Energiepolitik > Preismeldungen

RWE: Strompreise auf Basis der Erzeugungskosten sind möglich

(1/7) > >>

RR-E-ft:
http://www.presseportal.de/story.htx?nr=958229&ressort=1

http://www.wirtschaftsmagazin-ruhr.de/nachrichten/20070320rwe.html

Dann sollten die RWE Regionalgesellschaften wohl schon längst den Kunden  weiter erzeugungskostenbasierte Strompreise anbieten können.

ElCattivo:
Schon die Überschrift führt in die Irre, da sich an den Preisen rein gar nichts ändern würde. Richtiger wäre sicherlich "Stromkosten".
Übrigens hat RWE diese VPP-Auktion im vergangenen Jahr schon einmal durchgeführt und sich im Anschluss schwer enttäuscht gezeigt, dass man mangels (zahlungsbereiter) Nachfrage auf großen Teilen sitzen blieb.

Und wieder die Frage: Warum sollte eine RWE-Regionalgesellschaft Strom für sagen wir 40 €/MWh verkaufen, wenn sie ebendiesen Strom im gleichen Moment mit einem Mausklick für sagen wir 50 €/MWh verkaufen könnte?

RR-E-ft:
@ElCattivo

Wenn man die erzeugungskostenbasierten Strombeschaffungskosten nebst aller weiteren Kosten durch die Strommenge teilt, gelangt man womöglich zu einem Preis, den man  für die Beschaffung der Strommenge aufzuwenden hatte....

Wenn sich am Preis hingegen tatsächlich gar nichts ändern würde, könnte man es gleich lassen. Dann wäre das Angebot wertlos. Oder?


Ich gehe davon aus, dass das Angebot attraktiv ist, weil es erzeugungskostenbasierte Stromkosten zur Folge hat, die langfristig sicherer prognostizierbar und wohl auch geringer sind, als bei einem  Bezug basierend auf  volatilen Börsenpreisen.

Ein solches Angebot könnte also auch für Regionalversorger und Stadtwerke interessant sein, wenn es ihnen offeriert würde, um langfristig sicher und kostengünstig Strom zu beschaffen, weil man so gestellt wird, als verfüge man selbst über ein Kraftwerk.

Auch für Stadtwerke besteht ein solches Angebot:

http://www.zfk.de/zfkGips/Gips;jsessionid=BEB0B2E69FD50B5D3ECB2E43CD6821C2?Anwendung=MeldungenAnzeigen&Methode=Einzelmeldung&Mandant=ZFK&AuswahlRessourceID=796

Wenn diese Prämissen stimmen, dann sollte man davon ausgehen, dass es Konzernunternehmen erst recht möglich sein sollte, erzeugungskostenbasierte Strombeschaffungskosten zu erzielen.

Ein Regionalversorger könnte wegen seiner Verpflichtung zu einer möglichst preisgünstigen und effizienten Elektrizitätsversorgung gem. § 2 Abs. 1 EnWG bestrebt sein, die Strombeschaffungskosten so gering wie möglich zu halten und den Strom möglichst günstig an die eigenen Kunden zu liefern.

Die gesetzliche Verpflichtung sollte eigentlich als Begründung schon ausreichen.


--- Zitat von: \"ElCattivo\" ---

Und wieder die Frage: Warum sollte eine RWE-Regionalgesellschaft Strom für sagen wir 40 €/MWh verkaufen, wenn sie ebendiesen Strom im gleichen Moment mit einem Mausklick für sagen wir 50 €/MWh verkaufen könnte?
--- Ende Zitat ---


Warum sollte der selbe Regionalversorger aber Strom, den er für 40 EUR/ MWh beschafft hat, nicht mit kleinem Gewinnaufschlag möglichst preisgünstig in Erfüllung bestehender Stromlieferungsverträge an seine Kunden liefern, sondern statt dessen für 50 EUR/ MWh weiterverkaufen, wenn er den Strom doch gerade möglichst kostengünstig beschafft hat, um seine bestehenden vertraglichen Lieferverpflichtungen zu erfüllen?

Das leuchtet nicht ein.

Es sei denn, der Versorger hat überhaupt nicht die Absicht und das Ziel, eine möglichst kostengünstige Elektrizitätsversorgung zu bewerkstelligen, es ginge ihm vielmehr um schnöde Profitmaximierung.

Das wäre natürlich dann etwas anderes.

Davon ging ich indes nicht aus.

Womöglich sehen auch Sie einen gravierenden Unterschied zwischen möglichst preisgünstiger Elektrizitätsversorgung und Verkauf der Elektrizität zum maximal am Markt durchsetzbaren und erzielbaren Preis.

Anders gewendet:

Ist das nur ein Angebot für Industriekunden, die selbst mit den entsprechenden Strommengen spekulieren wollen, statt ihre eigenen Produktionskosten gering zu halten ?

Sollten solche Industriekunden die Opportunitätskosten, die dadurch entstanden, dass sie den Strom für 40 EUR/ MWh beschafften und nicht für 50 EUR/ MWh weiterverkauften, in ihre Produktionskosten einkalkulieren und ihre eigenen Produkte deshalb entsprechend verteuern, um auf ihrem Markt im Wettbewerb besser dazustehen?

Würde das für Industriekunden einen Sinn machen?

Falls nicht:

Warum sollte es bei einem Regionalversorger/ Stadtwerk im Wettbewerb anders sein als bei einem Industriekunden, der im harten Wettbewerb steht?


--- Zitat von: \"ElCattivo\" ---

Wer ist so gut und erklärt mir das? Ich Dummkopf komm\' einfach nicht drauf.  :shock:
--- Ende Zitat ---

RR-E-ft:
http://www.faz.net/d/invest/meldung.aspx?id=43678673

Der industrielle Großkunde, dem die derzeitigen Großhandelspreise ein Dorn im Auge sind, der sich deshalb mit dem Gedanken trägt, selbst ein Kraftwerk zu errichten und der auch die Kapitalkraft dafür hat, wird durch das Angebot ggf. davon abgehalten, selbst ein Kraftwerk zu errichten, welches möglicherweise nicht nur den eigenen Bedarf gedeckt hätte, sondern auch für ein zusätzliches, konzernunabhängiges Angebot gesorgt hätte...

Deshalb kommen entsprechende Angebote wohl nicht von ungefähr.

http://www.abendblatt.de/daten/2006/02/01/529102.html

http://www.wdr.de/themen/wirtschaft/wirtschaftsbranche/gaskraftwerk/hamm.jhtml

Virtuelle Kraftwerksbeteiligungen sind für Konzerne sicher das kleinere Übel gegenüber Kraftwerken, welche große Industriekunden oder auch Stadtwerke- Pools zusätzlich  neu errichten.

ElCattivo:

--- Zitat von: \"RR-E-ft\" ---Ich gehe davon aus, dass das Angebot attraktiv ist, weil es erzeugungskostenbasierte Stromkosten zur Folge hat, die langfristig sicherer prognostizierbar und wohl auch geringer sind, als bei einem  Bezug basierend auf  volatilen Börsenpreisen.
--- Ende Zitat ---

Drei Annahmen und bei jeder einzelnen frage ich mich, woher Sie die Weisheit nehmen. Mal im Ernst: Woher wollen Sie wissen, dass die Grenzkosten dieser VPP unter dem während der Vertragslaufzeit gültigen Marktpreis liegen werden?


--- Zitat von: \"RR-E-ft\" ---Ein solches Angebot könnte also auch für Regionalversorger und Stadtwerke interessant sein, wenn es ihnen offeriert würde, um langfristig sicher und kostengünstig Strom zu beschaffen, weil man so gestellt wird, als verfüge man selbst über ein Kraftwerk.
--- Ende Zitat ---

Wie ich schon sagte: Derlei ist dem Markt im vergangenen Jahr angeboten worden und der Markt war nicht besonders interessiert.
Seltsam, nicht wahr? Handelt es sich bei einem Kraftwerk bekanntermaßen doch um eine Lizenz zum Geld drucken ...


--- Zitat von: \"RR-E-ft\" ---Wenn diese Prämissen stimmen, dann sollte man davon ausgehen, dass es Konzernunternehmen erst recht möglich sein sollte, erzeugungskostenbasierte Strombeschaffungskosten zu erzielen.
--- Ende Zitat ---

Nicht leichter oder schwerer als anderen Marktteilnehmern.


--- Zitat von: \"RR-E-ft\" ---Ein Regionalversorger könnte wegen seiner Verpflichtung zu einer möglichst preisgünstigen und effizienten Elektrizitätsversorgung gem. § 2 Abs. 1 EnWG bestrebt sein, die Strombeschaffungskosten so gering wie möglich zu halten und den Strom möglichst günstig an die eigenen Kunden zu liefern.
Die gesetzliche Verpflichtung sollte eigentlich als Begründung schon ausreichen.
--- Ende Zitat ---

Zeigen Sie mir, wo geschrieben steht, dass ein EVU gezwungen ist, unter öffentlich einsehbarem Marktpreis zu verkaufen. Jeder normale Gesellschafter würde den Geschäftsführer eines solchen Unternehmens vom Hofe jagen und in Regress nehmen.


--- Zitat von: \"RR-E-ft\" ---
--- Zitat von: \"ElCattivo\" ---Und wieder die Frage: Warum sollte eine RWE-Regionalgesellschaft Strom für sagen wir 40 €/MWh verkaufen, wenn sie ebendiesen Strom im gleichen Moment mit einem Mausklick für sagen wir 50 €/MWh verkaufen könnte?
--- Ende Zitat ---

Warum sollte der selbe Regionalversorger aber Strom, den er für 40 EUR/ MWh beschafft hat, nicht mit kleinem Gewinnaufschlag möglichst preisgünstig in Erfüllung bestehender Stromlieferungsverträge an seine Kunden liefern, sondern statt dessen für 50 EUR/ MWh weiterverkaufen, wenn er den Strom doch gerade möglichst kostengünstig beschafft hat, um seine bestehenden vertraglichen Lieferverpflichtungen zu erfüllen? Das leuchtet nicht ein.
--- Ende Zitat ---

Das leuchtet nicht ein???
Sie möchten für Ihren nächsten Urlaub 1.000 Euro in Dollar umtauschen und erhalten heute etwa 1.300 Dollar.
Drei Monate später kommen Sie wieder nach Hause und stellen fest, dass Sie gar kein Bargeld gebraucht haben, so dass Sie also gern wieder zurücktauschen möchten.
Wegen Immobilienkrise und Handelsbilanzdefizit ist der Dollar inzwischen auf 1,50 verfallen.
Und jetzt frage ich Sie: Lassen Sie sich
a) 1.300 Euro
b) 1.300 Euro plus 7%
c) 1.500 Euro
auszahlen? Ich bin sehr gespannt auf Ihre hoffentlich ehrliche Antwort.


--- Zitat von: \"RR-E-ft\" ---Es sei denn, der Versorger hat überhaupt nicht die Absicht und das Ziel, eine möglichst kostengünstige Elektrizitätsversorgung zu bewerkstelligen, es ginge ihm vielmehr um schnöde Profitmaximierung.
--- Ende Zitat ---

Man kann nicht Regional- und Kommunalversorger per Dekret in einen Wettbwerb untereinander und gegen nationale wie internationale Riesen antreten lassen und dann auf überholten Paragraphen aus der guten alten Zeit beharren. Ein EVU ist nun mal (nicht mehr) nicht die Heilsarmee, genau so wenig wie VW, BASF oder der Supermarkt an der Ecke.


--- Zitat von: \"RR-E-ft\" ---Ist das nur ein Angebot für Industriekunden, die selbst mit den entsprechenden Strommengen spekulieren wollen, statt ihre eigenen Produktionskosten gering zu halten ?
--- Ende Zitat ---

Das bleibt letztlich dem Industriekunden überlassen. Wenn er rational handelt, wird er ggf. die Produktion zurückfahren bzw. einstellen, wenn der erzielbare Strom-DB die originären DBe derart übersteigt, dass etwaige "weiche" Nachteile (Image etc.)  wettgemacht werden. Es wird Sie überraschen, aber genau das ist bereits vielerorts Realität.


--- Zitat von: \"RR-E-ft\" ---Sollten solche Industriekunden die Opportunitätskosten, die dadurch entstanden, dass sie den Strom für 40 EUR/ MWh beschafften und nicht für 50 EUR/ MWh weiterverkauften, in ihre Produktionskosten einkalkulieren und ihre eigenen Produkte deshalb entsprechend verteuern, um auf ihrem Markt im Wettbewerb besser dazustehen?
--- Ende Zitat ---

siehe oben


--- Zitat von: \"RR-E-ft\" ---Warum sollte es bei einem Regionalversorger/ Stadtwerk im Wettbewerb anders sein als bei einem Industriekunden, der im harten Wettbewerb steht?
--- Ende Zitat ---

Ist es nicht, siehe oben.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln