Ein bestimmter Vorwurf erscheint immer wieder in populistischen Diskussionen über Energiepreise, der all zu oft von sehr wenig Faktenwissen kundet.
Deshalb ist es notwendig, sich die
Fakten anzusehen.
Wer sich ein Bild machen möchte, wie sich die Gewinne in den letzten Jahren entwickelt haben, der kann sich hier ein beeindruckendes Bild über "großartige Leistungen" einer Ost- Filiale verschaffen:
http://www.eon-thueringerenergie.com/EON_Thueringer_Energie/Geschaeftsbericht.htm2005: Jahresüberschuss 126,8 Mio EUR
Steigerung der Kapitalrücklage binnen Jahresfrist 11 Mio EUR
Steigerung der Gewinnrücklage binnen Jahresfrist 88 Mio EUR
In Summe lediglich 128,8 Mio EUR
Zuwachs gegenüber dem Vorjahr.
Rückblick:
2004: Jahresüberschuss 97,0 Mio EUR
2003: Jahresüberschuss 62,3 Mio EUR
2002: Jahresüberschuss 50,3 Mio EUR
1997: Jahresüberschuss 20,0 Mio EUR
1996: Jahresüberschuss 18,5 Mio EUR
Wenn es also nach der Entwicklung dieses einen Unternehmens geht und diese mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Thüringen übereinstimmen würde, dann wäre die Welt wohl vollständig in Ordnung.
Thüringen erhöht fortan die Soli- Transferleistungen gen Westen.
Nun stimmt die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Thüringen allerdings leider nicht mit der des Unternehmens überein und deshalb können nur die Gewinne des Unternehmens in stetig steigender Höhe in Sonnenuntergangsrichtung transferiert werden (via München nach Düsseldorf), wofür um Verständnis gebeten werden muss.
Das ist aber auch ganz ansehnlich und erscheint den Thüringern keinesfalls
unbillig zu sein.
Im Einzelnen siehe hier:
TEAG Thüringer Energie AG: Gewinnsteigerung um 136 % im JahrWoher nun dieser wundersame Zuwachs kommt?
Vom Wettbewerb, und von den dadurch bedingten zwingend notwendig erforderlichen Preiserhöhungen wegen weltweit gestiegener Energienachfrage, insbesondere in Schwellenländern wie China und Indien.
Von dieser Entwicklung kann sich auch Thüringen leider nicht abkoppeln.
Das wäre illusorisch.
Stimmt!
Andere Regionen Deutschlands sind ebenso betroffen.
Man denke nur an die Versorgungsgebiete
E.ON Hanse
E.ON Westfalen Weser
E.ON Avacon
E.ON Mitte
E.ON Bayern
E.ON edis
Ein weiterer Umstand war sicher auch wieder die tiefe regionale Verwurzelung (vermittelt durch die, von den Kunden erteilten Einzugsermächtigungen).
Hinzutreten noch die Tugenden aus der Tanzstunde:
unbedingter Leistungswille, Spannung halten, gute Performance
.....moderne Dienstleistungskultur usw usf..
Am Geschäft hat sich sonst grundlegend nichts geändert.
Der andernorts sonst auch schon einmal "scharfe" Wettbwerb geht eher gemütlich zu.
Strom und Gas haben angeblich den Namen von guten Bekannten und sogar ein Gesicht, wohl einmalig - nicht nur in Deutschland:
http://energievonuns.de/http://www.stromvonuns.dehttp://www.gasvonuns.deSchließlich ist man in Thüringen:
http://www.eon-thueringerenergie.com/EON_Thueringer_Energie/Beteiligungen.htmMit dem neuen Namen hat man sich ehrlich gemacht.
Das bringt viele Vorteile.
Mal ehrlich:
Wenn das mit Endesa in Spanien klappt, dann haben auch die Thüringer ihren Anteil dazu geleistet.
Alle E.ON- Kunden sind stolz wie Bolle, dass ihr Energie- Dienstleister Nr. 1 es geschafft hat und alle durften mit dazu beitragen.
