@Cremer
Thema CO2- Reduktion ist ziemlich weit ab vom eigentlichen Thema.
Das Reduktionsziel 20 Prozent bezieht sich auf den Stand 1990.
In Bezug darauf hat Deutschland bereits einen guten Stand, allerding allein dadurch, dass die emissionsstarke Produktion in den neuen Bundesländern durch eine Art Deindustrialisierung ganzer Landstriche erheblich vermindert wurde.
Man bedenke wie bis 1989 in der DDR noch die Schlote qualmten und wie man heute viele Landschaften ohne Industrie sich selbst überlässt, so dass es dort wieder blühen kann.
Würde man die Betrachtung auf das Gebiet der Alt- Bundesrepublik beschränken, wäre man von den Reduktionszielen viel weiter entfernt.
Durch den o.g. Sondereffekt ist die Situation auch schlecht mit anderen europäischen Ländern vergleichbar.
Mit anderen Worten:
Deutschland kann sich leicht tun, auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle zu behaupten. In anderen Ländern gab es eine solche Deindustrialisierung in diesem Ausmaß nicht und steht eine solche auch nicht ernsthaft zu erwarten.
Ganz anders stellt sich Problematik in rasant wachsenden Volkswirtschaften (China) dar.
Kann und darf man von sog. Dritteweltstaaten und Schwellenländern (Indien) erwarten, dass sie auf ihren Stand verharren, Wirtschaftswachstum also ausschließen?
Und wenn man diesen ein Wirtschaftswachstum zugesteht, mit dem sie den Anschluss anstreben, wie sollte dies bei gleichzeitiger CO2- Reduktion gegenüber dem Stand 1990 überhaupt möglich sein?
Bereinigt um den o.g. Sondereffekt hat die Alt- Bundesrepublik sicher zu wenig getan und ruht sich teilweise auf dem Sondereffekt aus, nach dem Motto, man habe seinen Teil bereits geleistet.
Man könnte natürlich ins Feld führen, dass man die Verantwortung dafür trägt, dass die neuen Bundesländer weitestgehend deindustrialisiert wurden.
Aber so deutlich wird das auch keiner sagen wollen, oder?