Energiepolitik > Dies & Das
Vattenfall - Kunden sparen allein 2006 ca. 100 Mio EUR
ElCattivo:
--- Zitat von: \"RR-E-ft\" ---
Auffällig ist, dass die durchschnittlichen Aufwendungen für Verlustenergie zwischen den Netzbetreibern erheblich divergieren:
TEN Thüringer Energienetze GmbH ist vorgelagerter Netzbetreiber der Stadtwerke Jena-Pößneck GmbH und fragt sicher weit größere Energiemengen nach. Die Stadtwerke haben jedoch einen weit günstigeren Preis bei der Verlustenergie.
--- Ende Zitat ---
Das kann verschiedene Ursachen haben. Zunächst wären da die extrem volatilen Großhandelspreise. Zum "falschen" Zeitpunkt gekauft, schon hat man den Salat. Dann kann auch die Struktur, also der zeitliche Verlauf, verschieden sein, Stichwort Peak/Offpeak-Verhältnis.
Davon abgesehen ist es ohnehin schwierig, Netzverluste verschiedener Netzbetreiber zu vergleichen, da es selbst zwischen vermeintlich vergleichbaren Stadtwerken Unterschiede geben kann, Stichworte Spannungsebenen, Umspannung, Netzumfang, Netzkundenanzahl, Belastung und deren Verteilung in der Fläche, Homogenität der Lastverrteilung etc., etc. ...
RR-E-ft:
@ElCattivo
Das leuchtet ein.
Die Netzverluste selbst hängen von der Netztopographie ab.
So hatte TEN bisher immer noch fünf verschiedene MS- Spannungsebenen (!) und entsprechend viele und verlustreiche Umspannungen.
Verlustenergie kann man ggf schlecht prognostizieren und deshalb die Beschaffung am Großhandelsmarkt schlecht optimieren.
Ich meinte jedoch, dass VET nicht gehindert sei, die Verlustenergie statt über die EEX besser VE- konzernintern günstiger zu beschaffen (zum freundschaftlichen Selbstkostenpreis bzw. ggf. feststehenden Konzernverrechnungssatz von VEG/ VES).
Das sollte eigentlich möglich sein, oder?
ElCattivo:
--- Zitat von: \"RR-E-ft\" ---
Ich meinte jedoch, dass VET nicht gehindert sei, die Verlustenergie statt über die EEX besser VE- konzernintern günstiger zu beschaffen (zum freundschaftlichen Selbstkostenpreis bzw. ggf. feststehenden Konzernverrechnungssatz von VEG/ VES).
Das sollte eigentlich möglich sein, oder?
--- Ende Zitat ---
Möglich schon, aber warum sollte die Vattenfall Europe Generation AG & Co KG an die Vattenfall Europe Transmission GmbH billiger verkaufen, als sie es gleichzeitig z.B. an der EEX könnte? Man kann nicht erst unbundeln und dann beklagen, dass es keine Freundschaftspreise (mehr) gibt.
RR-E-ft:
@ElCattivo
Gute Frage.
In Konzernen, die mit ihren Produkten im harten Wettbewerb stehen, stellt sich auch oft die Frage, ob man Komponenten am Markt besorgt oder aber im Konzern selbst kostengünstiger produzieren kann.
Im Interesse der Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Produkts wird man sich wohl immer für die kostengünstigste Variante entscheiden. Schwer vorstellbar, dass die Konzerntochter, die hiernach für die Komponentenfertigung auserwählt wurde, dafür den teureren Marktpreis in Ansatz bringen wird. Das würde man selbstredend als absurd empfinden.
Dieser Mechanismus scheint - wieder einmal - völlig aufgehoben, so dass die Verlustenergie eben nicht so kostengünstig wie möglich (innerhalb des eigenen Konzerns) beschafft wird.
Möglicherweise wird sie immer innerhalb des eigenen Konzerns beschafft, jedoch bei Zugrundelegung einer externen Preisstellung, die mit den Erzeugungskosten nichts zu tun hat.
Als Außenstehender empfindet man dies als widersinnig, weil man es nun einmal aus anderen Bereichen anders kennt.
Tatsächlich haben die VET- Netzentgelte Einfluss auf den Wettbewerb, nämlich auf den Standort- Wettbewerb Ostdeutschlands.
Möglicherweise siedeln sich wegen der hohen NNE und in deren Zuge höherer Strompreise (Kostenwälzung) weniger energieintensive Unternehmen in Ostdeutschland an.
VET hat also durchaus auch eine gesamtwirtschaftliche Verantwortung wahrzunehmen.
Vielleicht ließe sich die Frage also damit beantworten, dass VE insgesamt seiner gesamtwirtschaftlichen Verantwortung im Übertragungsnetzgebiet Rechnung tragen möchte und seine Entscheidungen auch daran ausrichtet.
RR-E-ft:
Höhere Strompreise im VET- Netzgebiet:
http://www.energate.de/news/87163
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