Energiepolitik > Dies & Das

EON: Großspenden für SPD und CDU

<< < (3/3)

redbluewitch:

--- Zitat ---Gleichzeitig ist unstrittig, dass die Bundesnetzagentur die Aufgabe hat, einen diskriminierungsfreien Netzzugang und damit die Bedingungen für einen erfolgreichen Wettbewerb in den Netzen herzustellen. Wird diese Aufgabe erfolgreich gemeistert, entsteht unweigerlich nicht nur Druck auf die Preise, sondern auch ein besser funktionierender Strommarkt, mit allen damit verbundenen Vorteilen für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Eine Verlängerung der Strompreistarifaufsicht der Länder könnte deshalb bestenfalls eine zeitlich sehr eng begrenzte Brückenfunktion bis zum vollen Wirksamwerden der Netzregulierung einnehmen.
--- Ende Zitat ---


ja, was soll man zum politischen Establishment noch sagen, da wird nur noch in theologischen Kategorien gedacht. Der unerschüttliche, oder eher interessengeleitete, Glaube an die guten Kräfte des Marktes, der es schon richten wird, und wenn er es bis dato noch nicht gerichtet hat, dann wird er es - wollen wir doch gemeinsam hoffen oder beten - eines Tages richten, mit der Kraft dieses Glaubens läßt sich eben jeder empirische Befund ignorieren. Alles andere ist eben Populismus, mittlerweile ein gerne herangezogenes Instrument, um jede politische Forderung zu denunzieren, die die Interessen der Bevölkerung berücksichtigt.

RR-E-ft:
Es geht doch nicht um ein Vollwirksamwerden der Netzregulierung.

Den "unweigerlichen Druck" auf die Energiepreise hat gerade in diesen Tagen niemand bemerkt. Viele haben davon geträumt.

Die Konzerne wiegeln ab.

http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/id/125/id/210256/fm/0/SH/0/depot/0/

Der BGW spricht wohl im Zusammenhang mit der Entgeltkürzung der E.ON- Gesellschaften unvergleichlich realitätsnah von Existenzbedrohung:

http://www.abendblatt.de/daten/2006/08/31/604783.html

(Zur Not könnte wohl ggf. der Endesa- Deal abgeblasen und mit über 20 Mrd EUR die Existenz gerade noch so gesichert werden.)

Wettbewerb ohne Wettbewerber ist unvorstellbar.

Entscheidend ist darauf abzustellen, ob wirksamer Wettbewerb auf den Märkten herrscht.

Derzeit Fehlanzeige.

Ein Imperativ schafft noch keine Realität. Bis dahin bedarf es weiter eines Schutzes der Verbraucher, der ja seinerseits einen Wettbewerb überhaupt nicht verhindert, einem solchen überhaupt nicht entgegensteht.

Verhindert wird nur der Wettbewerb um immer schneller aufeinanderfolgende und drastischere Preiserhöhungen.

Nur dieser spezielle "Wettbewerb" sollte ja auch von Anfang an nicht gefördert  und geschützt werden.

Auch in den Medien wird gern philosophiert:

http://www.welt.de/data/2006/08/30/1016386.html


--- Zitat ---Wie finde ich den richtigen Gasanbieter?

Ab 1. Oktober 2006 tritt das novellierte Energiewirtschaftsgesetz in Kraft: Der Gasmarkt öffnet sich.
--- Ende Zitat ---



Es ist nicht bekannt, dass am 01.10.2006 irgendein derartiges Gesetz in Kraft tritt, in dem stünde § 1 Sim Sala Bim: Gasmarkt öffne Dich!

Der größte Fallstrick: Kein Wettbewerber in Sicht.

Nun soll der Verbraucher an alle Gaslieferanten in Deutschland Einladungen verschicken, sich ggf. als Kunde bewerben.

So hatte man sich das vorgestellt. Womöglich mit Casting.

Wolfgang_AW:

--- Zitat von: \"Fidel\" ---Großspenden für SPD und CDU

Die Regierungsparteien SPD und CDU sind von Eon und der Deutschen Bank mit Großspenden bedacht worden. Wie aus einer am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Mitteilung von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hervorgeht, spendete Deutschlands größter Stromkonzern Eon der SPD 150 000 Euro, die CDU erhielt 100 000 Euro. Die Deutsche Bank ließ der CDU 200 000 Euro zukommen. dpa
--- Ende Zitat ---

Nun haben neben den Politikern eben auch die  (Energie) Manager ihren Machiavelli gut gelesen

Siehe die Diplomarbeit: http://members.surfeu.at/patrick.horvath/machiavelli.htm



Mit freundlichen Grüßen

Elektriker:
Nur mal laut logisch gedacht: Wenn jemand einer politischen Partei eine stattliche Summe zukommen lässt, dann würde er es doch sicher nicht machen, wenn das Geld keinerlei Wirkung zeigt, es also so ist, als hätte er das Geld in den Reisswolf gegeben. Er würde es auch nicht machen, wenn er Nachteile erwartet. Also erwartet der Spender zwangsläufig Vorteile für sich. Kommt der Spender aus der Wirtschaft, erwartet er also von seiner Spende wirtschaftliche Vorteile für sich und es muss zwangsläufig jemanden geben, der im Gegenzug Nachteile erleidet. Kann man demzufolge darin noch etwas anderes sehen als einen Bestechungsversuch?

Gruß  Elektriker

Navigation

[0] Themen-Index

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln