Energiepreis-Protest > Grundsatzfragen

Angemessener Gaspreis

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David gg Goliath:
Hallo zusammen,

in den neuen Musterschreiben wird als Alternative empfohlen, einen auf einem Beiblatt ermittelten "angemessenen Preis" nach derzeitigem Kenntnisstand zu zahlen. Nur mutigen Verbrauchern, zu denen ich mich nicht zähle, wird wegen des Rest-Prozessrisikos anheimgestellt, Preise aus 2003/2004 weiter zu zahlen.

Da ich mich mein Prozessrisiko in Grenzen halten will, meine Frage:

Welchen Preis kann man denn als angemessenen Preis nun ansehen bzw. welcher Preis ist im Vergleich mit anderen Industrieländern halbwegs gerechtfertigt?

Danke vorab!
DgG

Cremer:
@David gg Goliath ,

wenn Sie so wollen, kann der angemessene Preis nur durch ein Gericht bestimmt werden.

In den Augen der Widersprüchler nimmt man als angemessenen Preis denjenigen vom Sept. 2004 an.

David gg Goliath:
@ Cremer

Auch ein Gerichtsurteil wäre bei den jetzigen rechtlichen Rahmenbedingungen nur eine Einzelfallentscheidung, allenfalls mit einer gewissen Signalwirkung, aber ohne rechtliche Bindung für die Kunden anderer Versorger.

Bei allem nachvollziehbaren Unmut über die Abzocke der deutschen Konzerne insbesondere in der Vergangenheit, muss doch auch dem letzten Gaspreisverweigerer klar sein, dass Energie wegen der hohen Nachfrage weltweit teurer geworden ist und die Preise weiter steigen werden.

Die Bürgerinitiativen gegen die ohne Zweifel überhöhten Gaspreise in Deutschland machen es sich aber m. E. zu einfach, wenn sie stur auf den Preisen von 9/04 beharren. Dann werden etliche Gerichtsverfahren mit Vergleichen, nicht aber mit einem Urteil zugunsten der Verbraucher enden.  Es muss also nicht zum Nachteil der Konzerne sein, wenn sie weiter auf Zeit spielen ...

Mir ist es daher unerklärlich, warum hier im Forum keine Zahlen veröffentlicht werden, was in anderen westeuropäischen Nachbarländern z. B. in 2005 ein Jahresverbrauch von 20.000 oder 30.000 kWh in EUR gekostet hat. Diese Zahlen müssten den "Experten" hier doch vorliegen. Der Vorwurf der unbilligen Überhöhung ließe sich wesentlich leichter mit niedrigeren europäischen Vergleichspreisen untermauern.

Stattdessen - so jedenfalls mein Eindruck - hoffen viele Verweigerer weiterhin auf günstige Gerichtsurteile und verharren regungslos in ihrer 315er-Schmollecke und sagen, die Konzerne sind am Zug mit der Offenlegung ihrer Kostenkalkulation. Ich bin mir nicht sicher, ob jedes Gericht sich die Arbeit macht, die Preisgestaltung in der Versorgerkette bis zur Landesgrenze rückwärts zu prüfen .....

Mein Fazit: Eine EIGENE, auf Vergleichsdaten gestützte, Meinungsbildung über einen angemessenen Gaspreis würde den Bürgerinitiativen, die sich ja um einen FAIREN Gaspreis bemühen wollen, gut zu Gesicht stehen und den Verbrauchern enorm helfen.

DgG

Maverick1411:
Moin,

ein Vergleich über Preise anderer westeuropäischer Länder halte ich für riskant. Man kennt nicht die Lohnkosten, Steuersätze etc. der einzelnen Länder. Jedes Land verhandelt anders. Deshalb kann man mal nicht eben so eine Vergleichszahlung von Belgien, Frankreich mit Deutschland vergleichen.

Das die Energiepreise weiterhin steigen werden ist, denke ich, jeden selbst bewußt. Nur sollten dann die Steigerungen auch nachvollziehbar sein. Dann wird auch jeder bereit sein bei Nachvollziebarkeit und Rechtfertigung diese zu zahlen, auch wenn\'s schmerzt.

Cremer:
@David gg Goliath,

Richtig, ein Urteil wäre eine Einzelfallentscheidung.

Richtig ist auch, dass die Energiepreise weiter steigen werden. Nur die jetzt von den Verosrgern geforderten Preie sind schon überhöht und steigen überproportional.

Es ist richtig auf die Preise vom sdep. 2004 zu pochen und sich daran "festzubeißen". Es obliegt dem Versorger, hier den Nachweis der Billigkeit zu bringen.

Schließlich sind die Versorger für die Daseinsvorsorge der Bürger zuständig und verantwortlich.

Man kann dies nicht vergleichen, wenn man nun den Preis einer Tankstelle zu hoch empfindet, dass man dann zu nächsten geht.

Daseinsvorsorge ist im Wesentlichen ganz was anderes und elementares.

Deswegen spielen die Bürgerinitiativen auf Zeit. Ich habe auch gegen die zu hohen Wasserpreise der SW KH Widerspruch eingelegt und die Jahresrechnung um 10% gekürzt. Nach dem Haushaltsplan der Stadt Bad Kreuznach kann man nachlesen, dass die SW KH in 2005 einen Gewinn in der Sparte Wasser von 19,5% machen sollen. Und Wasser ist Lebensmittel.
siehe:
http://www.stadt-bad-kreuznach.de/
unter Haushalt, Band 3
Halten Sie dies noch für angemessen?

Eigene Meinungsbildung für den angemessenen Preis ist nicht gefragt. Das BGB gibt gerade in § 315 die Möglichkeit der feststellung des angemessenen Preises wieder

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