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Autor Thema: Stadtwerke Leipzig machen Feuer bei E.on  (Gelesen 7391 mal)

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Offline RR-E-ft

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Stadtwerke Leipzig machen Feuer bei E.on
« am: 24. Februar 2006, 18:35:03 »
Die Stadtwerke Leipzig haben ein Biomasse- HKW in das Netzgebiet der E.on Thüringen gestellt, welche nun den Strom teuer kaufen muss:

http://www.freies-wort.de/nachrichten/archiv/resyart.phtm?id=926262


Offensichtlich sind die gesetzlichen Regelungen so, dass ein solcher Kraftwerksbau für den Netzbetreiber keinen Sinn macht.

Geld für solche Kraftwerke wäre ja vorhanden.....

Nun kann E.ON Thüringen wohl nicht mehr sagen, größter Stromproduzent aus erneuerbaren Energien im Freistaat zu sein:

http://www.eon-thueringerenergie.com/EON_Thueringer_Energie/Regenerative_Energien/index.htm


Es ist nicht gerade gewöhnlich, dass ein Stadtwerk ein Kraftwerk in fremdes Netzgebiet stellt.

So begann dereinst der \"Elektrokrieg\" zwischen Preussen und dem RWE:

http://www.udo-leuschner.de/basiswissen/SB133-03.htm



Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
Rechtsanwalt

Offline Stefan P.

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Stadtwerke Leipzig machen Feuer bei E.on
« Antwort #1 am: 24. Februar 2006, 23:56:59 »
Gibt es eigentlich irgendeine gesetzliche Regelung, dass ein EVU seine  Gewinne teilweise in die Entwicklung und den Ausbau von erneuerbaren Energien investieren muss?
Dies wäre doch höchst sinnvoll im Hinblick auf die Rohstoffverknappung.
Man liest doch immer wieder, dass Öl, Gas und Kohle noch für xx Jahre reicht...... Wir reden da immerhin von durchaus überschaubaren Zeiträumen von ca. 50 Jahren. Man muß auch bedenken, dass z.b. Erdöl nicht nur ausschliesslich zur Energiegewinnung genutzt wird, sondern auch derzeit zu ca. 15-20% den Grundstoff für unsere \"Tupperware-Dosen\" darstellt. (Polyethylen, Polystyrole, Pplyvinylchlorid, Polyurethan, Polyamid, Polypropylen, Polyester,...)
Scheinbar gibt es keinen Staat auf dieser Erde, der dieses Problem in seiner vollen Tragweite erfasst hat. Was einzig zählt ist die kurzsichtige Gewinnmaximierung und die Dividende. Aber wie lange geht das noch gut? Die Länder mit ÖL- und Erdgasvorkommen werden doch sicher im eigenen Interesse irgendwann, vielleicht in 30 Jahren, den Hahn zudrehen, um die eigene Existenz zu sichern. Dann würden wir hier in Europa zum Entwicklungsland werden. Aber vorher marschiert die europäische Staatengemeinschaft in Russland und z.b. Norwegen ein?  Die USA hat es scheinbar doch schon begriffen und schnappt sich den Irak und Iran......!! - Schöne Welt !!

Vielleicht sollten wir heute schon mal vorsorglich im Namen unserer Kinder die Bundesregierung verklagen wegen grob fahrlässigem Handeln, weil sie durch ihre Energiepolitik die Existenz der nächsten Generationen gefährdet.

Wenn ich mir mal überlege, was man mit 29 Mrd. € der Eon bei der Entwicklung von erneuerbaren Energien erreichen könnte.........
-komplette Dacheindeckungen mit Fotovoltaik und Sonnenkollektoren
-alle Fahrzeuge fahren ausnahmslos mit Bio-Kraftstoffen, wenn man denn überhaupt noch einen Individalverkehr benötigt, wenn der öffentliche Nahverkehr ausgebaut würde
-vollkompostierbare oder essbare Autokarosserien, Möbel,.....
-.....etc...etc

Ja, ich lese zu viel Science Fiktion und bin zu naiv, aber ich habe mir auch schon das dritte Pils aufgemacht  :D

Prost auf eine glänzende Zukunft

Grüsse
Stefan P.

Offline alx

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Stadtwerke Leipzig machen Feuer bei E.on
« Antwort #2 am: 25. Februar 2006, 16:07:12 »
@Stefan


lies das mal:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,399996,00.html

Schweden will weg vom Öl.

Gruß
Alex
E.R.N.A. - Energie-Rebellen Neckar-Alb
www.E-R-N-A.de

Offline RR-E-ft

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Stadtwerke Leipzig machen Feuer bei E.on
« Antwort #3 am: 26. Februar 2006, 19:20:42 »
Mehr zum Thema \"erneuerbare\":

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/29/0,1872,2019421,00.html

Wichtig wäre indes auch eine dezentrale Versorgung, d. h. eine Verminderung der langen Transportwege und der damit verbundenen hohen Verluste.

E.ON soll 80.000 Mini- BHKW für den britischen Markt gekauft haben.

Die hätten bestimmt auch gut nach Deutschland gepasst.

Unabhängig davon, wie effizient man durch entsprechende Investitionen in Deutschland Netz und Kraftwerke gestalten könnte.

Statt dessen soll E.ON Thüringen wohl immer noch das teuerste Stromnetz Deutschlands (TA) haben, weil es in weiten Teilen marode ist, aus Vorkriegszeiten stammt und selbst in Spitzenzeiten nur zu einem Drittel ausgelastet sein soll.....

Würde man das Netz entsprechend ertüchtigen/ zurückbauen, sollte es wohl eigentlich billiger werden.

Zu E.ON Bayern soll es an der Landesgrenze ein Preisgefälle von 3 Cent/ kWh geben, wie der MDR berichtete. Die Thüringer zahlen also allein wegen der Netzstruktur 3 Cent/ kWh mehr für den Strom, auch wenn der Versorger ebenso E.ON im Namen trägt.

 

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