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BDI will kostenbasierte Strompreise

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ElCattivo:

--- Zitat von: \"RR-E-ft\" ---
Wer unsachliche Argumente einführt, hat keinen Grund, sich zu beschweren.
--- Ende Zitat ---

Beispiele?


--- Zitat von: \"RR-E-ft\" ---Den Bundeswirtschaftsminister, der ebenfalls die Forderung aufgemacht hat, dass sich die Börsenpreise nicht - wie derzeit -  zusehr von den Kostenpreisen entfernen dürften, etwa auch noch als verkappten Kommunisten zu bezichtigen, wäre indes ein von vorn bis hinten lächerlicher Gedanke.
--- Ende Zitat ---

Wo ist das Argument?
Noch einmal: Kosten plus x hat mit freier Marktwirtschaft nichts zu tun.


--- Zitat von: \"RR-E-ft\" ---Das Bundeskartellamt ist mit seinen entsprechenden Untersuchungen gewiss auch nicht auf dem Weg, den Kommunismus zurück zu holen.
--- Ende Zitat ---

Mir ist aktuell keine vergleichbare Forderung des BKartA bekannt, wobei ich nicht ausschließen kann, dass es eine solche gibt. Daher zurück zum BDI: Ich weiß nicht, wie man die vom BDI aufgestellte Idee sonst bezeichnen sollte.
Mich verwundert außerdem, wie man sich als Verbraucher von so etwas eine nachhaltige Preissenkung versprechen kann. Hier wird davon geredet, jeglichen Wettbewerb auf der Erzeugungsebene abzuschaffen! Den Erzeugern kann es dann egal sein, wie teuer sie erzeugen, denn es gilt ja: Kosten + x! So etwas ähnliches gab es übrigens schon mal im vorigen Jahrhundert. Schon vergessen?

superhaase:

--- Zitat von: \"ElCattivo\" ---Haben Sie auch ein inhaltliches Argument beizutragen?
--- Ende Zitat ---

Wie wäre es damit:

An der Leipziger Strombörse wird nur ein Bruchteil des gesamten Stroms gehandelt (irgendwo bei 10% glaub ich). Warum sollen diese Preise für allen Strom gelten? Wenn wie in Deinem obigen Fallbeispiel, der Stromanbieter dann an die Börse geht um die 6 ct zu bekommen, ist das sein gutes Recht, nur wird er sich anschauen, wenn durch seine Angebotsvermehrung an der Börse der Preis recht schnell ins Rutschen kommen wird. Der von Dir immer propagierte funktionierende Markt wäre ja zu wünschen. Denkbar wäre eine Pflicht (zumindest für die 4 großen Oligopolisten), allen Strom über die Börse zu verkaufen. Damit wäre schon viel gewonnen.

EON hat ja kürzlich angekündigt, in Zukunft sein Netz für Konkurrenten zu öffnen :!: und allen selbst erzeugten Strom nur noch über die Börse zu verkaufen. Das wäre beides zu begrüßen. Nur wundere ich mich, dass die das so einfach sagen und damit zugeben, dass sie bisher andere behindert und abgezockt haben...  :P

Man muss schon immer etwas die Fakten im Hintergrund berücksichtigen, bevor man hier große Reden schwingt, lieber ElCattivo!
ciao,
sh

ElCattivo:

--- Zitat von: \"superhaase\" ---
An der Leipziger Strombörse wird nur ein Bruchteil des gesamten Stroms gehandelt (irgendwo bei 10% glaub ich).
--- Ende Zitat ---

Genau diese Glaubichmalgehörtzuhaben-Mentalität ist es, die mich regelmäßig auf die Palme bringt. Warum meint eigentlich jeder, er könne bei diesem Thema kräftig mitreden, obwohl er sich ganz offensichtlich nie ernsthaft mit dem Thema auseinandergesetzt hat?
1.) Die 10% sind längst überholt.
2.) Es sind inzwischen 20%.
3.) Dieser Wert sagt ohnehin nichts aus, weil das ausschließlich die täglich an der EEX auktionierten Day-Ahead-Mengen sind. Hinzu kommen noch etliche OTC-Geschäfte für Day Ahead zu praktisch gleichem Preis. Die Summe aus allem ist dann der sogenannte Spotmarkt.
4.) Ein Vielfaches der Spotmengen wird am Terminmarkt bewegt, sowohl Börse als auch OTC. Wohlgemerkt, da werden Hunderte Milliarden (!)bewegt. Diese Termingeschäft sind es auch, die letztlich in die Endkundenkalkulation einfließen, da kein ernsthaft agierendes Unternehmen auf die Idee käme, seine Positionen komplett am Spotmarkt der EEX glatt zu stellen.


--- Zitat von: \"superhaase\" ---Warum sollen diese Preise für allen Strom gelten? Wenn wie in Deinem obigen Fallbeispiel, der Stromanbieter dann an die Börse geht um die 6 ct zu bekommen, ist das sein gutes Recht, nur wird er sich anschauen, wenn durch seine Angebotsvermehrung an der Börse der Preis recht schnell ins Rutschen kommen wird.
--- Ende Zitat ---

Respekt, du bist dabei, das Prinzip von Angebot und Nachfrage zu verstehen!


--- Zitat von: \"superhaase\" ---EON hat ja kürzlich angekündigt, ... allen selbst erzeugten Strom nur noch über die Börse zu verkaufen. ... Nur wundere ich mich, dass die das so einfach sagen und damit zugeben, dass sie bisher andere ... abgezockt haben...  
--- Ende Zitat ---

Nur weil sie sagen, dass sie heute auch OTC verkaufen sowie langfristigen Lieferverpflichtungen nachkommen, heißt das nicht, dass sie abzocken.


--- Zitat von: \"superhaase\" ---Man muss schon immer etwas die Fakten im Hintergrund berücksichtigen, bevor man hier große Reden schwingt, lieber ElCattivo!

--- Ende Zitat ---

Nicht dein Ernst, oder?

RR-E-ft:
@ElCattivo

Nicht aus dem letzten Jahrhundert: § 12 BTOElt, geltendes Recht.

Wenn der Wettbewerb funktioniert, so werden sich die Marktpreise nach aller Theorie bei den Grenzkosten eines bei effizienten Kosten arbeitenden Leistungserbringers einstellen. Der Leistungserbringer, der ineffiziente Kosten hat, wird dabei aus dem Markt gedrängt.

Deshalb ist dieser marktwirtschaftliche Mechanismus natürlich besser, als die garantierte Kostendeckung auch ineffizienter Kosten und das auch noch mit einem garantierten plus x. Das steht außer Zweifel.

Marktgesetze wirken indes wie alle Gesetze nur unter bestimmten Rahmenbedingungen. So lange diese Rahmenbedingungen nicht erfüllt sind, können sie selbst nicht regulierend wirken.

Ökonomische Gesetze wie auch Naturgesetze wirken eben nur, wenn die jeweiligen Bedingungen vorliegen.

Alle Gegenstände fallen durch die Erdanziehung nach unten.
Meine Deckenlampe nicht, weil sie gut befestigt ist.

Und weil die Bedingung (wirksamer Wettbewerb) nicht vorliegt, unter denen sich der Marktpreis bilden kann, muss auf einen  wettbewerbsanalogen Preis abgestellt werden, der immer nur eine Simulation eines im Wettbewerb gebildeten Preises - des Wttbewerbspreises - sein kann (deshalb wettbewerbsanaloger Preis).

Gerade weil die derzeigen Preise soweit entfernt sind von den Grenzkosten ist klar, dass es keinen wirksamen Wettbewerb gibt. Das wäre sonst nicht möglich.

Wird dieser wettbewerbsanaloge Preis unter Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellung erheblich überschritten, wovon derzeit nach Einschätzung des BMWi und des BKartA auszugehen ist, so spricht man von einem kartellrechtswidrigen Preishöhenmissbrauch.

Es bedarf deshalb derzeit eines Korrelats, welches die tatsächlichen Preise an der Börse bzw. die tatsächlichen Marktpreise für Strom auf der Großhandelsebene an den wettbewerbsanalogen Preis annähert.

Dadurch soll Marktgerechtigkeit erzielt werden und nicht eben der Kommunismus aus der Mottenkiste oder seiner Gruft geholt werden.

 
Es geht eben gerade kein Gespenst mehr in Europa um. Helloween liegt hinter uns.

superhaase:

--- Zitat von: \"ElCattivo\" ---Respekt, du bist dabei, das Prinzip von Angebot und Nachfrage zu verstehen!
--- Ende Zitat ---

Das hatte ich schon vor etwa 25 Jahren erstmals verstanden, das war Schulstoff.
Du wirst doch nicht allen Ernstes behaupten wollen, dass die derzeitige Strombörse einen real funktionierenden Markt repräsentiert? Damit stündest Du allein auf weiter Flur, allerdings in trauter Gemeinschaft mit den großen Stromkonzernen. Sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft und der unabhängigen Wissenschaft wird immer wieder das derzeitige Geschehen an der Strombörse kritisiert.
Also stell uns hier nicht als Idioten hin.
ciao,
sh

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