Energiepolitik > Fossile Energie / Atomkraft
Vom Rückgang der Ölförderung: Peak Oil!
Sukram:
Als man in den sechziger und siebziger Jahren die grossen Ölfelder in der Nordsee vor Britannien und Norwegen fand, war Walter Ziegler als Regional geologe dabei. Er war Ende der sechziger Jahre in den Ländern um Nigeria, als der Biafrakrieg tobte. Fast dreissig Jahre arbeitete er für die US-amerikanische Esso Exploration Incorporated, suchte in ihrem Auftrag nach Öl, später tat er dasselbe für die belgische Petrofina.
Etwas vom Ersten, was Ziegler sagt: «In den letzten zehn, fünfzehn Jahren hat man nicht mehr genügend Öl gefunden.» Die allermeisten Ölbecken und -felder, die neu erschlossen würden, kenne man schon seit Jahrzehnten. Man habe sie einfach noch nicht ausbeuten können - weil die Tiefwassertechnologie fehlte, wegen politischer Probleme oder weil es sich ökonomisch nicht lohnte. Nach fünfzig Jahren Erfahrung im Feld kommt er zu einem nüchternen Schluss: «Peak Oil ist wohl erreicht.»
...
...«Als der Bund [.ch] vor fünf Jahren mit der Erarbeitung seiner Energieperspektiven 2035 begann, lag der Barrelpreis bei 25 bis 28 Dollar. Man nahm dann, gestützt auf Prognosen der Internationalen Energieagentur, in einem \'Hochpreisszenario\' einen radikalen Preisanstieg auf 50 Dollar pro Fass an - schliesslich wollte man realistisch sein. Als dann aber die Studie 2007 publiziert wurde, lag der Preis bereits bei 80 Dollar.» :D
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...Walter Ziegler glaubt, dass in den kommenden Dekaden böse Zeiten auf uns zukommen. Und er hält nichts von der Schweizer Erdölvereinigung, die in bunten Broschüren behauptet, dank neuer Technologien werde es in den nächsten vierzig Jahren auch bei stetig wachsendem Konsum zu keiner Erdölverknappung kommen. «Reine Verkäuferpropaganda!», widerspricht er. «Sie reden zum Beispiel vom Tiefseeöl. Klar gibt es solches, zum Beispiel im Südatlantik oder im Golf von Mexiko - in einer Meerestiefe von 2000 Metern. Die Förderung stellt schier unlösbare Probleme.» Da unten befinde sich zum Teil wachsiges, zähflüssiges Öl, und die Wassertemperaturen lägen bei fast null Grad: «Das Öl stockt in den Leitungen, das kann man praktisch nicht heraufpumpen - ausser man heizt es, und das ist enorm schwierig.»
Ähnlich ist es mit den riesigen Schwerölsand-Vorkommen von Athabasca im kanadischen Alberta oder im Orinocogebiet von Venezuela, wo allein die Gewinnung eines Fasses 40 bis 55 Dollar kosten dürfte. Da es sehr viel Energie braucht, diese Sande im Tagbau abzutragen und das Öl aus dem Gestein zu lösen, steigen parallel zu den Energiepreisen auch die Produktionskosten. Irgendwann braucht es mehr Energie, das Öl aus dem Boden zu holen, als man letztlich gewinnt - und dann rechnet sich die Erdölförderung nicht mehr, egal wie hoch der Preis ist.
...
«Die Leute», meint er, «müssen endlich begreifen, dass es kein Menschenrecht auf Mobilität gibt - kein Menschenrecht, unsinnig Erdöl zu verbrauchen.»
komplett:
http://www.woz.ch/artikel/2008/nr14/wirtschaft/16164.html
Sukram:
Montag, 7. April 2008
\"Wir sollten das Öl verlassen\"
IEA sieht Krise kommen
Mit ungewöhnlich deutlichen Worten hat die Internationale Energie-Agentur (IEA) vor einer weltweiten Krise bei der Ölversorgung gewarnt. \"Wir sind der Ansicht, dass die Ölproduzenten ihre Fördermenge bedeutend erhöhen müssten, wir sind uns aber nicht sicher, dass sie es tun werden oder können\", sagte IEA-Chefökonom Fatih Birol der Zeitschrift \"Internationale Politik\".
...
Der diesjährige \"World Energy Outlook\" werde voraussichtlich \"die erste umfassende öffentliche Studie sein, in der wir unser Denken darüber überprüfen und revidieren, wie viel Öl und Gas auf den Markt kommt. Dabei werden etliche Leute neue Schlussfolgerungen ziehen.\" Birol spricht von einem \"Supply Crunch\", einer Versorgungskrise.
Bereits der Energiebericht des vergangenen Jahres sei \"ein deutliches Signal an die Regierungen unserer Mitgliedsstaaten\" gewesen. \"Und wenn wir dieses Jahr im November den \'World Energy Outlook 2008\' vorstellen, halte ich es für denkbar, dass die Sirenen noch lauter schrillen können.\" 2007 hatte die IEA in einer Abkehr von ihrer bisherigen Position erstmals vor einer möglichen Verknappung des Öls gewarnt. ...
