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Autor Thema: Nachteile Einrohrsystem-Heizung  (Gelesen 7082 mal)

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Offline Stefan Siebert

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Nachteile Einrohrsystem-Heizung
« am: 22. November 2006, 18:10:30 »
:?:
Guten Abend!
Ist das Einrohrsystem in der Praxis wirklich so schlecht? Habe es in meiner vom Vermieter 1995 sanierten Wohnung. Die Rohre in den Fußböden sind ständig heiß, auch wenn die Regler an den Plattenheizkörpern auf Sternchen stehen. Das trifft ebenso für die Rohrenden zwischen Fußboden und Hahnblock zu. Ergebnis: Kalk- bzw. Wassersteinränder an den Verschraubungen der Hahnblöcke, schon seit 11 Jahren, bei einer neuen Heizung jetzt schon nach einem Winter. Das kann doch nur vom Wasseraustritt kommen... Kalk ist ja nicht in der Luft. Wasser lief auch bereits einmal aus einer verkalkten Verbindung im Bad. Energiekosten: Können diese durch das Einrohrsystem extrem hoch und zudem ungenau sein, wenn die Zähler direkt an den Heizkörpern sich befinden? Ich musste für den Winter 05/06 für eine 45 qm Wohnung fast 800 € nachzahlen und habe jetzt einen monatlichen Abschlag von 172 €. Ist eine Abhilfe möglich? Eigentlich ist doch dieses System reine Enegieverschwendung. Schließt man den Vor- und Rücklauf (in der Besenkammer, dort wo die Rohre ankommen) hat man anschließend Luft im System, trotz automatischer Entlüfter. Weiterhin ist in einem Heizkörper zu den unterschiedlichsten Zeiten ab und zu ein Zip-Geräusch. Ursache nicht zu finden. Was kann man tun? Gibt es ein "Know How"? Kann man eine Umstellung z.B. auf Elektro-Nachtspeicher-Heizung erwirken (u.a. wegen jährlicher Wasserschäden und auch wegen nicht mehr normaler Wärme-Kosten)? Viel teurer kann es auch nicht werden.
Abschließend noch: Müssen in einer ehemaligen Besenkammer im Korridor die Kalt- und die Warmwasser-/Heizungsleitung isoliert sein (u.a. aufgrund der Energiesparverordnung)? Die Wärme geht zwar in die Wohnung, aber die Kaltwasserleitung und die Wasseruhr schwitzen furchtbar.
Für die Auskunft, wie sie auch immer sein mag, vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Siebert

Offline Sukram

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Nachteile Einrohrsystem-Heizung
« Antwort #1 am: 24. November 2006, 13:48:30 »
>Ergebnis: Kalk- bzw. Wassersteinränder an den Verschraubungen der Hahnblöcke, schon seit 11 Jahren, bei einer neuen Heizung jetzt schon nach einem Winter


Woher sollten die kommen? Das Heizungswasser ist mit der Zeit inhärent, da es i.d.R. nie ausgetauscht wird.

Ausserdem sollten Armaturen DICHT sein- sonst müsste man laufend Wasser nachspeisen.

>Schließt man den Vor- und Rücklauf (in der Besenkammer, dort wo die Rohre ankommen) hat man anschließend Luft im System, trotz automatischer Entlüfter.

Das deutet tatsächlich auf zu nieddrigen Systemdruck hin: erkaltendes Wasser zieht sich zusammen >Unterdruck > System zieht Luft.

>Verschraubungen abdichten/nachziehen. Ausfdehnungsgefäß kontrollieren/ instandsetzen/Nachfüllen. Wasser nachspeisen.

>Kann man eine Umstellung z.B. auf Elektro-Nachtspeicher-Heizung erwirken

Nein.

>Müssen in einer ehemaligen Besenkammer im Korridor die Kalt- und die Warmwasser-/Heizungsleitung isoliert sein (u.a. aufgrund der Energiesparverordnung)?

m.W. Nein.
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
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LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline Stefan Siebert

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Nachteile Einrohrsystem-Heizung
« Antwort #2 am: 24. November 2006, 22:33:09 »
Hallo und vielen Dank für die Antwort!
Ach, ach... da wurde im Sommer sogar einmal Trinkwasser aufgefüllt und nach einigen Wochen wieder ausgetauscht. An älteren Hahnblöcken habe ich an Verschraubungen braunen Wasserstein, bei der neuen Heizung (Sommer 2005 neu, da die alte undicht war oben am Ventil innen) sind es weiße Ränder. Etwas sehr hoch empfinde ich ebenfalls meine 172 € Abschlag/Monat nur für Wärme für 2 Zimmer + Handtuchtrockner Bad (gesamt Wohnung 45 qm). Elektro... Ist mir bekannt, dass wohl noch teurer und noch schlechter für die Umwelt, da Strom ja zunächst erzeugt werden muss. Aber, aber seit 1995 einmal pro Jahr etwas undicht. Wenn ich nicht täglich kontrollieren würde, wären die Schäden noch größer gewesen. Wahrscheinlich wird ein Wohnungswechsel die beste Lösung sein.
MfG
Siebert

Offline Hermann N.

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Nachteile Einrohrsystem-Heizung
« Antwort #3 am: 05. Dezember 2006, 17:07:29 »
Hallo,
Deine Heizkosten sind unverschämt hoch.Ich habe auch eine  Einrohrheizung und bezahle für 140 qm 600 Euro im Jahr.Deine Anlage sollte einmal richtig gewartet werden und die Vorlauftemperatur gesenkt werden.Heizkurve niedriger stellen,Betriebsdruck ca. 1,5 Bar,
viel Erfofg
Hermann

Offline Stefan Siebert

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Nachteile Einrohrsystem-Heizung
« Antwort #4 am: 05. Dezember 2006, 19:59:32 »
Vielen Dank für den Hinweis. Mit dem Vorlauf usw. haben die Stadtwerke schon im Henst/Winter 2005 experimentiert. Damals war es oft kalt (Luft im System). Ich habe jetzt noch einmal, obwohl kaum Aussicht auf Erfolg, den Antrag auf Umstellung auf Elektro komplett gestellt - mit Kostenbeteiligung. Aufgrund der bestehenden Wärmelieferverträge wird das aber wohl erneut abgelehnt werden. (Siehe auch meine Umfrage zu Kartuschen und Wasserschlägen... Das kommt noch dazu. - "Der Wurm ist ´drin!") Gruß von Stefan Siebert.

 

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