Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Anschlusswert Fernwärme  (Gelesen 23859 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline beppo

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 25
  • Karma: +0/-0
Anschlusswert Fernwärme
« am: 17. August 2006, 10:06:23 »
Hallo,

wir haben ein Reihenendhaus mit 123 m2 Wfl. (Baujahr 2000) erworben.

Geheizt wird mit Fernwärme, 150 Liter Warmwasseraufbereitung erfolgt ebenfalls über Fernwärme. Jedoch erscheint mir der Anschlusswert von 13 kw sehr hoch zu sein. Ein Bekannter meinte mal so grob würden 8-10 kw ausreichen.

Hat vielleicht jemand Erfahrungen, wie hoch man den Anschlusswert in meinem Fall festlegen sollte? Oder weiß jemand, nach welchen Kriterien die Wärmebedarfsrechnungen gerechnet werden?

Danke vorab.

Gruß
Beppo

Offline Sukram

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.899
  • Karma: +0/-0
  • Geschlecht: Männlich
Anschlusswert Fernwärme
« Antwort #1 am: 17. August 2006, 13:26:03 »
Wärmeschutzverordnung (WSVO) legt den Jahreswärmebedarf fest- darauds kann man GROB die Heizlast bestimmen, indem man diesen durch min. 1.800 Vollbenutzungsstunden teilt.

GENAU kann man diese nur durch eine explizite Heizlastberechnung ermitteln (die aber soieso immer weit über der Realität schwebt...)

Hab\'die Werte jetzt nicht im Kopf- mehr als 70W/qm (eher 50)sollten 2000 aber keinesfalls mehr zulässig gewesen sein:

70*123=9KW Heizlast als Obergrenze...

Oft wird mit der WW-Bereitung bzw. -Komfort argumentiert:

ein 160l-Speicher (55°), komplett leergebadet (100l Normwanne a 38°) & anschließende Duschschlacht, würde eine anschließende Badepause von  1h bedeuten, bis er wieder voll geladen wäre; ebenso (bei Warmwasservorrangschaltung) eine gleichlange Heizpause, bei der die Raumtemperatur jedoch nicht absinkt.

PS-

Natürlich bietet das Energienetz auch dafür Hilfestellung:

http://www.energieverbraucher.de/de/Zuhause/Heizen/Heizungs__dimensionierung/site__1237/

= 55W/qm...
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
_________________________________

LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline beppo

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 25
  • Karma: +0/-0
Anschlusswert Fernwärme
« Antwort #2 am: 28. August 2006, 09:08:40 »
schon mal vielen Dank für die Antwort.

Ich habe nun bei unseren Stadtwerken einen Reduzierungsantrag auf 9 kw gestellt. Dieser wurde mir zurück geschickt mit dem Vermerk, ich möchte eine Wärmebedarfsrechnung beilegen.

Können die Stadtwerke mich zwingen, diese anfertigen zu lassen? Zum einen will ich ja keinen Extrem-Wert haben, sondern nur das, was allgemein bei dieser Wohnfläche empfohlen wird. Und schließlich ist es mein Haus, in dem ich bestimmen kann welche Leistung ich abnehme und auch bezahle. Bei meinem Auto kann ich schließlich auch frei entscheiden, wieviel PS ich haben möchte und ob ich meinen Tank voll oder nur halb voll  tanke.

Gruß
Beppo

Offline Sukram

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.899
  • Karma: +0/-0
  • Geschlecht: Männlich
Anschlusswert Fernwärme
« Antwort #3 am: 28. August 2006, 12:58:50 »
die alle Neubauten zu erfüllen hatten- insoweit wäre nur noh die Wohnfläche nachzuweisen.
Beide Angaben müssten beim damaligen Bauantrag/Genehmigung (>Gemeinde/Landratsamt) \'rumliegen.

Trotzdem ist für die Heizlast genaugenommen eine HEIZLASTberechnung maßgebend- aber über die erf. Unterlagen müssten die allg. gültigen Anschlussbestimmungen des Versorgers maßgebend sein.
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
_________________________________

LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline sulimma

  • Wenigschreiber
  • Beiträge: 3
  • Karma: +0/-0
Anschlusswert Fernwärme
« Antwort #4 am: 30. November 2006, 01:22:58 »
Hallo!

Die Heizlastberechnung im Bestand ist relativ einfach. Es gibt ein sehr genaues Verfahren nach Jagnow/Wolf. Dafür benötigt man monatliche Verbrauchswerte aus mindestens einem Jahr.
Und es gibt ein Überschlagsverfahren nach der alten Norm VDE 2067.

Beides wirst Du bald online kostenlos unter heizlast.net berechnen können.

Offline Hermann N.

  • Wenigschreiber
  • Beiträge: 7
  • Karma: +0/-0
Anschlusswert Fernwärme
« Antwort #5 am: 05. Dezember 2006, 17:14:31 »
Hallo,
Ein Anschlußwert von 10 KW brauchst Du für den Sommer.(Warmasser ) weil im Sommer das Netz mit anderen Drücken als im Winter gefahren wird. Die Häuser sind mit einem Verbrauch von Ca. 70 Watt pro qm ausgelegt worden.
mfg
Hermann

Offline beppo

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 25
  • Karma: +0/-0
Anschlusswert Fernwärme
« Antwort #6 am: 06. Dezember 2006, 09:58:47 »
Hallo Hermann,

wie ich sehe, kommst du auch aus Iserlohn, die Welt ist ein Dorf.

Wie du dir vielleicht denken kannst, geht es hier um das Baugebiet Ortlohntal. Hast du genauere Informationen darüber, dass die Häuser mit 70 Watt/m2 ausgelegt sind? Aus den mir vorliegenden Unterlagen geht nichts hervor. Und wie ich erfahren habe, soll sogar selbst beim Bauamt nichts vorliegen.

Gruß
Beppo

Offline Hermann N.

  • Wenigschreiber
  • Beiträge: 7
  • Karma: +0/-0
Anschlusswert Fernwärme
« Antwort #7 am: 06. Dezember 2006, 10:28:34 »
Hallo,
der wert 70 Watt war seiner zeit Vorschrift.Der Bauträger hat die Anschlußwerte bei den Stadtwerken beantragt.Bei den unteren Häusern sind die Werte alle zu hoch gewesen,teilweise bis 19 KW.Ich wohne an der Langerfeldstr.in dem ersten Musterhaus welches gebaut wurde.
Gruß
Hermann

Offline beppo

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 25
  • Karma: +0/-0
Anschlusswert Fernwärme
« Antwort #8 am: 06. Dezember 2006, 10:50:29 »
Hallo Hermann,

unser Haus befindet sich im unteren Ortlohntal und wurde damals mit einem Anschlusswert von 19 KW angeschlossen. Nach einem halben Jahr hatten wir und weitere Nachbarn uns an die Stadtwerke gewandt und sind dann auf 13 kw runter gegangen.

Welchen Anschlusswert und wieviele m2 habt ihr?

Im Augenblick läuft ja auch noch diese Geschichte mit den Fernwärmerebellen. Jedenfalls weiß wohl der IKZ im Augenblick nicht, ob er den Stadtwerken oder den Fernwärmerebellen trauen soll und hat deshalb 2 Wärmebedarfsrechnungen in Auftrag gegeben. Ich wurde im August vom IKZ angesprochen, ob ich bereit wäre, mein Haus hierfür zur Verfügung zu stellen, was ich auch getan habe. Allerdings kriegt es der hiermit beauftrage namhafte Iserlohner Archtikt nicht gebacken. Dieses Architekturbüro rechnet seit nunmehr über 2 Moanten an unserer Wärmebedarfsrechnung rum. Die waren innzwischen dreimal da und rechnen immer noch. Auf meine Nachfrage, was da denn so kompliziert ist antworten die dann immer: ja, man kann da so und so rangehen, und überhaupt Wärme ist ja auch immer ein subjektives Empfinden und jeder Mensch wünscht sich bei Wärme einen anderen Komfort. Kurzum, ich rechne damit, dass, wenn ich das Gutachten irgendwann einmal zu Gesicht bekomme, darin steht, ein Anschlußwert von 13 KW bietet den bestmöglichen Komfort, denkbar wäre auch ein niedriger Wert von z.B 10 KW bei weniger Komfort. Alles Wischiwaschi, und jeder kann das dann für sich passend interprfetieren.

Gruß
Beppo

Offline Hermann N.

  • Wenigschreiber
  • Beiträge: 7
  • Karma: +0/-0
Anschlusswert Fernwärme
« Antwort #9 am: 06. Dezember 2006, 12:54:02 »
Hallo.
ich  habe ca. 140 Qm Wohnfläche und einen Anschluß von 12 KW.

Offline beppo

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 25
  • Karma: +0/-0
Anschlusswert Fernwärme
« Antwort #10 am: 06. Dezember 2006, 13:59:49 »
das macht 85 Watt/m2. Es scheint, dass auch du zu hoch eingestuft bist.

 

Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz