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Autor Thema: Holz für den Kaminofen ?  (Gelesen 10350 mal)

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Offline shimada

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Holz für den Kaminofen ?
« am: 15. März 2006, 22:12:48 »
Hallo zusammen,

Wußte nicht wohin mit diesem Thema....

Ich habe in meinem Neubau zur Heizunterstützung einen kleinen Kaminofen ( 5-6 KW ) geplant und habe nun gehört das man das Holz ca. 3 ! Jahre trocknen lassen muß bevor es verwendet werden kann .
Ist das in etwa richtig,oder übertrieben ?
Ich habe die Möglichkeit mir Holz aus einem Waldstück am meinem Grundstück zu holen,habe aber nicht so den Durchblick was Ich da verwenden kann.
Buche soll man nehmen habe Ich auch gehört,verbrennt wohl am saubersten.

Wäre über den einen oder anderen Tip dankbar.
Gruß,shimada

Offline R-Gas-Kunde

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Holz für den Kaminofen ?
« Antwort #1 am: 16. März 2006, 10:59:39 »
Hallo,
ich kann die Heizungsunterstützung mit Kamin nur empfehlen, vor allem, wenn man das Holz selber \"macht\". Das ist das eine sehr günstige, wenn auch schweißtreibende, Alternative.
Ich selbst heize hauptsächlich mit Holz und habe einen Kwh/qm² - Wert von knapp unter 100 im Jahr. Gut ist lt. meines Heizungsfachmannes ein Wert bis 130Kwh/qm² pro Jahr.

Ich nutze nur Buche und Eiche.
Buche sollte ca. 2 Jahre gelagert sein (in gerissenem Zustand).
Bei Eiche reicht das evtl. auch, aber nur, wenn man ein gesundes Mischungsverhältnis von Eiche/Buche hat. Besser sind 3 Jahre.
Wenn Sie nur Eiche verheizen, sollte die so trocken wie nur möglich sein, damit die Gerbsäure verschwunden ist. Diese ist nämlich schädlich für den Ofen und den Kamin.
Buche ist auch aus körperlicher Sicht zu bevorzugen, da es sich leichter spalten lässt. Eiche hingegen ist sehr faserig und daher schwerer zu spalten. Der Rücken wird es irgendwann danken. ;-)

P.S. Birke kann man übrigens auch in frisch geschlagenem Zustand verbrennen aber besser nur im geschlossenen Kamin (starker Funkenflug).

Weitere Info auch hier:
http://www.brennholz-deutschland.de/holz__technik/mengen__werte/kleine_brennholz-fibel.html

Offline taxman

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Holz für den Kaminofen ?
« Antwort #2 am: 16. März 2006, 11:35:32 »
hallo shimada,

je trockener das Holz ist umso besser. In der Regel reichen 2 Jahre Trocknungszeit. Richtig ist auch bei Eiche dies ruhig noch ein, zwei Jahre länger liegen zu lassen.

Das Problem welches du dadurch beseitigst liegt darin, dass nasses Holz deinem Schornstein schadet (auf lange Sicht) und das Holz dann nicht seinen bestmöglichen Brennwert hat.

Wichtig ist auch das der Lagerplatz trocken und sehr luftig sein soll.

Mit unserem kleinen Ofen 5kw-Heizleistung haben wir ca. 25% Gasverbrauch gespart. Der Ofen brennt auch den ganzen Tag. Also es lohnt sich wirklich.

An Holz verbrauche ich so 5-6 Ster pro Winter. Dies mal als Richtwert, was man so brauchen könnte. An Holz verbrenne ich alles dessen ich habhaft werden kann.

Ich habe diesen Winter an 4 Samstagen den Holzbedarf von 2-3 Jahren erarbeitet. Der Arbeitsaufwand hält sich also auch in Grenzen.

Falls du fertiges Holz zukaufen musst, stelle dich gleich mal auf Preise von 60-70 EUR je fixundfertigen Ster ein.

Also ich hoffe dies bringt dich ein bisschen weiter
taxman
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Offline shimada

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Holz für den Kaminofen ?
« Antwort #3 am: 16. März 2006, 21:43:42 »
Hallo,
 
Vielen Dank für die Info,das bringt mich schon weiter und Ich bin froh mich für den Kaminofen entschieden zu haben.

@taxman
\"Ster\" ist das Maß für die geschüttete Menge Holz in einen m3 Container ?
@R-Gas-Kunde
Ein sehr interessanter Link,danke

Und Ich muß also später nur einen Unterstand schaffen in dem Ich das Holz in welcher Form auch immer trocken lagern kann.
Für den anfang werde Ich mir dann wohl ein wenig Holz kaufen und anfangen  mich körperlich zu betätigen
  :)

Danke für die Informationen.
Gruß,shimada

Offline hollmoor

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Holz für den Kaminofen ?
« Antwort #4 am: 17. März 2006, 07:27:46 »
Immer schön drauf achten,das du auch einen Stapermeter für dein Geld bekommst,wenn du fertig gehackt kaufst!
Wenn du den Link aufmerksam gelesen hast,stellst du fest,das ein Schüttelmeter nicht gleich Stapermeter ist.
Gruß aus der Lüneburger Heide

Offline taxman

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Holz für den Kaminofen ?
« Antwort #5 am: 17. März 2006, 14:04:17 »
So mal kurz zur Mengenbezeichnung (zumindest so wie ich es verstehe):

1 Festmeter Holz entspricht deinem m3-Container voll mit Holz ohne Zwischenräume, also eigentlich nur bei einem Stamm erreichbar, der 1x1x1m als Außenmaße hat. Habe ich persönlich noch nie gesehen.

1 Ster entspricht 70%-80% eines Festmeters, also dein m3-Container schön sauber mit Holz aufgestapelt bis oben hin voll.

1 Schüttmeter entspricht 70%-80% eines Sters, also die kleinen Holzstücke einfach in den m3-Container reingeschüttet bis er voll ist.

Insoweit ist der Schüttmeter für mich die kleinste Masseinheit!


Noch zur Arbeitszeit /-aufwand:

Denke daran das das Holz sehr schwer sein kann und meistens auch ist. Also besorge dir Arbeitserleichtungen wie z. B. ein Sabbie (hilft wegen das nicht mehr bücken müssen), eine ordentliche Motorsäge (falls die Entfernung zum Wald nicht zu groß ist wäre auch eine elektrische möglich). Diese sind viel, viel billiger und auch viel, viel leichter. Eine ordentliche Transportkarre ist auch absolut notwendig.

Das kostet natürlich alles auch Geld, am Anfang sehr viel Zeit (bis man weiß wo man hinlangen muss und wohin nicht), Benzin usw.. Schaue mal ob du nicht einen Bekannten hast der dies schon mehrere Jahre macht und lerne einfach. Ich habe die ersten Jahre immer mit einem Bekannten das Holz zusammen gemacht. Dieses Jahr das erste mal alleine.

Beachte auch die Unfallgefahren. Von der Berufsgenossenschaft bekommst du Infomaterial zu den möglichen Gefahren und wie du dich deswegen im Wald verhalten solltest.

Na ja, dann fang mal an und berichte.

Markus
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Offline shimada

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Holz für den Kaminofen ?
« Antwort #6 am: 18. März 2006, 16:23:19 »
Hi,

Noch ist auf dem Grundstück noch nichts passiert,ich habe also noch eine Menge Zeit zum \"schlaumachen\".

Aber Ich werde mal im Bekanntenkreis fragen,ob da einer auch Holz verbrennt,und dem dann über die Schulter schauen.

Da es recht unterschiedliche Meinungen bezüglich der Trockengrade gibt,und auch der Art des optimalen Holzes,werde Ich versuchen in allen Bereichen auf der sicheren Seite zu sein.  :wink:

Habe einerseits gelesen das Paletten ok wären,dann wieder das alte Paletten nicht geeignet sind....
Werde versuchen mich an Buche zu halten und ansonsten auf den Seiten der Anbieter den besten Weg heraus zulesen.

Danke für die Interessanten Tips
Gruß,shimada

Offline R-Gas-Kunde

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Holz für den Kaminofen ?
« Antwort #7 am: 20. März 2006, 11:45:07 »
Schließe mich taxman an, auch ich habe mich Nachbarn, die schon seit Jahren ihr Holz selbst machen, angeschlossen. Die haben alle arbeitserleichternden Maschinen (Traktor, Spalter Wippsäge etc.)
Ich beteilige mich an den Maschinenkosten und mein Rücken dankt es mir.

Solltest Du Dir eine Benzin-Kettensäge zulegen, mach nicht den gleichen Fehler wie ich. Hier spart man gern am falschen Ende. Ich will hier keine Markenwerbung machen, aber es sollte schon etwas Stihl-volles sein ;-)

Und denk dran, nie alleine Holz machen. Unter einem Baumstamm liegend ist schlecht Hilfe zu rufen.


Zitat von: \"taxman\"
besorge dir Arbeitserleichtungen wie z. B. ein Sabbie


Sabbie = Wendehaken für Rundholz (Altbayrisch) ;-)

@taxman, danke, wieder was gelernt (lernen müssen, um zu verstehen :) )

Offline shimada

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Holz für den Kaminofen ?
« Antwort #8 am: 20. März 2006, 16:22:29 »
Hi,

Aha,ein Wendehaken ist das  :wink: ,dachte das wäre eine Marke,wie man z.B. schon mal sagt :\"Hey,nehme eine Hilti,die wirst Du brauchen\"

Hilti > Schlagbohrmaschine mit Power  :wink: gibt es natürlich auch von anderen Namenhaften Herstellern.

Ich finde die Maße Festmeter,Ster oder Schüttmeter schon lustig,und auch verwirrend (nun dank erklärung nicht mehr).Man muß da ja wirklich sehr aufpassen.
Es sollte ein einheitliches Maß geben,aber das wird wohl nicht so schnell passieren...
Gruß,shimada

Offline brenn-bar

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Holz für den Kaminofen ?
« Antwort #9 am: 28. März 2006, 18:28:10 »
Hallo

ich bin der Autor der kleinen Brennholzfibel auf www.brennholz-deutschland.de und will mal kurz auf ein paar eurer Gedanken eingehen:

Natürlich gibt es keinen viereckigen Baum, aber die Holzwirtschaft verlangt nach exakten Maßen. Wenn man den Durchmesser eines Baumes hat, kann man damit \"Festmeter\" brechnen.

Wer Holz macht weiß, dass das Aufstapeln der gespaltenen Meterstücke der erste Punkt auf dem Weg zum Feuerholz ist, an dem man den nächsten Mengenberechnungsschritt vornehmen kann. Gespaltene Meterstücke werden auf 1 Meter Höhe gestapelt.An der Länge kann der Revierförster dem Selbstwerber die Menge des abzutransportierenden Holzes bemessen. Hier sprechen wir von Ster oder Raummetern. 1 RM = 0,7 FM.
Zuhause wird es zersägt und aufgestapelt. Hier sprechen wir dann von Schichtraumeter, was etwa 10 % weniger als Raummeter sind. Dies mal 1,3 ergibt der errechneten SRM = Schüttraummeter

Schütten wir die Scheite in ein Behältnis 1 x 1 x 1 Meter, dann haben wir einen Kubikmeter Holz.

Wir sind selbst Holzhändler in Warstein. Unser größtes Proble ist es, de Kunden zu erklären, dass ein Schüttraumeter mehr ist als ein Kubikmeter.  Wenn ich also 4 Kubikmeter in meinem 4Kubikmeterhänger verkaufe, dann bekommt der Kunde nicht 4 SRM, die er X 0,7 in gestapelte Raummeter umsetzen kann, sondern weniger, und zwar je weniger, je länger die Scheite sind.

Ist man sich dieser Kompliziertheit erst einmal bewusst, dann kann man Streit um die Menge verhindern, indem man sich erst mal einig wird, worüber man überhaupt spricht.

Grüße

Udo Schmallenberg
http://www.brenhholz-deutschland.de und www.biomasse-deutschland.de

 

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