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Autor Thema: Ablasshandel um E.ON- Gaspreise  (Gelesen 18657 mal)

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Offline Monaco

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Ablasshandel um E.ON- Gaspreise
« Antwort #15 am: 10. Februar 2007, 14:03:07 »
@RR-E-ft

Nun, der Verlierer der "Gaspreisverhandlungen" war wohl die Verbraucherzentrale Thüringen. Gegen diese war meine Kritik gerichtet. E-on hat mit dem "faulen" Kompromiss wohl wieder etwas Zeit gewonnen, um mit überhöhten Preisen weiterhin gewähren zu können.

Es bleibt zu hoffen, dass einzelne E-on Kunden bei der Preisauseinandersetzung etwas hartnäckiger sind und sich vielleicht nicht - mit was oder wieviel auch immer - überzeugen lassen.

Möglicherweise fehlt ja E-on aber auch noch die eine oder andere Milliarde für den Endessa-Deal. Da belastet man doch lieber die Kunden als den Aktienkurs durch eine Kapitalerhöhung.

Mit freundlichen Grüßen

Monaco.

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Offline RR-E-ft

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Ablasshandel um E.ON- Gaspreise
« Antwort #17 am: 12. Februar 2007, 14:55:57 »
@Evitel2004

Danke für den Link.

Viele Versorger senken ihre Preise derzeit ebenso oder stärker.

Vielerorts gab es keine weiteren Preiserhöhungen im Novemeber 2006 wie bei E.ON Thüringen.

Beispielsweise Mitgas hatte die Preise in 2006 nicht weiter erhöht, senkt nun jedoch, teilweise deutlich stärker als E.ON Thüringen:

http://www.mitgas.de/presseservice/pressemeldungen.php?id=108

Mitgas senkt die Preise um 0,378 ct/ kWh (netto).

E.ON wurden nicht nur die Netzentgelte um über neun Prozent zusammengestrichen. Auch dort konnte man die sinkenden Bezugspreise bereits im November 2006 deutlich absehen, erhöhte aber gleichwohl die Preise zum 01.11.2006 nochmals um "nur" (!) ca. 9 Prozent:

http://www.eon-thueringerenergie.com/Presse/Presseinformationen.htm?id=107485

Das Unternehmen räumte dabei ein, bei den Erdgaspreisen einen Spielraum zu haben, den es (immer zu Lasten der Kunden?) voll ausgeschöpft habe.

Diese Preiserhöhung wird nun noch nicht einmal vollständig zurückgenommen:

http://www.eon-thueringerenergie.com/Presse/Presseinformationen.htm?id=145983


Allerdings ist nicht auszuschließen, dass auch Mitgas mit der Preissenkung auf eine von der Verbraucherzentrale  Sachsen- Anhalt koordinierte Sammelklage reagiert, die der Mitgas vom Landgericht Halle zugestellt wurde.

Sollte die Preissenkung bei Mitgas allein mit einer Ölpreisbindung zu tun haben, stünde fest, dass die E.ON Preise zu wenig abgesenkt wurden.

Sollte die Mitgas- Preissenkung hingegen auch mit der Sammelklage im Zusammenhang stehen, stünde fest, dass es bundesweit mehr solcher Klagen bedarf, um die Versorger zu Preissenkungen zu bewegen.


Stadtwerke können die Preise sogar stärker senken:

http://www.sw-express.de/swex/news/detail.php?nr=10166&kategorie=news

http://anbieterwechsel.strom-magazin.de/news/hertener-stadtwerke-senken-gaspreis-um-04-cent_19170.html

http://www.rheinenergie.com/lang/de/presse/pressemeldungen_detail.php?ID=242&PM=J

Dazu fehlt jedenfalls von E.ON jedwede nachvollziehbare Erklärung.

Oder nimmt es das Unternehmen mit der Wahrheit nicht so genau, wenn es behauptet und herausstellt, es könne den Brennstoff Erdgas jederzeit aufgrund seiner Konzernzugehörigkeit zu den weltweit besten Konditionen beziehen und beschaffen?

E.ON Energie: Gute Konditionen beim Brennstoffeinkauf (Kinderfragen)

Wenn E.ON das kann, warum wird es dann für die Kunden nicht gemacht ?!!!


Typisch für E.ON- Regionalversorger: "Alle Argumente ausgetauscht.":

http://www.abendblatt.de/daten/2007/01/20/673057.html

Für Kunden mit weiterem Gesprächsbedarf:

http://telecom30.de/eon-thueringer-energie/info.html

Offline DieAdmin

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Ablasshandel um E.ON- Gaspreise
« Antwort #18 am: 13. Februar 2007, 08:37:46 »
@Herr Fricke, gern geschehen :)


Zitat
Doch die Verbraucherzentrale positioniert sich weiterhin ganz klar zu allen Möglichkeiten, gegen die Gasversorger vorzugehen. „Wir haben jetzt einen Schnitt und damit eine neue Situation. Für die Zukunft haben wir weiterhin alle Optionen“, versichert Gumprecht. Die fangen beim Widerspruch an und enden notfalls auch wieder mit der Drohung einer Sammelklage.


Na hoffentlich finden sich nochmal klagewillige Verbraucher gesammelt unter der VZ bereit , sich erneut zum Spielball zu machen. Die Kläger hatten schließlich da schon kein Mitspracherecht. Ich bin da skeptisch. Und womit will er dann drohen?

Offline RR-E-ft

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Ablasshandel um E.ON- Gaspreise
« Antwort #19 am: 13. Februar 2007, 10:47:59 »
@Evitel2004

Ganz entscheidend ist doch, dass die Verbraucher, die der Empfehlung der VZ seit 2004 gefolgt sind und ihre Abschläge und Rechnungsbeträge entsprechend gekürzt haben, auf Zahlung verklagt werden müssten und das Unternehmen dabei sein Recht zur einseitigen Leistungsbestimmung wie auch die Angemessenheit der jeweils erhöhten Preise in einem Zahlungsprozess nachzuweisen hat, was bisher nicht geschehen ist.

In diesem Sinne sind die Verbraucher auf dem richtigen Weg, die der Empfehlung der VZ seit 2004 gefolgt sind.

Viele Verbraucher sind dem gefolgt und haben deshalb keine Nachteile aus den umstrittenen Preiserhöhungen.

Alles weitere müssen entsprechende Verfahren erbringen, wenn die Verbraucher verklagt werden sollten.

Wer seine Abschläge und  Rechnungsbeträge nicht entsprechend gekürzt hatte, dem war es möglicherweise sowieso egal.

Offline RR-E-ft

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Ablasshandel um E.ON- Gaspreise
« Antwort #20 am: 15. Februar 2007, 18:09:01 »
EWE senkt die Erdgaspreise um 8,9 Prozent und lässt E.ON nicht nur in Thüringen weiter alt aussehen:

http://www.ewe.de/363_6539.php?navpoint=1.1

Offline DieAdmin

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Ablasshandel um E.ON- Gaspreise
« Antwort #21 am: 16. Februar 2007, 14:37:09 »
Leserbrief OTZ 16.02.2007

Zitat

Stinkt gewaltig

Zum Beitrag "E.ON senkt die Gaspreise" (OTZ 5.2.07)

Nach einem Jahr harter Verhandlungen mit E.ON, hat es der Thüringer Verbraucherschutz geschafft und E.ON muss die Gaspreise um 0,5 Cent/kWh senken.
Allerdings senkt in Deutschland zur Zeit fast jeder Gasversorger, auch ohne einjährige Verhandlungen mit einem Verbraucherschutz seine Preise.
 So will uns der Vorstandsvorsitzende des Verbraucherschutz Thüringen Christian Gumprecht, MdL für die CDU und der Vizevorstandschef Thomas Damm weismachen, dass es sich hier um einen hart erkämpften Verhandlungsabschluss handelt. Was war geschehen?

Vor fast einem Jahr rief der Verbraucherschutz Kunden der Thüringer Energie AG auf, sich unter Federführung der Verbraucherzentrale zusammenzuschließen und  eine Sammelklage gegen überhöhte Gaspreise zu koordinieren. Es fanden sich auch genügend Kläger und ein sehr kompetenter Anwalt, der uns vertreten sollte. Dann führte der Verbraucherschutz Gespräche mit E.ON, Gutachter wurden von beiden Seiten bestellt und ein Jahr lang wurde verhandelt. Über den Fortgang der Gespräche wurden wir Sammelkläger nur sehr spärlich oder gar nicht informiert.
Es hatte immer mehr den Anschein, dass die Mitarbeiter des Verbraucherschutzes einen Maulkorb verpasst bekommen hatten.
Auf der Website des Bundes der Energieverbraucher kann man viele Hintergründe über den Ablasshandel um Eon-Gaspreise nachlesen.
Es genügt nicht, sich am Stammtisch oder mit den Arbeitskollegen über hohe Energiepreise zu ereifern.
An Desinteresse scheiterte letztendlich auch die geplante Sammelklage. Bei mehr Unterstützung hätte es niemand gewagt diese Sache abzuwürgen.

