Guten Abend Herr Watzl,
hier hab ich wohl jemanden mächtig auf den Schlips getreten, hatte beinahe schon die Befürchtung aus dem Forum gekippt zu werden.
Ich will nicht sagen, dass bei mir alles perfekt gelaufen ist,
z.B.: da ich 1999 Neu war hatte ich noch keine Erfahrung im Umgang mit Gastanks und den Monometeranzeigen. Erst bei der Betankung am 13.12.2000 habe ich gemerkt, dass ich viel zu früh gekauft habe und locker 800 Liter zu 0,18 € verschenkt habe, was mir dann mit der Rechnung vom 01.10.2001 bewusst wurde. Da ich seit 10/2001 monatlich den Tankstand ablese (wohl eine Marotte militärischer Gründlichkeit), kann ich zwischenzeitlich sehr genau das Tankvolmen beurteilen und mein Tankverhalten steuern. Am 01.10.2001 habe ich wegen dem 11.09.2001 und der befürchteten Verteuerung gekauft, in 2002 und 2003 aus reiner Gewohnheit und in 2005 weil die Kiste fast leer war, obwohl ich auch da noch hätte bis Juli oder August warten können. In 2006 habe ich übrigens nichts getankt.
Ende 2001 war ich so dämlich einen Wartungsvertrag für meine Heizung abzuschließen (200,- DM oder 100,83 €/ Jahr) und bin voll auf die Nase gefallen. Der Monteuer (wahrscheinlich absoluter Anfänger) war mit einer Vaillant Heizung nicht vertraut, hat aber trotzdem drin rumgefingert und einen Kurzschluß verursacht - Ich stand daneben als es faschte! - Ich glaubte, dass die Sache mit dem Wechseln von ein paar Sicherungen erledigt wäre, habe aber erst viel später feststellen müssen, dass dem nicht so war. Den Wartungsvertrag habe ich sofort gekündigt und diese Typen nicht mehr an meine Heizung gelassen. Das die Heizung danach nicht mehr richtig funktionierte, habe ich erst viel später festgestellt, da ich 2002 sehr viel in Spanien tätig war (maximal 5 Tage im Monat Zuhause) und gar nicht mitbekommen habe, dass die Heizung nicht richtig läuft. Ich dachte der Verbrauch ist auch ok (im Vergleich zu vorher), muss aber im Nachhinein festhalten, dass der Verbrauch, durch die fast völlig auf Null gefallene Nutzung eigentlich hätte viel geringer ausfallen müssen. Erst im Winter 2002/ 2003 bemerkte ich, dass die Heizung nicht mehr die Leistung bringt wie in 2000 und habe im Februar 2003 einen mir zwischenzeitlich bekannten Monteuer gerufen, der für 20,- € erst mal festgestellt hat, dass der Idiot von der Wartungsfirma die Fühler für Vorlauf und Rücklauf vertauscht hatte wodurch die Heizung in einem dauerndem Notlaufprogramm (Also Heizung kalt - volle Pulle Heizen - Alarm, Rücklauf zu heiß - war der Fühler ja am Vorlauf dran - Notaus - 5 Minuten warten und das Ganze von vorn) lief und dadurch sinnlos Energie verballert hat. Hört sich komisch an, is aber tatsächlich so gewesen.
Im harten Winter 2006 gab\'s dann wieder ein paar Probleme und ich war mit der Heizleistung unzufrieden. Ich also wieder meinen Bekannten angerufen und der hat festgestellt, dass die Modulation der Therme im Eimer war, hat mich 350,- € gekostet und seit dem läuft die Heizung wieder tadellos und verbraucht auch wieder so wie in 1999 und 2000. Ob dies auch ein Schaden aus der verkorksten Wartung 2001 war - wer weis das? - So long, ist vorbei und kommt nicht wieder.
Insgesamt habe ich also noch 470,- € in 8 Jahren für die "Wartung" meiner Heizung gezahlt, wo ich denke, dass dies gegenüber einem jährlichen Wartungsvertrag mit 100,- bis 200,- € auch nicht so schlecht gelaufen ist.
Aktuell bin ich dabei auf bessere Preise zu warten, Ende 2006 war der beste Preis bei 0,41 €/ Liter. Ich denke, dass der Preis in 2007 noch etwas runter gehen wird, da viele noch in 2006 getankt haben - wegen der :twisted: Mehrwertsteuer :evil: !!! - und dadurch die Nachfrage in 2007 erst mal zurückgehen wird. Aktuell hab ich schon mal einen Preis von 0,3939 € verzeichnet, warte aber noch ab.
