@ElCattivo
Der stellvertretende VDEW- Geschäftsführer Roger Kohlmann hat wohl auch mal gerechnet und will dabei festgestellt haben, dass von 1998 bisher die Steuern und Abgaben ("nur") um
78 Prozent gestiegen sind.
http://www.dradio.de/download/63888/Woher demgegenüber die
93 Prozent kommen sollen, weiß man nicht. Mancher nimmt einen Rechner, der nächste rechnet im Kopf, wieder andere zählen wohl an den Fingern ab bzw. können es an fünf Fingern abzählen.
Wie der seinerzeitige E.ON- Chef
Harig gerechnet hatte, als er bereits 2003 einen "Staatsanteil" von
45 Prozent am Strompreis festgestellt haben will, weiß man heute auch nicht mehr. Demnach wäre dieser Anteil zwischenzeitlich signifikant
gesunken. :shock:
Vielleicht sollten die Leute noch einmal zusammen rechnen und den Rechenweg veröffentlichen, damit man ihn ggf. nachvollziehen kann.
Die anderen Sätze habe ich schon zur Genüge gehört und gelesen. Diese sind völlig sinnleer. Denn 1998 hatten wir ja ausschließlich
Monopolpreise, die von den Versorgern teilweise
auf einen Schlag um 25 Prozent gesenkt werden konnten, weil
soviel Luft darin enthalten war. Zwischenzeitlich hat man die Strompreise wieder künstlich
aufgeblasen und verweist darauf, dass der
Luftballon nicht größer ist als zu
Monopolzeiten, aber eben auch nicht kleiner. :roll:
***
In dem Beitrag ist von
Strompreisen die Rede und man sieht, dass wohl die
Arbeitspreise gemeint sein müssen, weil diese in genannter Höhe liegen. Und diese sollen entsprechend mit "lediglich Kosten" untersetzt sein, so dass die Grundpreise reiner Gewinn wären.
Wir schauen uns das aber gern
en detail noch einmal gemeinsam an.
Sicher ist sicher.
Hier sehen wir, wie hoch die Arbeitspreise Strom
nach einer deutlichen Preissenkung zum 01.04.2007 aktuell tatsächlich liegen:
http://stadtwerke-jena.de/fileadmin/stadtwerke-jena.de/Preise/Strom/S_Pb_GK_20070401.pdfDie vom
VDEW genannten Zahlen decken sich mit hiesigen erstklassigen
Privatstrompreisen, wohlgemerkt: "
Strompreis" = Arbeitspreis:
http://stadtwerke-jena.de/fileadmin/stadtwerke-jena.de/Preise/Strom/S_Pb_PK_20070401.pdfDie Kosten und Staatslasten sind
bundesweit gleich.
Und nun ?!Vielleicht könnte man noch anführen, dass in Süddeutschland angeblich viel billiger und klimafreundlicher Strom aus Atomkraftwerken stammen soll, den man vielleicht wegen der besonderen
Klimafreundlichkeit auch als teuren Ökostrom ("immerstrahlender Zusatznutzen") vermarkten könnte. :idea:
Hier im Osten haben wir dafür den weit weniger klimafreundlichen Vattenfall- Braunkohlestrom, der sich u.a. wegen grausam hoher CO2- Zertifikatepreise dramatisch verteuert haben soll. Als die Zertifikatepreise dann ins
Bodenlose fielen, sanken die Strompreise merkwürdigerweise deshalb nicht. Gesenkt wurden Strompreise allenfalls wegen zwangsregulierter Netzkosten.
Und nun mögen die Propagandisten vom VDEW mal erklären, wie der (abgesenkt) hohe Strompreis zustande kommen soll.
Ich habe von den vertrauenserweckend dreinschauenden
Spezialisten nun Folgendes gelernt:
"Vom durchschnittlichen Strompreis für einen 3-Personen-Haushalt in Höhe von 20,36 Cent pro Kilowattstunde seien lediglich 12,18 Cent Kosten für Energierzeugung, Transport und Vertrieb, erläuterte Schneider." Beim
Jenaer Privatstrompreis würden so
114 EUR Gewinn am Jahresende übrig bleiben und ich frage mich besorgt, wofür die Stadtwerke den wohl gebrauchen könnten.
Bei 3.500 kWh Jahresabnahmemenge immerhin
3,26 Cent/ kWh (netto).
Vor dem Landgericht hat man vortragen lassen, man müsse so hohe Strompreise verlangen, damit Wettbewerber die Chance hätten, diese preislich zu unterbieten. Man würde diese hohen Strompreise quasi nur kalkulieren und fordern, um damit den Wettbewerb voranzubringen. So
gut sind diese Menschenfreunde.
Leuchtet ein.
Aber sollte man sich mit einer solchen Erklärung zufrieden geben können?
In einem konkreten Fall wird wohl beim Strompreis allein für den Wettbewerb so auf die Tube gedrückt, dass wohl glatt über 40 Prozent mehr verlangt werden als sonst. Und trotzdem kein Wettbewerb in Sicht. Was sollen die denn noch machen? Und was sollen die Kunden machen?
Ich frage mich ja immer schon, wie sich der Strompreis zusammensetzt, warum man etwa Kosten so in Grund- und Arbeitspreis schlüsselt und nicht anders...
Von Weizsäcker hatte für den VDEW angeblich herausgefunden, dass es im Wettbewerb keine unterscheidlichen Strompreise für unterschiedliche Kundengruppen mehr geben könne (typisch nur für Monopole) und gleichwohl sind weiterhin unerklärliche
Preisspaltungen für ein und den selben Strom ein und des selben Versorgers zu beobachten, vgl. oben Privatstrom/ Geschäftsstrom.
Hin wie her:
Kosten die im Arbeitspreis voll gedeckt sind, brauchen nicht mehr mit Grundpreisen abgedeckt werden. Der Grundpreis enthält netto keine Steuern und Abgaben. Nach dieser Betrachtung blieb der durch keine weitere Kosten untersetzte Grundpreis als Gewinn übrig.
Und die Rechnung passt dann doch für den Standardabnahmefall 3.500 kWh/ a,
oder?
****
Aber es bleibt Ihnen doch völlig unbenommen, die VDEW- Rechnung zu widerlegen oder aber die Kosten genauer zu erklären, transparenter darzulegen.*****
Aprops
Stimmung:
Welche
Stimmung wird denn da von einer E.ON- Tochter bundesweit verbreitet?
http://forum.energienetz.de/viewtopic.php?t=6429 :oops:
*****
Schlussendlich, was sagen Sie dazu:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,470391,00.htmlIst der Mann ein Zyniker oder hat der Ihrer Meinung nach etwa auch
keine Ahnung?
Er ist wohl auch dagegen, die Netzentgelte an
Durchschnittspreisen zu orientieren, wie es die 84 Stadtoberhäupter für die
Anreizregulierung fordern:
http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~EC4E525B824C94B8C91F9860A5AC372E5~ATpl~Ecommon~Scontent.htmlDie Prognosen über die Entwicklung der Strompreise erscheint für die Kundschaft oft manisch-depressiv.
Danach unterstellt man den so verwirrten Kunden wohl sogar eine gewisse Paranoia:
http://www.netzeitung.de/wirtschaft/unternehmen/305638.htmlhttp://www.netzeitung.de/wirtschaft/unternehmen/315735.htmlhttp://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/index.html?id=536858Es scheint, man könne nicht viel auf solche Aussagen geben.
Sie haben eine zu geringe Halbwertzeit.