Quelle:
http://www.thueringer-allgemeine.de/ta/ta.standard.volltext.php?kennung=on1taHOMHomNational39105&zulieferer=ta&kategorie=HOM&rubrik=Homepage®ion=National&auftritt=TA&dbserver=1
Millionen zu viel bezahlt
Verbraucherschützer wollen den Energieversorger Eon Thüringen zwingen, die Gaspreise zu senken. Zwei aktuelle Gutachten belegen aus ihrer Sicht, dass Eon-Kunden ungefähr 16 Millionen Euro mehr als gerechtfertigt bezahlt haben.
ERFURT. In allen Tarifarten sei mehr von Verbrauchern verlangt worden als es die Entwicklung der Ölpreise, an die die Gaspreise bekanntlich gekoppelt sind, rechtfertigen würde. Das wird nach TA-Informationen durch zwei Gutachten belegt, die auch der Thüringer Verbraucherzentrale vorliegen. In dem Papier kommen die Gutachter zu einer so- genannten Überdeckung von rund 16 Millionen Euro.
Die Verbraucherzentrale verhandelt bereits seit Monaten mit der Eon Thüringer Energie AG und fordert ein Offenlegen der Gaspreise des Versorgers. Angesichts der beiden Gutachten bereiten die Verbraucherschützer jetzt parallel zu den Gesprächen eine Sammelklage von Gaskunden vor.
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Eon Thüringen hat seine Gaspreiserhöhungen bisher immer mit gestiegenen Einkaufspreisen begründet: Man müsse das Erdgas zu Weltmarkt-Preisen einkaufen. Zu Jahresbeginn hatte das Unternehmen - obwohl der als Richtwert geltende Ölpreis zuletzt deutlich gefallen war - die bisherigen Gaspreise beibehalten, aber die erhöhte Mehrwertsteuer an die Kunden weitergegeben. Für die kommenden Monate hatte Eon Thüringen eine Preissenkung in Aussicht gestellt, dies jedoch von der weiteren Entwicklung des Rohölpreises abhängig gemacht.
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Im Oktober 2005 war die Eon Thüringer Energie AG aus der Fusion der damaligen Teag und der Gasversorgung Thüringen entstanden. Nach eigenen Angaben beschäftigt man 1400 Mitarbeiter und beliefert rund 700 000 Kunden mit Gas und Strom. Die Anteile des Unternehmens werden zu 53 Prozent vom Düsseldorfer Mutterkonzern und zu 47 Prozent von Thüringer Kommunen gehalten. 2005 wurden in Thüringen 1,3 Milliarden Euro umgesetzt.
25.01.2007 Von Bernd JENTSCH Frage:
Wie bekommen die Kunden das Geld zurück, wenn sie nicht selbst gekürzt hatten?
Dafür ist eine künftige Preissenkung nicht geeignet, weil die Kunden bei E.ON bleiben müssten, um einen entsprechenden "Vorteil" überhaupt zu erfahren. Nach den Erfahrungen werden jedoch viele Kunden so schnell als möglich den Lieferanten wechseln wollen, wenn es nur endlich möglich wäre.
Hier müsste auch das Bundeskartellamt nochmals einschreiten, um eine Rückzahlung zu erzwingen.
Womöglich will das "
in Thüringen fest verwurzelte" Unternehmen mit der Preisgestaltung seine "
gesellschaftliche Verantwortung" für Thüringen unterstreichen, wofür es Geld braucht:
http://www.eon-thueringerenergie.com/Presse/Presseinformationen.htm?id=141983 :roll:
Als besonders fest verwurzelt ist Botanikern
Elymus repens bekannt, zu deutsch die Gemeine Quecke, die auch Hobbygärtnern immer wieder zu schaffen macht.
Mit zuviel kassierten Kundengeldern lässt sich einiges unterstreichen und sponsern.
Auch wenn es schwer fällt:
Auf solche Sponsoren müssen Kunst, Kultur, Sport und Politik verzichten.
Um sich ehrlich zu machen, müsste man wohl schon die ungefragten Energiekunden des Unternehmens als eigentliche Sponsoren namentlich benennen.
Die vollständige Namensliste passt wohl auf kein Großplakat.
Und man fragt sich schon:
Was bitte sind die "
Weltmarkt- Preise" für Erdgas?
Welche
Rohölpreise sollten gemeint sein?
Andernorts sind die
Weltmarkt- Preise für Erdgas bereits deutlich gesunken. Es gab Gaspreissenkungen, auch bei E.ON- Unternehmen.
Nun mag es sein, dass die E.ON- Regionalversorger auf verschiedenen
Weltmärkten einkaufen. Nur auf welchen?
Den Thüringer
Weltmarkt und dessen Preise bestimmt E.ON über die Erfurter E.ON Ruhrgas- Tochter EVG Erdgasversorgung Thüringen- Sachsen GmbH (
http://www.evg-thueringen.de ) .
In der Erfurter Juri-Gagarin-Straße kletterten die Preise auf bisher unbekannte Höhen.
Man mag es kaum glauben, aber auch dieser Thüringer
Weltmarkt hat zu
Weltmarkt- Preisen eingekauft und konnte dadurch - oh Wunder - seinen Schnitt
um 22,2 Mio. EUR im Jahr verbessern:
Ölpreisbindung (HEL) führt automatisch zur ErtragssteigerungDas behält der tief verwurzelte Thüringer
Weltmarkt sicher nicht für sich, sondern liefert es beim
Welt- Konzern ab.