Die jetzige Wirtschaftskrise ist in weiten Teilen eine klassische Rezession, wie sie noch auf jeden Boom gefolgt ist.
Wir haben schließlich nicht nur eine Explosion der börsengehandelten Rohstoffpreise gesehen, sondern auch die Preise für Eisenerz und andere nicht notierte Rohstoffe sind massiv gestiegen. Im Tagebau wurden die Reifen für die riesigen Speziallaster knapp und teuer, Erdölingenieure wurden mit Traumgehältern angelockt, die Preise für Schiffsneubauten verdoppelten sich. Die Wirtschaft stieß überall an ihre Produktionsgrenzen.
Wenn das Ölangebot die Ölnachfrage gerade noch deckt, ist es ein Leichtes für Spekulanten, den Preis in die Höhe zu treiben. Sie müssen dem Markt nur geringe Mengen entziehen, und schon bekommt nur noch genügend Öl, wer bereit ist am meisten dafür zu bezahlen. Jeder Lieferant mit ausreichend Produktionskapazitäten könnte eine solche Situation leicht für sich ausnutzen, in dem er die entzogene Menge mit einem Preisaufschlag zusätzlich verkauft
Die Subprimekrise war lediglich der Moment, in dem der Benzintank in dem eh schon lichterloh brennenden Auto zur Explosion kommt. Mit der Lehman-Pleite wurde auch den letzten Optimisten in der Wirtschaft Angst und Bange, so dass auch diese ihre Investitionen und Lagerbestände auf Krisenniveau reduzierten.
Die Weltwirtschaft verkraftet derzeit keine Ölpreise über 100 Dollar. Ein Ölpreis der dauerhaft bei 200 Dollar liegt, ist erst dann vorstellbar, wenn wir nur noch die Hälfte des heutigen Ölverbrauchs bezogen auf das Bruttosozialprodukt benötigen. Spekulative Preisübertreibungen werden sich sofort in geringerer Wirtschaftsleistung und dadurch nachlassendem Verbrauch widerspiegeln.
Bei 100 Dollar pro Barrel werden auf der anderen Seite soviele alternative Technologien wirtschaftlich, dass diese auf die lange Sicht, Preisübertreibungen sowieso verhindern werden.
Spekulanten verdienen an fallenden Ölpreisen übrigens genausoviel wie an steigenden Preisen. Um Goldman Sachs reich zu machen, könnte der Preis auch auf 8 Dollar fallen.