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Autor Thema: MITGAS, Sachsen-Anhalt  (Gelesen 65670 mal)

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Offline Monaco

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MITGAS, Sachsen-Anhalt
« Antwort #15 am: 28. März 2006, 11:29:53 »
@cabello

Vielen Dank für den Hinweis.

Jetzt rechnen wir doch einmal weiter.

1 Terajoule entspricht 278.000 kWh
Im Januar 2006 betrug der Grenzübergangspreis 5.382 €/TJ.
Das entspricht 0,01936 €/kWh - oder um zur Ausgangsbasis zurückzukehren 387,19 € für 20.000 kWh.

Mitgas rechnet hier mit 603,- € (immerhin über 60% mehr).

Rechne ich einfach nur falsch. Oder spielen noch andere Faktoren eine wesentliche Rolle? Hat VNG eine Gewinnspanne von 60%? Oder sind die Angaben der MITGAS falsch?

Mit freundlichen Grüßen

Monaco.

Offline Pelikan

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MITGAS, Sachsen-Anhalt
« Antwort #16 am: 28. März 2006, 11:45:00 »
moin moin,

@Monaco
VNG ist an MITGAS beteiligt

..aus  F.A.Z., 12.01.2006, Nr. 10 / Seite 12

...Die Gasversorger haben versucht, mit der Offenlegung ihrer Kalkulation die Bedenken der Kartellbehörden zu zerstreuen, sie hätten ihre Monopolstellung genutzt, um zu hohe Gewinne zu erzielen. Allerdings hat ein internes Papier, das an die Öffentlichkeit gelangt ist, die Glaubwürdigkeit der offengelegten Kalkulation von vornherein erschüttert. In dem Papier des Eon-Hanse-Konzerncontrolling, das die Risiken der Offenlegung intern bewertet, heißt es zum Beispiel, \"insbesondere die Verlagerung der Kosten innerhalb des Gasbereiches - im Trend zum Netz - könnte in einigen Punkten nicht plausibel sein\". Unter Bezug auf ein Bewertungsverfahren steht in dem Papier \"Für die Gasbranche ist das Modell prima; mit ein paar wenigen Annahmen hat man mal eben Millionenbeträge von einer Kundengruppe zur anderen geschaufelt.\" Und zur Gewinnermittlung im Vertrieb heißt es intern \"Wenn man die Praxis der Strompreisgenehmigungen heranzieht, so ist die klare Ansage Das Vertriebsergebnis hat null zu sein.\" Das Papier wird in den zu erwartenden Gerichtsverfahren bei der Öffnung des Gasmarktes wohl häufig zur Sprache kommen.

Mit Gruß vom
Pelikan

Offline RR-E-ft

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MITGAS, Sachsen-Anhalt
« Antwort #17 am: 28. März 2006, 11:46:31 »
@Monaco

Der Ansatz ist gut, aber zu kurz gegriffen.

Natürlich wird das Erdgas nicht zu den Erdgasimportpreisen - in denen Steuern und Abgaben nicht enthalten sind - an Verbraucher verkauft.

Der Verbraucher holt sich das Erdgas schon nicht an der Grenze ab, sondern es muss noch bis zu ihm geliefert werden. Die Netz- und Transportkosten für das Gas können dabei nicht gestiegen sein.

Zu fragen ist jedoch nach der Differenz, dem sog. Delta, welches gleich bleiben sollte.

Demzufolge sind die Steigerungen der Erdgasimportpreise in absoluten Beträgen den Steigerungen der Verbraucherendpreise in selber Zeit in absoluten Beträgen gegenüber zu stellen.

Das resultierende  Delta sollte sich dabei nicht zugunsten der Versorger innerhalb der Lieferkette ändern, wenn tatsächlich nur überall gestiegene Vorlieferantenpreise weitergegeben werden.


Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
Rechtsanwalt

Offline Monaco

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MITGAS, Sachsen-Anhalt
« Antwort #18 am: 28. März 2006, 16:57:06 »
@RR-E-ft

Das war mir schon klar, dass man so einfach nicht rechnen kann. Meine Überlegung zielte jedoch auch nicht unbedingt darauf ab, die vollständige Preiskalkulation nachvollziehen zu können, sondern sich derartige Sachfragen ggf. von den Versorgern beantworten zu lassen. Und je konkreter die Frage, desdo größer der \"Druck\" auf den Versorger. Immerhin sollte er ja eine Erklärung für die Differenz liefern können.
Und da man zumindest mathematisch alles auch relativ genau erklären müsste, schien mir diese Vorgehensweise einigermaßen sinnvoll.

Mit freundlichen Grüßen

Monaco.

Offline Monaco

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MITGAS, Sachsen-Anhalt
« Antwort #19 am: 17. April 2006, 14:02:52 »
Inzwischen habe ich Nachricht von MITGAS erhalten:

Im Schreiben vom 06.04.2006 wird mir versichert, dass die Gasbeschaffung bei der Verbundnetz Gas AG für je 20.000 kWh 699,00 € (netto) beträgt. Im Schreiben vom 31.01.2006 waren es übrigens noch 702,00 €...

Das bedeutet also, dass 10.000,- kWh rund 350,- € im Einkauf kosten, bei einem Grenzübergangspreis für die gleiche Menge von ca. 170,- € eine stolze Verteuerung nur innerhalb Deutschlands.

Im Fall von MITGAS verdient die VNG also recht ordentlich:
Direkt über eine ordentliche Marge und indirekt als Gesellschafter (24,1%)der MITGAS (mehr als 5,1 Mio. € Gewinnabführung allein für das Jahr 2004!)

Leider kann man sich nur an die VNG-\"Marionette\" MITGAS wenden, da mit dem eigentlichen \"Absahner\" keine direkte Vertragsbeziehung besteht.

Bald könnte man Mitleid mit den \"Endversorgern\" bekommen, schließlich müssen diese letztlich ihren Gesellschaftern Rechenschaft ablegen und sich auch noch mit wehrhaften Kunden herumärgern.

Und ein Gaseinkauf anderswo scheidet wohl bei diesen Beteiligungsverhältnissen von vornherein aus ...

Genaugenommen ist dies doch das eigentliche Ärgernis. Gerade diese \"Verstrickungen\" sind wohl die wahren Ursachen der hohen Energiepreise...


Mit freundlichen Grüßen

Monaco.


Was kostet der Gaseinkauf der Endversorger eigentlich anderswo? Kann da eventuell noch Jemand mit Zahlen aufwarten?

Offline Gare

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MITGAS, Sachsen-Anhalt
« Antwort #20 am: 18. April 2006, 20:27:28 »
Zitat von: Monaco
Inzwischen habe ich Nachricht von MITGAS erhalten:

...................................
interessantes Thema, möchte aber jetzt darauf nicht eingehen, sondern mich nur kurz vorstellen.
Hoffentlich hab ich die Vorstellungsecke, sofern vorhanden, nicht übersehen. Dann bitte verschieben und sorry.
habe mich soeben erst hier angemeldet und bisher nur gelegentlich mitgelesen.
Bin seit 09/2004 im regen Kontakt mit Mitgas, allerdings von meiner Seite per Einschreiben, da anfänglich einfacher Brief und Fax scheinbar Mitgas vor Empfangsprobleme stellten.
Seit 2006 erhalte ich nun 14-tägig Nachicht meinen "Sollstatus" betreffend. :lol: Meist steigt dieser, jedoch Ende 2005 war er massiv gefallen. Egal, jedenfalls halten die Jungs mich total auf dem Laufenden.
Echt Klasse wie die an Ihre Kunden denken, sollte denen auch mal wieder öfter schreiben. Naja, spätestens zur Jahresrechnung im Juni werd ich es erledigen.

Offline Monaco

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MITGAS, Sachsen-Anhalt
« Antwort #21 am: 20. April 2006, 14:32:42 »
@Gare

Nachdem Mitgas mir Ende des vergangenen Jahres mitteilte, dass man an einem weiteren Briefverkehr nicht interessiert sei, hat die Kommunikationsfreudigkeit scheinbar wieder zugenommen.

Leider tritt man von einem "Fettnäpfchen" ins nächste. Will damit ausdrücken, man widerspricht sich entweder selbst, diskutiert selbst angeschobene Probleme nicht zu Ende und hat Schwierigkeiten bei der ordnungsgemäßen Verbuchung von Überweisungen.

Im Übrigen besteht derzeit nicht mal ein gültiger Vertrag zwischen Mitgas und mir! Der alte wurde gekündigt, einen anderen habe ich bisher nicht akzeptiert. Eine Versorgung über den Allgemeinen Tarif hat man mir bisher nicht angeboten ...

Offensichtlich ist man es einfach nur nicht gewohnt, sich mit Widersprüchen herumärgern zu müssen.

Allerdings habe ich auch noch keine Mahnung erhalten. Nur eine Zahlungserinnerung, die ich als fehlerhaft zurückgewiesen habe. Ansonsten keine Drohung oder ähnliches.

Es wird wohl noch spannend. Warten wir ab, so wie die Versorger - mit wahrscheinlich etwas mehr Sorge als wir - was die angekündigten Urteile bringen ...


In diesem Sinne

Mit freundlichen Grüßen

Monaco.

Vielleicht können wir uns ja einmal persönlich über PM austauschen ...

Offline Cremer

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MITGAS, Sachsen-Anhalt
« Antwort #22 am: 20. April 2006, 21:53:31 »
@Monaco,

ist bei uns mit den Stadtwerken Kreuznach auch so gewesen.

Nach Rückgabe der Einzugsermächtigung folgte der Rausschmiss aus dem Energieclub (10% Rabatt vor Steuern) mit fadenscheinigen Gründen: "Ist buchungstechnisch so nicht realisierbar, dass die Einzugsermächtigung von mir begrenzt wurde".

Mitgeteilt, das ich mich weiterhin als Mitglied betrachte.

Daraufhin entnehmen sie meinen Wunsch wieder Mitglied sein zu wollen.

Daraufhin Angebot, wörtlich "dass wenn ich nicht bis zum xy wiederspreche, ich wieder Mitgliedf im Energieclub bin"

Wo gibt es denn so etwas? Es wäre das Gleiche, wenn heute eine Zeitschrift schriftölich mitteilt "Guten Tag Herr Cremer, wenn sie nicht bis zum xy wiedersprechen, haben Sie die Zeitung aboniert"

Das ist das umkehren der Beweislage
MFG
Gerd Cremer
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Offline Monaco

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MITGAS, Sachsen-Anhalt
« Antwort #23 am: 21. April 2006, 15:22:05 »
@cremer

Das ist keine umgekehrte Beweislage, das sind die kläglichen Versuche einer mit diesem Problem überforderten Geschäftsführung Ihres Versorgers. Man versucht offenbar mit irrigen Ansichten etwas zu Recht zu machen, was keins ist. Man ist sich offensichtlich seiner Mittel sehr unsicher und versucht einen Fehler mit dem nächsten gut zu machen. In der Mathematik ergibt Minus x Minus = Plus. In diesem Fall ist das leider nicht so ...

Mit freundlichen Grüßen

Monaco.

Offline Cremer

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MITGAS, Sachsen-Anhalt
« Antwort #24 am: 21. April 2006, 23:12:20 »
@Monaco

sag, ich doch.

Die Stadtwerke Kreuznach kommen "vom Regen in die Traufe"

Wir wissen bei uns schon lange, dass die SW KH mit uns 45 Widersprüchlern und Kürzungen der Abschläge etc. personell total überfordert sind.
MFG
Gerd Cremer
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Offline Gare

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MITGAS, Sachsen-Anhalt
« Antwort #25 am: 29. April 2006, 01:36:16 »
Zitat von: Monaco
@Gare

Nachdem Mitgas mir Ende des vergangenen Jahres mitteilte, dass man an einem weiteren Briefverkehr nicht interessiert sei, hat die Kommunikationsfreudigkeit scheinbar wieder zugenommen.--------------------------------------------------

@Monaco,
 :idea: Entschuldige meine Verspätung, habe Deinen Text letztlich überflogen und wesentliches am Ende übersehen, ich alte Pappnase.
Deinem Vorschlag kann ich nur zustimmen.
Übrigens, wenn es kein räumliches Problem ist, dann koch ich auch guten Kaffee, glaube ich. :wink:
Man sagt zwar, der ist immer zu stark, sollte aber kein Problem sein.
Ein Austausch ist sicher sehr nützlich, ob per PN oder persönlich.
Beim Gas-thema schimpft mein Umfeld, jedoch nimmt man die Situation als gegeben hin.
Naja, das kommt so überall vor.
Normalerweise möchte ich Dinge immer erledigt wissen, im Fall Gas hab ich eine erschreckende Gelassenheit entwickelt.
An die 3,750 ct/kWh (Netto 09/2004) hab ich mich so gewöhnt, daß mir  die „Zeit danach“ eher eine Umgewöhnung abverlangt, sofern der Beistellungstod dann wahrhaftig eintritt.
Bis dahin lob ich meinen Versorger für die guten Preise und auch dafür, daß dessen Computersystem
mich jeden zweiten und vierten Dienstag im Monat mit maschinelles Schreiben ohne Unterschrift beglückt.
Natürlich hat das einen Hintergrund aber um Rückschlüsse gewisser Mit****r zu vermeiden wäre das hier nicht so angebracht.
Dann schau ich mal ob des mit pn funzt.

Offline RR-E-ft

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Offline RR-E-ft

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MITGAS, Sachsen-Anhalt
« Antwort #27 am: 07. Juni 2006, 20:46:20 »
Das Versprechen musste man nicht umsonst abgeben:

http://www.bundeskartellamt.de/wDeutsch/aktuelles/presse/2006_02_14.shtml

Offline Monaco

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MITGAS, Sachsen-Anhalt
« Antwort #28 am: 09. Juni 2006, 10:55:36 »
Frage in die Runde:

Kennt denn eigentlich schon jemand einen, der bereits seinen Versorger gewechselt hat oder gerade dabei ist?

Ein entsprechender Erfahrungsbericht wäre bestimmt für viele und auch in verschiedener Hinsicht interessant.

Schade ist eigentlich nur, dass kaum ein Forenmitglied wechseln wird. Denn selbst der günstigste "neue" Versorger wird wohl die Preise vom Herbst 2004 nicht toppen können/wollen!

Und die uninteressierten Gasbezieher kümmerts eh\' kaum ...


Mit freundlichen Grüßen

Monaco.

Offline RR-E-ft

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MITGAS, Sachsen-Anhalt
« Antwort #29 am: 09. Juni 2006, 11:04:00 »
@Monaco

Interessanter ist doch die Frage, ob eine Sammeklage gegen Mitgas in Vorbereitung ist und ob sich jemand aus der Runde daran beteiligt.

Es laufen wohl entsprechende Vorbereitungen bei der Verbraucherzentrale.

Wie bei der Olympiade gilt manchmal, dabei sein ist alles, siehe nur Bremen.





Freundliche Grüße
aus Jena




Thomas Fricke
Rechtsanwalt

 

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