...
Schneider verwies auf Birols Aussage, die OPEC-Länder müssten ihre Fördermengen bedeutend erhöhen, um den Rückgang in anderen Regionen auszugleichen. Zugleich gebe Birol zu, die IEA befinde sich fast \"im Blindflug\", da die Daten der OPEC nicht transparent genug seien. \"Es ist verblüffend, wie wenig diese wirtschaftlichen Basisdaten in der Öffentlichkeit bekannt sind und wie wenig das zu Konsequenzen im Investitionsverhalten führt\", so Schneider.
http://www.n-tv.de/944703.html?070420080001
Ach neee.
***
Soso- die Herren \"revidieren\". Und Überprüfen ihr Denken\" -
Jedenfalls sind sie schon eifrig dabei, ihr Versagen schönzureden.
Manchmal macht\'s überhaupt keinen Spaß, recht gehabt zu haben...
***
Habe auch revidiert & mich entschlossen, mit der Ausschreibung für den Pillenvernichter schon VOR diesem November fertig zu sein statt erst Mitte nächsten Jahres- ab dann ist nämlich die Kacke im Energiemarkt am Dampfen (und die BAFA-Förderung in Gefahr ;-)
Andere revidieren ebenfalls:
USA füllen strategische Ölreserven [weiter] auf
Die US-Regierung möchte ihre strategischen Ölreserven um weitere 13 Millionen Barrel erhöhen. Die Ölmengen sollen von Plattformen im Golf von Mexiko stammen und ab August dieses Jahres mit 76,000 Barrel Erdöl pro Tag den Ölkonzernen, die jetzt dafür bieten, abgekauft werden. Die Zuführungen zu den SPR-Lagerbeständen sollen bis Dezember 2008 dauern, so das Energieministerium in einer Pressemitteilung. Die Gebote der Ölkonzerne könnten bis zum 13. Mai abgegeben werden.
http://www.godmode-trader.de/de/boerse-nachricht/USA-fuellen-strategische-OElreserven-auf,a816061,c217.html
Nur in Germanien tut sich bzgl. der http://www.ebv-oil.de seit Jahren gar nix. Im Gegenteil müssen die in nächster Zeit lt. Gesetz ihre Bestände aufgrund gesunkenem Verbrauch abbauen :-( Derzeit um die 120 Tage Reichweite- Soll sind 90 Tage.
Sukram:
Rechtzeitig zur Wahl finden die Geologen der USGS (ddas sind die, auf deren Daten sich die IEA nicht mehr verlassen will) enoooorme Vorkommen. Mitten im Land:
Bis zu 4,3 Milliarden Barrel Öl, das gefördert werden könnte: US-Geologen warten mit berauschenden Statistiken für die Bundesstaaten Montana und North Dakota auf. Die Vorhersagen sind so optimistisch, dass selbst die Ölindustrie eher zurückhaltend ist.
...Dabei ging es nicht um die eher akademische Frage, wie viel Öl in dem 65.000 Quadratkilometer großen Bereich insgesamt liegt, der sich auch nach Kanada hinein erstreckt. Stattdessen bezifferten die Forscher diejenige Menge an Öl, die ihrer Meinung nach mit den derzeit verfügbaren technischen Mitteln in der Bakken-Formation gefördert werden könnte. ...[/I]
...
Der kostbare Treibstoff von Montana und North Dakota verbirgt sich in einer vergleichsweise dünnen Gesteinsschicht in gut drei Kilometern Tiefe. Von dort ist das Öl nur mit hohem Aufwand zu gewinnen, doch die konstant steigenden Ölpreise machen eine Förderung durchaus attraktiv. ...
Mal nachrechnen- und man kommt auf bis zu 11 Liter Rohöl pro qm oder, wenn das nicht Ölschiefer (oder eigentlich doch wohl eher Schweröl in dichtem Speichergestein) sondern wertvolles Light sweet wäre, auf eine Schichtdicke des Öls von sage und schreibe 1 cm ;-)
Wow. Das Vorkommen ist zwar altbekannt und wurde nun nur \"neu bewertet\":
Seit einigen Jahren fördern bereits Ölfirmen im Bereich der Bakken-Formationen. Nach USGS-Angaben produzierten sie bis Ende des vergangenen Jahres rund 105 Millionen Barrel Öl. Zu den aktiven Unternehmen gehört auch die Firma Murex Petroleum Corp aus Houston, die mit etwa 20 Bohrlöchern fördert
genauer gesagt gegenüber \'95 um den Faktor 25 erhöht...
.Murex-Vizechef Donald Kessel zeigte sich aber eher skeptisch angesichts der neuen USGS-Zahlen: \"Das sind eine Menge Nullen.\"...
...der Geologe Mike Armstrong, der in Dickinson in North Dakota eine Prospektionsfirma für Öl und Gas betreibt, reagierte eher zurückhaltend: \"Eine Studie ist nur eine Studie. Es gibt keine Garantien.\" Die Geologen, so Armstrong, würden es wohl übertreiben - \"und zwar ziemlich stark\".
Und wie lange würde das reichen?
Doch egal wie verlässlich die neue Milliardenschätzung auch sein mag: Die neuen Funde werden die internationalen Ölmärkte ohnehin kaum entlasten. Vier Milliarden Barrel entsprächen ungefähr der Weltproduktion von 51 Tagen...
Macht aber nix- für BILD & Co. reicht\'s.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,546724,00.html
**********
n-tv darüber:
Der Erdölgeologe Wolfgang Blendinger sagte gegenüber n-tv.de, Ölschiefer seien \"eine trügerische Hoffnung, weil mehr Energie in die Gewinnung investiert werden muss als im synthetisierten Öl enthalten ist. Das ist einfache Physik. Es gebe unterschiedliche Verfahren, \"Ölschiefer\"-Öl herzustellen, \"aber die sind in der Vergangenheit alle kläglich gescheitert\", so Blendinger. \"Der USGS müsste die physikalischen Zusammenhänge und die historischen Gewinnungsversuche eigentlich kennen.\"
\"
http://www.n-tv.de/Milliarden_Barrel_vermutet_Grosse_Hoffnung_Oelschiefer/110420080312/947321.html
Randy:
@Sukram
Glaubwürdigkeit und Einseitigkeit ( Propaganda ) vertragen sich nicht.
Ihre zielgerichtete Ignoranz („opinionated ignorance“ wie es im Englischen treffend heißt) gegenüber anderslautenden Nachrichten ist nicht zu übertreffen.
--- Zitat ---Original von Sukram
Soso- die Herren \"revidieren\". Und Überprüfen ihr Denken\" -
Jedenfalls sind sie schon eifrig dabei, ihr Versagen schönzureden.
Manchmal macht\'s überhaupt keinen Spaß, recht gehabt zu haben...
--- Ende Zitat ---
Wo denn? Wie denn? Was denn? Sie hätten recht gehabt?
--- Zitat ---Original von Sukram
Peak crude oil war Mai 2005 mil 74.298 Bpd.
--- Ende Zitat ---
Hier das Gegenteil von @Sukram’s Wahrheit über Peak Crude Oil Mai 2005/Plateau/Doomsday etc:
http://www.theoildrum.com/
--- Zitat ---The Record Falls - January 2008 is the New World Record for Crude Oil (plus Condensate) Production
Posted by Nate Hagens on April 11, 2008 - 9:44am
The EIA’s newest International Petroleum Monthly shows World C+C production for January was 74,466,000 barrels per day, eclipsing the heretofore peak of May 2005 by 168,000 barrels per day.
--- Ende Zitat ---
Aufgepaßt: Diesmal auch \"Crude Oil + Cond.\" und nicht nur \"All Liquids\"!
Aber wenn die Katasrophen-phantasien halt mit einem durchgehen...
Ja, ja, wir wissen schon, es wird nicht reichen!!
Übrigens, wie schon mehrfach betont, die Ferbruar-zahlen 2008 werden auch wieder über May 2005 liegen. Also durchaus keine Eintagsfliege.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil:
--- Zitat ---Original von Randy
Auch World Crude Oil Produktion ist Jan/Febr weiter gestiegen gegenüber Dez. 2007 und wird damit angeblichen Peak Oil von Mai 2005 übertreffen.
--- Ende Zitat ---
Peak Oil Now! war also gestern.
Auf den anderen von Ihnen geposteten \"zielgerichteten Schw...sinn\" will ich nicht weiter eingehen.
Auch dies hier wird mir jetzt zu blöd.
Randy
Sukram:
Oh- unser Spekulatiosanhänger lebt ja noch.
Und immer noch gleich liebenswürdig.
Er kann sich gleich zu Derutschlands unseligen Autoprofessor Ferdinand Duddenhöffer gesellen, der selbiges micht zum ersten mal, diesmal auf der Automesse Dräsdn, von sich gab :-(
Andere sind da einsichtiger- Die Prognose eines Erdölhändlers:
\"Die Ölparty ist bald vorbei\"
taz: Herr Wiesmann, der Ölpreis steht bei mehr als 112 US-Dollar. Wie geht es jetzt weiter?
Otto Wiesmann: Das zeigt, dass die Ölparty bald vorbei sein wird. Uns geht das Öl aus. Mit Spekulation hat der Preis wenig zu tun. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich der Preis für ein Fass Rohöl verzehnfacht.
DER Mann hat Weitblick:
http://www.index-handel.de/presse.php
http://www.index-handel.de/media/expertesiehtdasende.pdf
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