@BerndA
Vielen Dank. Es war nur ein kleiner Ausschnitt vom Jenaer Drehtag.
Es war die Sendung \"Report\" aus Mainz vom SWR.
http://www.swr.de/report/archiv/sendungen/050228/02/frames.htmlEs gibt tatsächlich Stromkunden, die auf \"0\" kürzen.
Sperrandrohungen wurden allesamt unverzüglich zurückgenommen.
Aber dafür braucht es schon großer Erfahrung. Dem normalen Verbraucher ist das nicht zu empfehlen, weil doch riskant und im Ergebnis auch nicht angestrebt.
Ich empfehle grundsätzlich nichts, was ich nicht vorher selbst ausprobiert habe. Die Stadtwerke liefern auch den Strom für meine Beiträge hier im Forum, bis auf weiteres ohne Bezahlung, seit sechs Monaten schon.
Vgl. hierzu nur:
Eigene Erfahrungen RA Fricke mit § 315 BGBDas muss für jeden normalen Stromkunden unglaublich klingen.
Keine Sperre und geklagt wird bisher auch nicht....
Mal sehen, wie lange das noch so geht.
Das ist nun einmal die einzige Möglichkeit, den Versorger zu einer Klage und somit zur Offenlegung der Preiskalkulation zu zwingen.
Das sollte man den Verbrauchern schon mal mitteilen.
Kürzen auf \"0\" ist natürlich nicht angestrebt.
Aber es zeigt am Extremum, dass es bis auf weiteres funktioniert.
Es geht aber eigentlich vielmehr um einen fairen Preis für die Energielieferungen.
Alle sagen, die Energiepreise seien längstens zu hoch.
Aber was ist der angemessene Preis, wenn die Stromerzeugung ca. 3,0 Ct/ kWh kostet?
Es ist demnach nach meinen bisherigen Erfahrungen auch möglich, einen angemessenen Strompreis zu berechnen ohne zwischenzeitliche Margenerhöhungen des Versorgers und nur noch diesen zu zahlen.
Das wäre aus meiner Sicht das Ziel, die Zahlung fairer Energiepreise, die auf der einen Seite kostendeckend sind und einen gerade noch angemessenen Gewinn zulassen. Nicht mehr aber auch nicht weniger.
Diese muss man selbst ermitteln und dann weiter zahlen:
Gesamtpreis oder nur Preiserhöhung unbillig?Zu den verbliebenen Wettbewerbern:
Yello musste die Preise erhöhen, weil die unterschiedlichen Netznutzungsentgelte der Netzbetreiber drücken. Das wird gerade in Thüringen ganz deutlich. Yello ist eine 100% ige EnBW- Tochter und hat u. U. auch den Vorteil des Bezugs billigen Atomstroms aus Frankreich von der EdF.
Ich halte auch nichts von Stromhändlern, die das Entgelt bereits ein Jahr im voraus kassieren und evtl. übers Jahr in Insolvenz fallen, weil irgendwer der Verlockung erlag und mit dem Geld auf und davon ist.
Das selbe Problem hat der Kunde, der im Möbelhaus schon Vorkasse leistet, sich die Ware noch nicht übereignen lässt und dann seine Ware abholen möchte und dabei dem Insolvenzverwalter gegenüber steht.
Da kann man auch nur noch seine Forderung zur Tabelle anmelden und bekommt meist nichts mehr.... In konkreten Fall dann weder Geld zurück noch Stromlieferungen.
Besser sind also angemessene Abschlagszahlungen auf den laufenden Verbrauch. Mit solchen können alle leben.
Wer was für die Umwelt tun und trotzdem sparen möchte, kann sich unter
http://www.ews-schoenau.de informieren. Die Schönauer Stromrebellen haben aus meiner Sicht ein überzeugendes Konzept.
Oder wie wäre es gar mit einem eigenen Kraftwerk, aus dem man dem örtlichen Netzbetreiber den Strom sogar noch teuer verkaufen kann?
Dafür braucht man jedoch z. B. preiswertes Erdgas als Primärenergieträger:
http://www.ecopower.dehttp://www.bkwk.dehttp://www.bhkw.deDazu braucht man einen preiswerten Gasanschluss, einen fairen Gaslieferungsvertrag, einen ordentlichen Stromeinspeisevertrag und ggf. einen Netznutzungsvertrag, wenn man auch evtl. sogar Dritte mit Strom versorgen möchte oder wenn das eigene Kraftwerk woanders steht als dort, wo man den eigenerzeugten Strom verbrauchen möchte.
Warum nicht auch eine Vernetzung mehrerer solcher \"Bürgerkraftwerke\" zu einem viertuellen größeren Kraftwerk?
Das Morgen hat vielleicht bereits begonnen:
dezentrale und pluralistische (demokratisierte) Stromerzeugung.
Es muss sich nur noch rumsprechen!
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt