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Autor Thema: Wirtschaftsministerkonferenz: Deutsches Stromnetz in Gefahr  (Gelesen 57313 mal)

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Offline RR-E-ft

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GUTACHTEN AUSSAGEKRÄFTIG
09.06.2006, 10:20 Uhr

Münsterland Black-Out: Bundesnetzagentur nimmt RWE in Schutz (Upd.)

Die Bundesnetzagentur hat in ihren Abschlussbericht zur Untersuchung des großflächigen Stromausfalls im Münsterland vergangenen November festgestellt, dass hauptsächlich die extremen Witterungsbedingungen an den Vorfällen Schuld waren. RWE hätte zur Sicherheit zwar mehr tun können - aber nicht müssen.
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Netzagentur-Präsident Matthias Kurth verwies in Bonn allerdings darauf, dass eine Beeinträchtigung der Versorgungssicherheit durch den bei älteren Strommasten verwandten Thomasstahl möglich sei. Dieser ist nicht so biegsam wie neuerer Stahl und bricht daher schneller. Das Gutachten ist daher auch zu dem Ergebnis gekommen, dass der Mast die witterungsbedingte Belastung ausgehalten hätte, wenn die gebrochene Diagonale gegen eine aus neuerem Stahl ausgetauscht worden wäre.
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NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) kündigte eine zügige Überarbeitung des Regelwerks für Elektrizitätsleitungen an. Einen entsprechenden Beschluss hatte die Wirtschaftsministerkonferenz am Mittwoch gefasst. Es gebe "erhebliche Zweifel", ob die Vorgaben zur Wartung, Instandhaltung und zum Bau von Freileitungen noch ausreichend seien, erklärte Thoben in Düsseldorf. Zugleich forderte sie, die Verantwortungsbereiche der Elektrizitätswirtschaft klarer und verbindlicher festzulegen.
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Siehe schon hier:

http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_1310943.html

http://www.rbi-aktuell.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=29&idart=2974

Einen Investitionsstopp, wie ihn Vattenfall nun trotzig ankündigt, gibt es also tendenziell schon seit fast einem Jahrzehnt in der deutschen Stromwirtschaft.

Womit hat das wer verdient?

Die neuen Normen müssen schnell her.

Was nützt sonst das ganze Sanierungsprogramm des RWE, wenn die nach neuem Erkenntnisstand notwendigen Normen dann wieder nicht eingehalten werden?

Offline userD0010

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Wirtschaftsministerkonferenz: Deutsches Stromnetz in Gefahr
« Antwort #1 am: 03. April 2010, 11:25:41 »
Einer der großen Versorger plant derzeit im Münsterland wieder die Errichtung von Freileitungsmasten, statt den Bedenken und Forderungen der betroffenen Grundstücks- und Hausbesitzer entsprechende Beachtung zu schenken.
Ob die hochwohlgeborene Christa Thoben wohl bis zu diesem Zeitpunkt die angekündigte zügige Bearbeitung des Regelwerks für Freileitungen umgesetzt vorgenommen bzw. umgesetzt und die Forderung klarer Verantwortungsbereiche nicht nur definiert, sondern auch festgeschrieben hat?

Oder sind all diese Ankündigungen, ausge- (-sprochen oder -gedroschen) direkt nach dem Stromausfall im Münsterland nur purer Aktionismus gewesen und wieder in den Niederungen des politischen Bla-Bla verschwunden?

 

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