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Vom Rückgang der Ölförderung: Peak Oil!

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Sukram:
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Telepolis:

...Langsam spricht sich es herum, dass das Erdöl nicht ewig reichen wird. Die jüngste Abschätzung des Öl Peaks, das heißt, der Förderhöchstmenge, wurde am Montag von der hauptsächlich deutschen Energy Watch Group in London veröffentlicht und auf das Jahr 2006 datiert. Von nun an würde es jährlich um einige Prozentpunkte bergab gehen. ...

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26465/26465_2.jpg
WEO 2006 = World Energy Outlook 2006 der IEA. Grafik: Energy Watch Group

Report kpl. (engl.):
Energywatchgroup

Obige Studie hat\'s schon über die \"Gulf Times\" zu CNN
geschafft-

LONDON, England (CNN) -- The world has reached the point of maximum oil output and production levels will halve by 2030 -- a situation that will eventually lead to war and disaster, a report claims.

The German-based Energy Watch Group released a report Tuesday saying the world\'s oil production peaked in 2006 and from now on will dropby around 3 percent a year. It says that by as early as 2030, the global availability of oil will be half of what it was at its peak. ...


in Kürze hat\'s SpOn & heute Abend ARDZDF.


Dazu energieportal24.de


Ölversorgung vor dem Kollaps

„Der Ölboom ist vorbei und wird nicht zurückkehren. Wir müssen uns alle an einen anderen Lebensstil gewöhnen.“ Diese bemerkenswerte Aussage stammt nicht von einem Öko-Aktivisten, sondern aus dem Munde von König Abdullah von Saudi Arabien[/u], dem größten Ölproduzenten der Welt. Eine weitere Finte, um den Rohölpreis noch einmal ordentlich nach oben treiben zu können? ...

...\"Das alarmierendste Zeichen ist die steile Abnahme der Ölversorgung nach dem Peak\", warnt Jörg Schindler, von der Energy Watch Group. Die Versorgungsengpässe könnten sogar so gravierend werden, dass ihre Folgen auch durch Einsatz anderer fossiler Rohstoffe, der Kernkraft und der erneuerbaren Energien nicht sofort abgefangen werden können. ...

...Es könne sogar zu deutlichen Versorgungsengpässen kommen und somit fast alle Aspekte des täglichen Lebens beeinflussen. Pessimisten befürchten in diesem Zusammenhang Massenunruhen und sehen in der jetzt beschriebenen Entwicklung eine ernsthafte Bedrohung für die Gesellschaft. ...

Sukram:
Saudischer Branchen-Insider: Technische Obergrenze der Ölförderung erreicht

readers edition (Rechte freigegeben)

Dienstag, den 30. Oktober 2007 um 18:34 Uhr von Bernd Ohm
 
(via energybulletin.net) In einem Aufsehen erregenden Interview mit dem britischen Journalisten David Strahan (”The Last Oil Shock“) hat Sadad al-Huseini, ehemaliger Vizepräsident und Leiter der Abteilungen für Exploration und Produktion der staatlichen saudischen Ölgesellschaft Aramco, die derzeitigen hohen Ölpreise auf “fundamentale geologische Beschränkungen” zurückgeführt.

Im Gegensatz zu der in Wirtschaftskreisen verbreiteten Neigung, den enormen Preisanstieg mit politischen Spannungen oder Spekulationen durch Hedgefonds zu erklären, sieht al-Huseini, der sich derzeit in London aufhält, um auf der Oil & Money Conference 2007 zu sprechen, eine technische Obergrenze bei der Förderung erreicht. Daher sei auch die weltweite Nachfrage seit etwa drei Jahren, in denen sich der Ölpreis bei gleich bleibender Gesamt-Fördermenge vervierfacht hat, nicht mehr befriedigt worden. Insbesondere könne die Produktion Saudi-Arabiens realistischerweise nicht auf die von internationalen Organisationen wie der Internationale Energieagentur in Paris erwarteten Zahlen erhöht werden und deswegen auch nicht die Produktionsrückgänge von Förderregionen wie der Nordsee oder Mexiko ausgleichen.

Der Aussage al-Huseinis kommt besonderes Gewicht zu, weil die tatsächliche Höhe der Ölreserven und der möglichen Erdölproduktion des weltweit wichtigsten Schlüsselproduzenten Saudi-Arabien als Staatsgeheimnis behandelt wird.

Der ausgebildete Geologe dürfte als erster saudische Branchen-Insider gelten, der Befürchtungen hinsichtlich der zukünftigen Produktionskapazität des Wüstenstaates zumindest teilweise bestätigt, wie sie seit einigen Jahren von Autoren wie Matt Simmons oder der unabhängigen Internetplattform The Oil Drum gehegt werden. Damit rücken auch Prognosen wieder in den Fokus, die für die nächsten Jahre einen “Ölknick” erwarten, also einen Rückgang der Welt-Ölförderung aufgrund prinzipieller geologischer Beschränkungen der Förderkapazität. Diese international als “Peak Oil” bekannte Theorie wird nach wie vor von wichtigen Vertretern der Ölbranche wie etwa dem “Ölpapst” Daniel Yergin und seiner Consulting-Firma CERA abgelehnt, aber neben al-Husseini sind in den letzten Wochen auch noch aktive Ölmanager wie Helmut Langanger, Vorstand für Exploration und Produktion der österreichischen OMV, oder der CTO von Chevron, Don Paul, mit ähnlichen Bedenken wie al-Husseini an die Öffentlichkeit getreten.

al-Husseini, der heute als Consultant in der Ölbranche arbeitet, prophezeit einen Anstieg der Rohölpreise um 12 Dollar pro Jahr und Barrel, so dass bis 2010 ein Preis von knapp 110 Dollar pro Barrel wahrscheinlich werde. Hierbei handele es sich aber nur um die technisch wahrscheinliche Untergrenze, aufgrund von spekulativen oder politisch bedingten Schwankungen könne der tatsächliche Preisanstieg durchaus höher ausfallen. Dies sei auch derzeit der Fall, da einem tatsächlichen Preis von über 90 US-Dollar pro Barrel eine realistische Untergrenze von gut 70 US-Dollar entgegenstehe.

Der weitere Anstieg der Ölpreise sei nur dann nicht zu erwarten, wenn eine weltweite Rezession den Bedarf an Rohlöl senken würde, was derzeit nicht abzusehen sei. Ein Ersatz des Öls durch alternative Technologien oder Treibstoffe würde al-Husseini zufolge von den Industrienationen nicht energisch genug betrieben und käme in jedem Fall zu spät, um der Preisentwicklung entgegen zu wirken. Pessimistisch sieht er die Aussichten von Ländern, die aufgrund ihrer schwachen wirtschaftlichen Lage nicht in der Lage sind, sich das dauerhaft teure Öl zu leisten.

Sukram:
Esyoil, eier der größten Online-Heizölhändler und im allgemeinen durch kluge Kommentare aufgefallen, titelt seinen heutigen Kommentar:
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Des Preises Kern - Peak Oil ist in den Köpfen angekommen


...Auf einen einfachen Nenner gebracht liegen die Gründe im Ausverkauf des billigen Öls. Das heißt, dass das Öl, das mit herkömmlichen Mitteln zu einem günstigen Preis zu fördern ist, immer knapper wird...

...Bereits Mitte der 1980er Jahre hat die jährliche Produktion die jährliche Neuentdeckungen von Ölfeldern überschritten. Die Welt ist im Begriff, die maximal mögliche Fördermenge zu erreichen (Peak Oil). Öl wird es noch lange geben. Öl wird noch lange der bedeutendste Energieträger bleiben. Öl wird aber ein nicht beliebig zur Verfügung stehender Rohstoff sein. So ein Rohstoff unterliegt einer ständigen Preissteigerung, wie jedes Produkt, das begehrt und knapp ist. ...

...Harte Zahlen über den Eintritt von Peak Oil gibt es nicht. Es gibt aber Schätzungen. Optimistischen legen den Zeitpunkt in den Zeitraum 2015 bis 2020. Pessimisten sehen ihn zwischen 2007 und 2010. Die IEA (Internationale Energie Agentur) verwendet den Begriff Peak Oil im Zusammenhang mit der Sorge, dass Öl ab 2012 knapper werden könnte, nicht. Die Aussage ist praktisch eine Peak Oil Prognose. Nicht nur Öl wird in Kürze einen Peak haben. Der Peak betrifft Öl und Gas gemeinsam mit fünf bis zehn Jahren Versatz. Wenn also Öl im Jahr 2012 „peakt“ werden Öl und Gas wahrscheinlich noch vor 2020 „peaken“. ...

...Unter Ausklammerung der tagesaktuellen Ereignisse, die in ihrer preislichen Wirkung keine lange Halbwertzeit haben, ist Peak Oil die einzig haltbare Erklärung für die extreme Preisentwicklung. ...

Sukram:
Einen aktualisierten Überrblick über fossile Energieressourcen gibt die Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) „Reserven, Ressourcen und Verfügbarkeit von Energierohstoffen 2006“ mit Datenstand Ende 2006.

Für alle betrachteten nicht-erneuerbaren Energierohstoffe gilt dabei: Ihre Verfügbarkeit ist endlich. Daher analysiert die BGR in ihrer jährlich aktualisierten Studie die bekannten, wirtschaftlich nutzbaren Vorkommen (Reserven), die darüber hinaus bekannten oder vermuteten Vorkommen, deren Nutzung zurzeit noch wirtschaftlich uninteressant ist (Ressourcen), sowie die Entwicklung im Bereich Förderung und Produktion.

Aufgrund der Reserven und Ressourcen stehen Erdgas, Kohle und Uran bei der derzeitig absehbaren Entwicklung in ausreichender Menge zur Verfügung. Dahingegen warnt die BGR vor möglichen Engpässen bei der Verfügbarkeit von konventionellem Erdöl. Weltweit müsse mit einem Höhepunkt der Förderung von konventionellem Erdöl („Peak Oil“) bis zum Jahr 2020 gerechnet werden. Für die Nutzung von Kohle besteht im Vergleich zu den übrigen nicht-erneuerbaren Energierohstoffen das größte Potenzial. Ihre Bedeutung als Energieträger wird insbesondere mit Blick auf die sich weiter rasant entwickelnden Länder China und Indien weiter zunehmen.

Die neue Energiestudie der BGR kann unter http://www.bgr.bund.de/energiestudie2006 eingesehen werden.

Sukram:
...Auch bei Ölkonzernen und Opec ist seit einigen Monaten eine neue Tonlage herauszuhören, der Zustand kollektiven Leugnens der Probleme geht zu Ende. Das Aroma der Endlichkeit breitet sich aus. Christophe de Margerie, Chef des weltweit drittgrößten Ölkonzerns Total, hat kürzlich alle Prognosen zur Ölförderung komplett über den Haufen geworfen. \"Wir können froh sein, wenn wir überhaupt jemals 100 Millionen Barrel schaffen.\" Derzeit werden weltweit täglich 86 Millionen Barrel gefördert - und verbraucht! Skeptiker sehen die Grenze bei maximal 90 bis 95 Millionen Barrel. ...

...Wie kann dann der globale Tank gefüllt werden, wenn die Nachfrage nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur bis 2030 auf 120 Millionen Barrel zulegen soll? Diese gewaltige Lücke ist nicht mehr zu schließen, zumal alle Förderländer schon jetzt am Limit pumpen und neue, wirklich große Ölfelder seit Jahren nicht mehr entdeckt werden...
Um der jährlich um 2 Prozent steigenden Nachfrage zu genügen, brauchte die Welt drei weitere Saudi-Arabien. Sie hat aber nur eines, das über die weltweit größten Ölreserven verfügt. ...

...Niemand anders als Saddad al Husseini, ehemaliger Chef des staatlichen saudischen Ölkonzerns Aramco, warnte im November beim Londoner Meeting der Ölindustrie vor den \"verwirrenden und aufgeblasenen Zahlen\" über die weltweiten Ölreserven, die durch die Medien vagabundieren. Entscheidend sind zudem nicht die Reserven, sondern ist die Förderung. Und die ist kaum noch steigerbar...

kpl.:
http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/peak-oil-wird-uns-beine-machen/?src=AR&cHash=b3d562edde

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