Da könnte so etwas aufkommen wie das Gemeinschaftsgefühl nach einer gewonnenen Fussball- Begegnung, vielleicht sogar mit Auto- Korso durch die Innenstädte. Möglicherweise verteilt E.ON sogar Wimpel, die man dafür am Auto befestigen kann.
Darüber können sich die Kunden dann stolz unterhalten bei
kostenlosen Guten- Abend- Gesprächen:
http://telecom30.de/eon-thueringer-energie/Ist doch was, oder?
Danke.
Dieses kleine Wort vergessen die Kunden leider zu oft.
Es ist vollkommen unverständlich, warum sich Mitarbeiter nicht mehr getrauen sollten, zu sagen, wo sie
arbeiten, wie etwa der SPIEGEL einmal berichtete.
In seiner Stammkneipe/ im Verein ist jeder gern gesehen, der sich offen zu seiner großen Aufgabe bekennt, zu der Mission und Vision, an der er tagtäglich (mit)arbeitet, welche auf großen Tafeln wie Glaubensbekenntnisse im Unternehmen aushängen.
Redet doch mal darüber!
Erklärt, wie möglicherweise die Gewinne als integraler Bestandteil in den langfristigen, privatwirtschaftlichen Gewinnabführungsverträgen branchentypisch an die Ölpreise gekoppelt sind und dass die Kunden durch diese Regelung geschützt werden, weil die Gewinne sonst noch viel schneller und drastischer steigen würden und mit ihnen auch die Energiepreise......
Warum sollten wir das nicht verstehen?
Dann streifen wir uns beim E.ON- Vereinssprint die Trikots über und haben gemeinsam viel Spaß.
Was auch immer wieder gern vergessen wird:
E.ON investiert 1,4
Millionen EUR (!) in die Sanierung des Stromnetzes in Ostthüringen, um die Stromversorgung zu stabilisieren und endlich Uraltanlagen zurückzubauen, die Spannungsebenen bei der internationalen Normspannung 20 kV zu vereinheitlichen, teure wie störanfällige Umspannungen und Leitungsverluste zu verringern.
Ca. 80 Prozent des
Millionenprojektes landen wieder einmal direkt in den Auftragsbüchern der Thüringer Wirtschaft, wodurch Arbeitsplätze erhalten oder geschaffen werden können.
Und so weiter und so weiter:
http://www.eon-thueringerenergie.com/Presse/Presseinformationen.htm?id=30424Was sind dagegen schon die Beträge, die als zusätzliche Rücklagen auf Eigenkapital und Gewinn direkt zusätzlich in die Bücher des Versorgers geflossen sind und wieder fließen werden?
Das lässt sich doch wahrhaftig gar nicht miteinander vergleichen !
Jeder neue - vom Kunden bezahlte - Anschluss schafft quasi Arbeitsplätze. Möglicherweise 5.000 Unternehmen und 75.000 Arbeitsplätze gehen so seit 1990 auf das Konto des Energieversorgers:
http://www.eon-thueringerenergie.com/Presse/Presseinformationen.htm?id=29403Die beklagenswert hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland hängt deshalb möglicherweise nur mit der zu geringen Anzahl an E.ON- Strom- und Gasanschlüssen zusammen. Dann bräuchte man keine Statistiken mehr beschönigen.
Wo allerdings Investitionen in Höhe von vier Mrd. EUR seit 1990 "vergraben" liegen sollen, bleibt rätselhaft.
Womöglich rechnet man den Treuhand- Kaufpreis für den aus Volkseigentum mit Mann und Maus übernommenen Laden sowie die Finanzinvestitionen für die Beteiligungen an den Thüringer Stadtwerken mit.
Danke auch dafür.
Für so ein flottes, schickes, modernes, fotogenes Netz, welches nebenbei auch noch sicher ist - wenn nicht gerade ein Altanlagenteil wie etwa im Münsterland versagt - zahlt man gern etwas mehr, allein weil es die Landschaft ziert und nunmehr sogar vom Fortschritt kündet.
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt