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Autor Thema: Gasversorger in Grevenbroich mit Ölpreisbindung unterwegs  (Gelesen 6771 mal)

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Offline RR-E-ft

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Die Kunden zahlen unter Vorbehalt und denken wohl tatsächlich, sie bekämen nach einem BGH- Urteil etwas freiwillig zurück.

Wie dumm, dass es dabei  gar nicht um die Angemessenheit der örtlichen Gaspreise in Grevenbroich geht und noch niemand auf Rückzahlung geklagt hat.

Die Kunden greifen sogar freiwillig zur Ölpreisbindung, weil sie denken, sie würden etwas sparen.

http://www.ngz-online.de/public/article/regional/grevenbroich/nachrichten/440958

Warum der Gaspreis an den Heizölpreis gekoppelt werden soll und nicht etwa an den vom BAFA veröffentlichten durchschnittlichen Erdgasimportpreise - wenn es überhaupt einer Indexierung bedarf - bleibt das Geheimnis des Versorgers.

Ersichtlich bezieht er auch Gasmengen ohne Ölpreisbindung, da er sonst keinen Fixtarif anbieten könnte.

Findet man einen günstigeren Vorlieferanten, haben die Kunden nichts davon, weil sich deren Preis unabhängig von den Bezugskosten nach einer Formel errechnen soll.

Auch gesunkene Netzkosten infolge der Anreizreguliereung führen dann nicht zu sinkenden Preisen.

Die Ölpreisbindung führt deshalb nicht zu einer möglichst preisgünstigen Versorgung der Allgemeinheit mit Gas und benachteiligt deshalb die Kunden also.

Auch steht ein Verstoß gegen § 2 Abs. 1 PaPkG zu besorgen, wonach automatische Preiskopplungen regelmäßig nichtig sind.

Heizöl ist etwas vollkommen anderes als Erdgas und deshalb nicht vergleichbar:

Das würden die Kunden spätestens dann merken, wenn anstatt Erdgas plötzlich einmal Heizöl aus der Leitung käme. :roll:

Wenn es endlich wirksamen Gas- zu - Gas- Wettbewerb gibt, sieht man mit einer solchen Ölpreisbindung wohl alt aus.

Der Händler an der Ecke hat neuerdings den Preis für Gurken an den für Bananen gekoppelt, mit zeitlicher Verzögerung, wegen der unterschiedlichen Reifephasen. Das versteht jeder.

Und wer als Verbraucher ganz genau aufgepasst hat, der könnte auch in Grevenbroich schon beim Metzger bemerkt haben, dass die Leberwurstpreise seit Jahren mit zeitlicher Verzögerung (3-6-3) anscheinend einem immanenten Gesetz entsprechend den Preisen von Teewurst folgen. :lol:

Es wird Zeit, dass die Metzger das endlich transparent machen. 8)

Wenn der Grevenbroicher Lokalredakteur nur nicht schon wieder Rücken hätte, könnte er der Sache vielleicht auf den Grund gehen.

 

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