer aktuellen Stellungnahme zum gestrigen Urteil des OLG Düsseldorf in Sachen Vattenfall Europe Transmission gegen Bundesnetzagentur:
http://www.dailynet.de/News-file-article-sid-2551.htmlDer VDEW sollte also einmal durchzählen, wie viele Stromlieferanten den Verbrauchern mit einem bundesweiten Angebot zur Verfügung stehen.
Man wird sie ggf. an zwei Händen abzählen können.
Dass es unter solchen Bedingungen keinen wirksamen Wettbewerb geben kann, kann man an fünf Fingern abzählen.
Der Wettbewerb also oft nur ein Hirngespinst so manches Lobbyisten, das anscheinend immer stärker wird, an Fahrt aufnimmt, vorangetrieben wird.
Rasant ist nur der Wettbewerb, wer in seinem Claim als erster seine Strompreise möglichst weit nach oben zieht.
Die nächste unkontrollierte Preisrunde startet am 01.07.2007 wegen sommerlicher Temperaturen.