Mit einer Tankfüllung komme ich übrigens, wie ich zwischenzeitlich festgestellt habe, maximal zwei Jahre aus (1.700 - 2.200 Liter/ Jahr) und auch wenn der letzte Winter schlecht war, lief dieser Winter bisher um so besser.
Was man bei Verhandlungen in die Waagschale werfen kann, sind:
1. bevorstehender Vertragsablauf (also wenn ich das richtig time, geht da Einiges),
2. Sollen die doch ihren Tank abholen, bei einem halbbedecktem Tank lasse ich das von der neuen Tankfirma erledigen, ggf. auch vom Anlieferer eines Eigentanks, und stelle den Miettank abholbereit an die Straße (hab ich im Forum so gelesen).
3. Nach zehn Jahren ist die große Wartung fällig, also ich denke die Kosten zwischen Abholung und großer Wartung halten sich die Waage, da sehe ich schon ein ordentliches Verhandlungsargument.
4. Freie Anbieter vergeben ihr Gas immer zum günstigsten Preis? - da kann man nix verhandeln? Klar, mein Auto kaufe ich ja auch zum Listenpreis beim Vertragshändler und nicht etwa mit Rabatt und Sonderaktion und so. Bin ich Siemens oder Vattenfall oder wer?
5. Im Preisindex von meinem Versorgungsgebiet finde ich bei flüssiggasbörse.de eine Richtlinie von aktuell 0,42 €/ Liter. Bei
www.oelbestellung.de werden 0,3939 €/ Liter von freien Anbietern geboten - da sehe ich schon mal 0,03 € Spielraum.
6. Effektiv habe ich in den letzten acht Jahren bei Drachengas 16.052 Liter Gas zu 6.018.93 € inklusive MWSt gekauft, macht im Schnitt 0,375 €/ Liter (Alle Rechnungen vorhanden!). Bisher hat sich noch keiner gemeldet, der das unterbieten möchte.
7. Selbst wenn ich dieses Jahr 3.500 Liter zu 0,55 € Netto (0,638 € Brutto) kaufen müsste, was ich nicht glaube, würde das meine Gesamtbilanz auf maximal 0,422 € inkl. MWSt verschlechtern, da ich immer noch von den bisher sehr günstigen Betankungen zehren kann.
8. Was kostet denn die TÜV- Prüfung alle zwei Jahre? Ich bekomme immer nur die Prüfbescheinigung aber nie eine Rechnung zu sehen.
9. Bei einer Miete von 10,- € im Monat , rechnen sich ein Kaufpreis von 1.600,- € + 100,- € TÜV alle zwei Jahre erst nach 288 Monaten (24 Jahre) noch nicht mitgerechnet, dass alle 10 Jahre nochmal 300,- - 400,- € für die große Wartung fällig werden. Um diesen Betrag wett zu machen, sollten die Preisdifferenzen zwischen Vertragsanbietern und Freien doch schon unbedingt erheblich sein.
10. Wenn der Tank mir gehört, muss ich den Druckminderer in jedem Fall bezahlen, sollte er defekt sein!
Gerichtsurteile sind immer so eine Sache, da muss man immer den gesamten Wortlaut der Urteilsbegründung kennen, eh man sich da eine Meinung bilden kann. Soll Leute geben, die glauben eine Vereinbarung zu haben und lassen befüllen ohne eine schriftliche Freigabe des Vertragshändlers in den Händen zu halten. Wie gesagt, in die Verlegenheit bin ich noch nicht gekommen.
Und abschließend kann ich jedem nur empfehlen: verhandelt rechtzeitig mit Euren Lieferanten!
Kauft nicht die Katze im Sack, für bestimmte Vertragsbestandteile und das worauf man achten muss ist dieses Forum wirklich gut.
Warum sollte ein Vertragshändler den Vertrag kündigen, der verdient nur, wenn er Kunden hat die Gas kaufen.
Warum soll es nicht vernünftige Mietverträge geben?
In diesem Sinne,
immer schön fair bleiben,
MfG
Onkel- Olli
PS. Eine kleine Entschuldigung für Verdummung und so wär nicht schlecht, manchmal ist die Realität eben nicht nur schwarz weiß!