Die Meldung über das betrübliche Ergebnis ist u. a. hier zu lesen:
http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=14211Der Konzernüberschuss ist laut vorläufigem Konzernabschluss von 180,5 Mio EUR auf 128,4 Mio EUR um 52,1 Mio EUR gesunken.
Der erste Eindruck, den Gastarifkunden könnte etwas geschenkt worden sein.
Im Geschäftsbericht 2005 auf Seite 24 liest es sich jedoch etwas anders:
\"Im Bereich Gas haben sich die gestiegenen Primärenergiepreise erheblich auf die Gasbezugskosten ausgewirkt. Die daraufhin notwendig gewordene Preisanpassung bei den Tarifkunden im August 2005 führte zu deutlich höheren Umsätzen bei einem insgesamt gesunkenen Absatzvolumen. Da nur eine teilweise Weitergabe der gestiegenen Bezugskosten an die Tarifkunden möglich war, verzeichnete EWE im Gasvertrieb einen signifikanten Ergebnisrückgang. Dieser konnte aber durch die eigene Gasförderung, einen optimierten Einsatz der Untergrundspeicher und ein insgesamt striktes Kostenmanagement kompensiert werden. Trotz rückläufiger Margen hat sich das EBIT des Segments um 23,2 Mio EUR oder 9,6 Prozent auf 264,5 Mio EUR gegenüber 2004 erhöht. Neben den genannten Kompensationseffekten wirkte sich dabei der Umstand aus, dass gegenüber dem Vorjahr keine vergleichbar herausragenden Sondereffekte (zB. aquisitionskosten, Emissionskosten der zwei EWE- Anleihen) zu verzeichnen waren.\"
Vgl. hier:
http://www.ewe.de/download/pdf/SegmentEnergie_GB_d.pdfWenn man gestiegene Bezugskosten nicht vollständig weitergeben konnte, so dürfte dies indes die Großkunden betroffen haben, bei denen ein gewisser Wettbewerb bzw. die Drohung mit einem solchen schon wirkt.
Entsprechende signifikante Einbrüche des EBIT von 80,3 Mio EUR auif 17,4 Mio. EUR um 62,9 Mio EUR sind nämlich allein im Segment Ferngas zu verzeichnen, wie sich auf Seite 26 des Geschäftsberichtes ergibt.
Vgl. hier:
http://www.ewe.de/download/pdf/SegmentFerngas_GB_d.pdfWas daran gehindert haben könnte, gestiegene Bezugskosten vollständig an die Tarifkunden weiterzugeben, ist nicht ersichtlich.
Dies könnte allenfalls daran liegen, dass die Bezugskosten nicht wettbewerbsfähig wären.
Der Einbruch des EBIT resultiert also aus dem Segment Ferngas und wurde zum Teil, nämlich durch einen um 23,2 Mio EUR höhren EBIT aus dem Segment Energie kompensiert.
Dies zeigt deutlich, dass im Ferngasbereich möglicherweise weit stärkerer Wettbewerb herrscht als im Bereich der Energieversorgung von Kunden, wo die Preise nicht entsprechend nchgegeben haben.
Für das Jahr 2004 stellt sich rückwirkend heraus, dass viele einmalige Sondereffekte mit den Preisen aufgebracht werden konnten.
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt