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Autor Thema: Abwärmeverluste von Brennwertgeräten  (Gelesen 6148 mal)

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Anonymous

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Abwärmeverluste von Brennwertgeräten
« am: 23. November 2004, 16:34:03 »
Liebe Fachkollegen und Laien,
wenn schon neuer Heizkessel, dann nach Möglichkeit Brennwert - zumindest bei Gas. Wie aber ist denn das mit den Abstrahlverlusten der Heizgeräte?
Alle, die ich bisher im Einsatz gesehen habe, waren doppelwandig - der innere Bereich ist druckdicht - und zusätzlich die Geräteabdeckung. Aber gedämmt ist da nichts, auch nicht bei bekannten Nobelfirmen wie Viessmann. Gleiches gilt für Gea Happel, MAN und wahrscheinlich auch andere. Beim Neubau ist aus dem Grunde eigentlich zu raten: Heizgerät innerhalb des beheizbaren Bereichs aufstellen, um die Abwärme zu nutzen. Das bringt auch rechnerische Vorteile bei der EnEV. Richtige NT-Kessel sind dagegen noch richtig gedämmt.
Ist also der NT-Kessel im kalten Keller wegen der Gerätedämmung besser als das Brennwertgerät?

Offline heinbloed

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Abwärmeverluste von Brennwertgeräten
« Antwort #1 am: 23. November 2004, 22:18:20 »
Nein,Hotspot.Als Besitzer eines Brennwertkessels kann ich Ihnen versichern dass die Temperatur -gefuehlt am \"inneren\" Bereich(also wenn die  Abdeckung entfernt ist) -allenfalls als Handwarm zu bezeichnen ist.Meine Hand auf die \"Abdeckung\" eines NT Kessels nach Entfernung der Isolierung zu legen wuerde ich ablehnen,zu heiss.
Mir der Feststellung das es sinnvoller ist die Waermequelle dort zu installieren wo die Waerme gebraucht wird haben Sie recht.Bloss ein Brennwertkessel bringt in diesem Fall wirklich nicht viel,der Gewinn ist auf Grund der geringen Waermeabgabe des Kesselgehaeuses nur eine Kalkulationsgroesse,aber immerhin etwas.
Auch beim Altbau lohnt sich der Einbau eines Brennwertkessels im Wohn/Heizbereich,extra einen Schornstein zu bauen und zu unterhalten(Schornsteinfeger!) lohnt dagegen nicht,einen gewoehnlichen Schornstein muessten Sie teuer umruesten.Die Luftab-und Zufuhr kann ueber
ein vom Kesselhersteller zu beziehendes doppelwandiges Rohr geschehen.Dieses wird unter Beachtung der Bauvorschriften direkt durch die Aussenwand gefuehrt.In meinem Fall sind das etwa 60cm,der Einbau war so \"schwierig\"wie der Einbau eines Kuechenabzugs.Kinderspiel.Hier liegt der eigentliche grosse Vorteil der Brennwerttechnologie,Unabhaengigkeit vom Schornsteinfeger und kein Loch mehr im Dach.Und ein zusaetzlicher Wonraum\"gewinn\" ist auch mit drin,je nach Anzahl der Etagen gewinnen Sie zusaetzlichen Wohnraum/Quadratmeter-Platz den sonst der Schornstein braucht .Ueberlegen Sie mal was ein Quadratmeter Wohnraum kostet-da ist der Brennwertkessel billiger!

Offline scharn

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Abwärmeverluste von Brennwertgeräten
« Antwort #2 am: 27. November 2004, 19:39:58 »
Hallo,

zunächst einmal gibt\'s Feuerungsanlagen, die als Umlaufwasserheizer ohne Speicherinhalt konstruiert sind und dann solche mit integriertem Speicher.

Ohne nennenswerten inneren Speicher sind häufig die wandhängenden Anlagen, auch Thermen genannt. Mit innerem Speicher sind bodenstehende Kessel.

Beide Varianten werden sowohl in Brennwert- als auch in Heizwert (NT)-Versionen angeboten.

Wandhängende Geräte sind in aller Regel nicht isoliert im Gegensatz zu bodenstehenden mit Speicher.

Wandhängende finden sich häufig in der wärmetauschenden Hülle, Bodenstehende außerhalb.

Brennwertanlagen werden nicht schlechter isoliert als Heizwertanlagen.

Wenn eine vorhandene Anlage gegen eine neue ausgetauscht werden soll, bietet sich (wenn nicht bereits geschehen) aus Gründen der Energieersparnis immer die Möglichkeit die Brennwertversion zu nehmen, an.
Häufig stehen die Alt-Anlagen im Keller. Die Abgase werden durch Abgasleitungen/Schornsteine über Dach geführt.

Das Brennwertfeuerungen besonders effizient arbeiten, wenn das wärmetauschende System (Radiatoren, Fußbodenheizung etc.) mit niedrigen Vor- und Rücklauftemperaturen arbeitet, ist bekannt.
Im Gebäudebestand sind aber häufig Systeme anzutreffen deren Temperaturen diese optimalen Bedingungen nicht erfüllen.
Und ausgerechnet dann, wenn die meiste Wärme benötigt wird, bei tiefen Außentemperaturen im Winter, laufen solche Anlegen dann nicht oder nicht voll im Brennwertbereich.
Wird die neue Heizung mit LAS gebaut, kann auch dann bei diesen Anlagen der Systemsprung Brennwert genutzt werden.
Die kalte Verbrennungsluft wird am heißen Abgas vorbeigeführt und erwärmt sich. Der Taupunkt der Abgase wird im LAS erreicht und somit die Kondensationsenergie genutzt.
Je größer die Fläche dieses LAS-Wärmetauschers ist und je besser die Wärmeleitfähigkeit, desto günstiger sind die Voraussetzungen.
Edelstahl leitet z.B. besser als Kunststoff. Und die Fläche wird größer, je länger das LAS ist.
Das bedeutet, dass Kelleranlagen schon aus diesem Grund den Dachgeschoßanlagen vorzuziehen sind.
Weiterhin müssten alle Versorgungsleitungen (Gas, Vor- und Rücklauf, Kalt- und Warmwasserleitungen, Elektrik u.s.w.) auf den Dachboden verlegt werden. Und -ganz wichtig- es muß Vorsorge gegen evtl. Leckagen, sowie abblasende Überdruckventile getrffen werden. Im Keller reicht der Bodenablauf. Im DG muss das eine Wanne, sowie Trichter unter den Ventilen leisten.
Auch die Investitionskosten sprechen für den Standort Keller und die Vollbrennwerttechnik.
Das LAS im vorhandenen Schornstein/Abgasleitung montiert, kostet
ca. 500-1500 €.
Die Mehrkosten für die alle 2 Jahre (in NRW) stattfindenden Arbeiten des Schornsteinfegers betragen keine 20 €.

Gruß
F.H.

Offline gerpie

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Abwärmeverluste von Brennwertgeräten
« Antwort #3 am: 15. Dezember 2004, 15:49:37 »
Die sich im Zwischenraum zwischen Kesselkörper und Außengehäuse der Brennwerttherme befindende und durch die Kesselkörperabstrahlung erwärmte Luft wird dem Brenner als Verbrennungsluft zugeführt und kommt so dem Gesamtprozess zugute. Da immer wieder Umgebungsluft nachgeführt wird, hält sich die Lufttemperatur im Zwischenraum in Grenzen und deshalb erwärmt sich das Außengehäuse auch kaum.

 

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