 Thomas Clauß, Bad Klosterlausnitz, per E-Mail

Offline Tomas

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Ablasshandel um E.ON- Gaspreise
« Antwort #22 am: 16. Februar 2007, 18:08:59 »
Und hier zum Vergleich die Originalversion. Das Wichtigste wurde meiner Meinung nach rausgeschnitten. Oder es war als Leserbrief zu lang :roll:
Zitat
E.ON senkt die Gaspreise
Nach einem Jahr harter Verhandlungen mit E.ON, hat es der Thüringer Verbraucherschutz geschafft und E.ON muss die Gaspreise um 0,5 C/ kWh senken. So stand es letzte Woche in allen Zeitungen. Allerdings senkt in Deutschland zur Zeit fast jeder Gasversorger, auch ohne einjährige Verhandlungen mit einem Verbraucherschutz seine Preise. So will uns der Vorstandsvorsitzende des Verbraucherschutz Thüringen Christian Gumprecht, MdL für die CDU und der Vizevorstandschef Thomas Damm weismachen, dass es sich hier um einen hart erkämpften Verhandlungsabschluss handelt. Was war geschehen? Vor fast einem Jahr rief der Verbraucherschutz Kunden der Thüringer Energie AG auf, sich unter Federführung der VZ zusammenzuschließen und eine „Sammelklage“ gegen überhöhte Gaspreise zu koordinieren. Es fanden sich auch genügend Kläger und ein sehr kompetenter Anwalt, der uns vertreten sollte. Dann führte der Verbraucherschutz Gespräche mit E.ON, Gutachter wurden von beiden Seiten bestellt und ein Jahr lang wurde verhandelt. Über den Fortgang der Gespräche wurden wir Sammelkläger nur sehr spärlich oder gar nicht informiert. Es hatte immer mehr den Anschein, dass die Mitarbeiter des Verbraucherschutzes einen Maulkorb verpasst bekommen hatten. Durch wen, darf hier nur spekuliert werden. Als Abgeordneter der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag kennt Christian Gumprecht den heutigen Rechtsvorstand der E.ON Thüringer Energie AG, Jürgen Gnauck noch gut aus dessen Zeit als Geschäftsführer des Gemeinde- und Städtebundes Thüringen. Das soll es zwar geben, dass man sich aus alten Zeiten kennt, muss aber noch nichts heißen. In diesem Falle allerdings stinkt die Sache gewaltig zum Himmel und ich bin der Meinung, dass ein Verbraucherschutz unter dieser Führung nicht mehr vertrauenswürdig ist. Wer sich für die genauen Hintergründe interessiert, kann sich im Internet im Forum des Verbraucherschutz Thüringen unter der Rubrik „Energie“ informieren. Auf der Website des Bundes der Energieverbraucher kann man auch viele Hintergründe über den „Ablasshandel um E.ON Gaspreise“ nachlesen. Abschließend möchte ich alle Thüringer aufrufen, sich gegen die überhöhten Energiepreise bei Gas und Strom zur Wehr zu setzen. Hilfe bekommt man beim Bund der Energieverbraucher. Es genügt nicht, sich am Stammtisch oder mit den Arbeitskollegen über hohe Energiepreise zu ereifern. An Desinteresse scheiterte letztendlich auch die geplante Sammelklage. Bei mehr Unterstützung hätte es niemand gewagt diese Sache abzuwürgen. Thomas Clauß

Offline ThomasW69

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Ablasshandel um E.ON- Gaspreise
« Antwort #23 am: 15. Juni 2007, 10:22:25 »
Ich finde es erschreckend, daß EON die Preise nur auf das Niveau der 2. Vorjahreshälfte gesenkt hat. Zum Beginn der Heizperiode 2006/2007 haben sie erst drastisch angezogenum den Gewinn mitzunehmen und um dann im Frühjahr 2007 wieder nachzugeben. Besonders kritisch erachte ich die Tatsache, daß diese Senkung nur bis zum 31.12.2007 garantiert ist. Pünktlich im Winter kann man dann, wenn der Verbrauch wieder drastisch nach oben geht dicke Geschäfte machen.
Warum EON allerdings die Preise im Herbst letzten Jahre angehoben hat ist mir ebenfalls schleierhaft. Der Gaspreis am Weltmarkt war auf einem historischen Tiefpunkt angelangt. Zuletzt so günstig vor fas 20 Jahren. Dies veranlasste Spekulanten wie Brian Hunter, Trader beim broker Amaranth auf steigende Gaspreise zu spekulieren. Doch es kam anders. Der GAspreis sank nochmals und Hunter verzückte so von seinen 9Mrd US$ das 6 Mrd US$. Das hat damals richtig Dreck in der Börsenwelt aufgewirbelt. Eine Preiserhöhung seitens EON zu dem Zeitpunkt, da der Gaspreis zusammenbricht ist schlichtweg absurd.
Meiner Meinung nach hat sich die Verbraucherzentrale übers Ohr hauen lassen.

 

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