Die umfassende Meldung:
http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=13365In dieser Meldung ist von gestiegenen Erdgasimportpreisen
um 43 Prozent die Rede.
Sollten die Erdgaspreise demgegenüber lediglich um ca. 15 Prozent gestiegen sein, ergäbe sich wohl ein gar nicht so düsteres Bild.
Hierfür müsste der Erdgasimportpreis wohl ca. einem Drittel der Bezugspreise entsprechen (45 Prozent * 1/3 = 15 Prozent).
Bei genauer Betrachtung entsprechen die Bezugspreise jedoch gar nicht dem Dreifachen der Erdgasimportpreise:
Bei E.ON Thüringen sollen die Bezugskosten 2004/2005 ca. 2,17 Cent/kWh netto betragen haben:
http://www.eon-thueringerenergie.com/_gaspreis_popup/html/kostenkalkulation2005.htmDabei scheint es sich nicht um das Dreifache der Erdgasimportpreise zu handeln.
Nach wie vor ist es sinnlos, Prozentzahlen heranzuziehen.
Eine naheliegende Frage wäre wohl die, ob die Differenz der ausgewiesenen Bezugskosten zu den Erdgasimportpreisen nicht zugenommen hat, um auszuschließen, dass etwa Zwischenhändler der deutschen Gaswirtschaft zusätzliche Gewinne erzielten.
Verbraucher meinen bekanntlich, so etwas könnte und müsste abgewehrt werden.
Es kommt darauf an, um welche absoluten Beträge die Erdgasimportpreise wann gegenüber welchen Bezugsgrößen gestiegen sind und in welchen absoluten Beträgen sich die Gaspreiserhöhungen bei den Verbrauchern demgegenüber ausgewirkt haben.
Soweit bei sinkenden Erdgasimportpreisen keine Preissenkungen weiter gegeben wurden, ist wohl auf die Preisspitze bei den Erdgasimportpreisen 2003 abzustellen, ggf. auch auf die Preisentwicklung gegenüber dem I. Quartal 2001:
http://www.faz.net/s/Rub560251485DC24AF181BBEF83E12CA16E/Doc~E3ED77E7DE2054366936D4CAD51471937~ATpl~Ecommon~Sdetail_image~Aimg~E2.html?back=/s/Rub560251485DC24AF181BBEF83E12CA16E/Doc~E3ED77E7DE2054366936D4CAD51471937~ATpl~Ecommon~Scontent§PhtmlDie Entwicklung der Erdgasimportpreise sollte deshalb in Cent/ kWh betrachtet werden. Dabei hat man auch eine bessere Vorstellung im Hinblick auf die eigene Rechnung.
Dazu ist immer eine entsprechende Umrechnung erforderlich.
Die Erdgasimportpreise gibt es nach wie vor hier:
http://www.bmwi.de/Navigation/Technologie-und-Energie/Energiepolitik/energiestatistiken,did=53736.htmlDabei scheint sich eine Diskrepanz aufzutun.
http://www.vng.de/content/deutsch/Erdgasmarkt/Gaspreise/hel_gasimportpreise/index.htmlNach Angaben der EWE sollen die Erdgasimportpreise sogar
um fast 100 Prozent gestiegen sein. Es kommt immer darauf an, was man gerade als Maßstab nimmt:
http://www.ewe.de/ewe_5732.phpErsichtlich wird, dass die Erdgasimportpreise zwischen April 2003 und April 2005 lediglich um ca. 0,15 Cent/ kWh gestiegen waren, wobei die Erhöhung wohl durch die zuvor nicht weitergereichten Preissenkungen von 2003 auf 2004 ausgeglichen werden konnte....
Einer Preiserhöhung vor der Heizperiode 2004/2005 hätte es dann ggf. gar nicht bedurft.
Vorsorglich vor dem Winter 2004/2005 die Gaspreise erhöhen musste, wer seinen Kunden über die gesamte Heizperiode einen stabilen Preis bieten wollte, also auch schon in dieser Heizperiode entsprechend verdienen wollte.
Zu diesem Zwecke wäre es wohl abträglich gewesen, die Preise erst im April 2005 erstmals anzupassen. Denn das hätte keine Preisstabilität bedeutet und hätte die Kunden ggf. verwirrt und irritiert.
Von April 2003 bis Januar 2006 sind die Erdgasimportpreise demnach etwa ca. von 1,30 Cent/ kWh auf 1,96 Cent/ kWh bzw. um ca. 0,66 Cent/kWh gestiegen.
Alle Preise netto (ohne Mehrwertsteuer).
Die zwischenzeitlichen Erhöhungen der Endverbraucherpreise sehen wohl durchweg höher aus, obschon immer nur gestiegene Vorlieferantenpreise 1: 1 weitergegeben worden sein sollen.
Oft gar weniger. Einige Versorger wollen einen Teil der gestiegenen Vorlieferantenpreise gar jeweils für die Verbraucher aufgefangen haben.
http://www.ewe.de/download/pdf/Gaspreis_Anzeigenreihe.pdfDer EWE soll dies gelungen sein durch eine über 12 prozentige Preiserhöhung im September 2004, während Marktführer E.ON Ruhrgas seine Preise zum 01.10.2004 bekanntlich nur um vier Prozent erhöhte, um dann erst wieder zum 01.01.2005 die Preise zu erhöhen.
So steht es in Versorgerschreiben, die jedoch - aus welchen Gründen auch immer- schon mit nicht existenten Personen gezeichnet wurden.
So etwa hier:
http://www.ewe.de/download/pdf/Gaspreis_Offener_Brief.pdfWenn noch nicht einmal die gestiegenen Erdgasimportpreise - Zwischenhändler im Bereich der deutschen Gaswirtschaft sollen ja auch nicht zusätzlich verdient haben - vollständig an die Verbraucher weiter gegeben wurden, stellt sich die Frage, warum die Verbraucherpreise gleichwohl oft früher, schneller und stärker kletterten als die Erdgasimportpreise.
Oder sollte es lediglich den Anschein haben?
Aus welchen Gründen auch immer, ist es einigen wohl gelungen, trotz ebenso widriger Umstände verbraucherfreundlich stabile Gaspreise auf niedrigem Preisniveau zu erzielen:
http://www.belarusnews.de/wirtschaft1316-0.htmlDen deutschen Importeuren, welche den selben Vertragspartner haben, ist dies scheinbar oder offensichtlich nicht gelungen.
Dann muss man wohl selbstkritisch die Frage stellen, warum es trotz großer Anstrengungen nicht gelungen sein sollte, andere Verhandlungsergebnisse dabei zu erzielen, zumal wenn man einen großen wie stabilen Abstazmarkt präsentiert.
Nicht gerechtfertigt erscheint es jedoch, ein solch missliches Ergebnis auch noch als eine besondere Art des Verbraucherschutzes zu postulieren.
http://www.presseportal.de/story_rss.htx?nr=777094Beim Verbraucherschutz scheint Belarus die bessere Strategie zu verfolgen.
Zutreffend wird davor gewarnt, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Aber was sind nun die Äpfel und was die Birnen?
Im Jahresdurchschnitt sollen die Erdgasimportpreise gar \"nur\"
35 Prozent höher gelegen haben:
http://www.faz.net/s/Rub560251485DC24AF181BBEF83E12CA16E/Doc~E3ED77E7DE2054366936D4CAD51471937~ATpl~Ecommon~Scontent.html43 Prozent, fast 100 Prozent, 35 Prozent.... in Belarus null ProzentWenn man die Erdgaspreise angesichts der Entwicklung der Erdgasimportpreise mit denen im I. Quartal 2001 vergleicht, hat man zu berücksichtigen, dass 2002 die Erdgassteuer mit 0,35 Cent/ kWh hinzutrat, welche seit 2003 seitdem stabil 0,55 Cent/ kWh beträgt:
http://www.esb.de/global/data/download_global_preissystem/preissystem_information_preisentwicklung.pdfEs stellt sich die Frage, wer da etwa von wem was abgeschrieben hat oder ob es ein abgesprochenes Verhalten der Gasversorger gibt:
http://gruenstadt.thuega.ag/000111000.sys/div_unternehmen/news/news_view_single.php?id=27Es kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, wie das mit der Entwicklung der Erdgaspreise vor Ort zusammen passt.
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt