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Autor Thema: Bundesratsinitiative gegen Preistreiberei  (Gelesen 2470 mal)

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Offline RR-E-ft

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Bundesratsinitiative gegen Preistreiberei
« am: 29. August 2006, 13:39:16 »
Der Hintergrund:

http://www.ksta.de/html/bildpopup/1156/327129022.shtml

http://www.br-online.de/daserste/report/archiv/2006/00333/

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/535137/

Die Meldungen:

http://www.ksta.de/html/artikel/1156829187479.shtml

Quelle: http://www.strom-magazin.de (Professionals)


MIT BUNDESRATSINITIATIVE
29.08.2006, 12:05 Uhr

Auch NRW-Landesregierung will Preistreiberei beim Strom eindämmen

Die nordrhein-westfälische Landesregierung will eine Bundesratsinitiative starten, damit die Landespreisaufsicht nicht wie momentan geplant Mitte nächsten Jahres auslaufe. Gleichzeitig kündigte Wirtschaftsministerin Christa Thoben an, die 111 eingereichten Strompreis-Erhöhungsanträge "restriktiv" zu prüfen.
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Bundesratsinitiative gegen Preistreiberei
« Antwort #1 am: 30. August 2006, 10:39:52 »
Zitat

http://www.welt.de/data/2006/08/29/1015291.html


Stimmt diese Argumentation des Kommentators? Sie klingt ja plausibel.
Ein Steueranteil am Strompreis von mehr als 40 %? Kein Wunder, dass die Bundes- und Landesregierungen den Verbraucher ziemlich \'im Regen stehen\' lassen.
_________________
mit gaspreisrebellischen Grüssen
wulfus


Über die Börse werden lediglich 17 Prozent der Strommengen gehandelt:

 http://www.manager-magazin.de/unternehmen/vwdnews/0,2828,ticker-26440345,00.html

Der Strombezug der Stadtwerke erfolgt auf Grundlage langfristiger Verträge.

Zitat
Der EEX-Preis werde mittlerweile aber allgemein als Marktpreis beim Strom anerkannt.

Dies ist eine Folge des Oligopols, welches diesen "Marktpreis", der sich insgesamt nicht über ein Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage bildet, durchsetzen kann. Die Stromnachfrage ist in Deutschland nach VDEW- Angaben seit Jahren annähernd stabil. An den Stromerzeugungskosten hat sich nichts wesentlich geändert.

Der Preis für selbst in Kraftwerken erzeugten Strom wird nicht von der Börse bestimmt, sondern von den Stromerzeugungskosten.

Das sich die Börsennotiereungen so weit von den Stromerzeugungskosten entfernen, ist ein Zeichen dafür, dass der Wettbewerb in diesem Bereich nicht funktioniert:

Zitat
Böge für Kraftwerkspools

Ulf Böge, Präsident des Bundeskartellamts, hat Investoren zu mehr Wettbewerb in der Stromerzeugung aufgefordert. Stadtwerke sollten selbst in den Bau von Kraftwerken investieren.
....
(tam)

40 Prozent Staatsanteil am Strompreis ist  wohl eine Mär der Stromlobby. Dieser Wert wird bereits seit 2003 genannt. Wenn man einmal nachrechnet, kommt man nicht auf diesen Prozentsatz.

Die Argumentation von Herrn Wetzel überzeugt an dieser Stelle nicht.

http://www.netzeitung.de/img/0082/160182-1.jpg

http://www.capital.de/static/bilder/Redaktion/001-Personen/002-Manager/rwe_roels_harry_froh_g.jpg

Vielmehr bedarf es nach Auffassung von Expertenmeinung, auch des DIW, einer stärkeren Preiskontrolle nicht nur im Bereich der Grundversorgung.

Es ist noch "Luft in den Preisen". Die muss raus:

http://www.welt.de/data/2006/08/30/1016343.html

http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=15949

Ich habe selbst erst wieder vor Gericht die Erfahrung gemacht, dass sich ein Stromversorger bereit fand, von der Strompreisforderung nach genehmigten Allgmeinen Tarif vergleichsweise 30 Prozent nachzulassen, um seine Kalkulation nicht offen legen zu müssen. Nach eigenem Bekunden des Versorgers im Termin sei bei den 30 Prozent das "Ende der Fahnenstange" erreicht.

Umkehrschluss!

Die bisherigen Preiskontrollen waren zu lasch.

Mit den bisher genehmigten Preisen wurden auch immer die weit überhöhten Netzentgelte mit in Rechnung gestellt.

Die EU geht u.U.noch weiter:

Zitat
Real-Unbundling kommt

Als Vorlage für das Weißbuch, das Verbesserungsvorschläge für den Wettbewerb in den europäischen Energiemärkten aufzeigen und bis zum Jahresende vorliegen soll, empfehlen 24 von 25 europäischen Regulierungsbehörden der EU-Kommission eine eigentumsrechtliche Entflechtung in den Energiemärkten. .... (tam)

http://www.ntz.de/index.php?action=shownews&id=678723&Seiten_ID=2

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