Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: EWE  (Gelesen 201633 mal)

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Offline uwes

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EWE
« Antwort #30 am: 31. Januar 2006, 11:03:40 »
Der obige Beitrag von Biene unterstreicht, dass die Versorger z.Zt. jedenfalls nicht klagen (wollen). D.H. die Widersprüche werden abgeheftet. Mag doch eine (mustergültige) Gemeinde wie Schortens sich wehren. Sie steht auch nur wieder alleine da.

Uwes
Mit freundlichen Grüßen

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Offline jooster

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EWE
« Antwort #31 am: 01. Februar 2006, 22:53:33 »
Hier einmal der standartisierte Text der EWE als Antwort auf die Einsprüche einiger Kunden nach der Preiserhöhung ab 01.02.2006.
Ich lasse ihn erst einmal unkommentiert und erhoffe einen regen Austausch.

Erdgaspreiserhöhung zum 01. Februar 2006

Sehr geehrte(r) Herr/Frau,

wir bestätigen Ihnen zunächst den Eingang Ihres Schreibens vom 26.01.2006.

Wir können gut nachvollziehen, dass unsere Kunden über die Erhöhungen der Gaspreise in der jüngsten Vergangenheit unzufrieden sind. Wir wissen, dass diese einen deutlichen finanziellen Zusatzaufwand darstellen. Leider war die Erhöhung unvermeidbar, denn wir stehen alle gemeinsam den weltweit steigenden Energiepreisen gegenüber. EWE kann in diesem Zusammenhang nicht isoliert betrachtet werden, sondern ist ein kleiner Teil des globalen Energiemarktes und somit auch von den Auswirkunghen betroffen, die durch die stark zunehmende Energienachfrage einiger Länder entsteht.

Die erhöhte Nachfrage nach Energie - nicht nur nach Gas - hat zu weltweit steigenden Preisen geführt, denen sich auch EWE nicht entziehen kann. Wir geben unser bestes um die Auswirkungen für unsere Kunden möglichst gering zu halten. Leider sind den Möglichkeiten von EWE, eine Erhöhung gänzlich zu verhindern, klare Grenzen gesetzt, da EWE auf dem Markt nur Händler ist. In diesem Zusammenhang möchten wir erwähnen, dass EWE einer der günstigsten Erdgasversorger ist, und dadurch dafür sorgt, dass unsere Haushaltskunden allein beim Erdgas bis zu 200 Euro weniger zahlen, als bei anderen Versorgern in Deutschland. Rechnet man noch die Ersparnis auf Grund unserer günstigen Strompreise hinzu, so wird der finazielle Vorteil gegenüber anderen Versorgungsunternehmen noch größer. Dies resultiert daraus, dass EWE

- Einkaufsvorteile aufgrund der Größe des Unternehmens nutzt
- sich die kommunalen Anteilseigner mit einer Mindestrendite begnügen -
die im Übrigen deutlich unter der zahlreicher Stadtwerke liegt
- im Vergleich zu anderen Energieversorgern sehr geringe Personalkosten
hat
- der Personaleinsatz mit sehr hoher Effizienez erfolgt

Zudem hat EWE bei der aktuellen Preiserhöhung - genau wie bei den vorherigen - die gestiegenen Bezugskosten nicht voll an ihre Kunden weitergegeben. Dies führt im Jahresabschluss 2005 zu einem deutlichen Verlust im Gasvertrieb, den wir nur zum Teil durch andere Geschäftsfelder kompensieren können.

Sie sehen also, dass EWE alles unternimmt, um die von EWE kaum beeinflussbare Energiepreissteigerung für unsere Kunden möglichst zu mildern. Zusätzlich unterstützen wir unsere Kunden mit vielfältigen Maßnahmen beim Energieeinsparen, um damit die persönliche finazielle Belastung zu reduzieren.

In diesem Zusammenhang dürfen wir Sie auf eine Ende Dezember 2005 ergangene Entscheidung des Amtsgerichts Oldenburg aufmerksam machen Das Gericht hat die Klage eines EWE-Kunden, der unter Hinweis auf § 315 BGB feststellen lassen wollte, dass die Gaspreisanpassung zum 01. Sept. 2004 unangemessen hoch war, kostenpflichtig abgewiesen. In der Urteilsbegründung führt das Gericht aus, dass der Erdgaspreis von EWE nicht nur marktüblich ist, sondern EWE auch zu den günstigsten Erdgasversorgern in Deutschland zählt. Darüber hinaus bestätigt das Urteil auch, dass EWE nicht dazu verpflichtet ist - wie häufig gefordert wird - seine Preiskalkulation offen zu legen.

Im Januar 2006 hat das Amtsgericht Oldenburg eine weitere Klage eines EWE-Kunden gegen die Gaspreiserhöhung aus dem Jahr 2004 kostenpflichtig abgewiesen. Der Kläger wollte gerichtlich feststellen lassen, dass die Presierhöhung nicht durch gestiegene Ölpreise und die Ölpreisbindung zu rechtfertigen ist. Der Richter konnte die Auffassung des Klägers nicht bestätigen und gab der EWE AG Recht,, die die Ölpreisbindung als Begründung für die Preiserhöhung zum 1. Sept. 2004 angegeben hatte.

Unseres Erachtens folgt aus den beiden Gerichtsurteilen, dass die Lieferung von Erdgas an unsere Kunden keinesfalls zu unbilligen oder unangemessenen Preisen erfolgt und somit die aktuellen Preise durch Sie zu bezahlen sind. Ferner weisen auch alle darauifhin, dass kein Widerspruch erforderlich ist, da es für uns selbstverständlich ist, dass wir alle Kunden gleich behandeln. Sollte das Bundeskartellamt oder die höchstrichterliche Rechtsprechung EWE wegen überhöhter Preise zur Zurücknahme der Preiserhöhung zwingen, so werden wir natürlich alle Kunden gleich behandeln - egal, ob sie Beschwerde eingereicht haben oder nicht.

Trotz des Nachteils der Flächenversorgung bieten wir unseren Kunden regelmäßig günstigere Preise und Bedingungen als andere Unternehmen. Die EWE Erdgaspreise zählen seit über 40 Jahren zu den deutschlandweit günstigsten. Viele neutrale Untersuchungen, z.B. von Stiftung Warentest, Focus und Capital, haben dies immer wieder bestätigt. Aktuell werden die günstigsten Konditionen durch einen neuen Preisvergleich des Energie Informationsdienstes belegt. Darin heißt es in der Ausgabe 01/06, dass EWE die günstigsten RPreise aller 16 verglichenen Versorger aufweist.
Mit freundlichen Grüßen[/color]


Einige Anmerkungen

Die Versorger sprechen immer davon, dass sie langfristrige Lieferverträge eingehen. Bei der Preisgestaltung merkt man nichts davon, denn immerhin sind die Gaspreise bei der EWE innerhalb von 17 Monaten um sage und schreibe 42 % gestiegen. Langfristige Lieferverträge???

Was auch merkwürdig ist, wie EWE gerade während dieser kritischen Zeit der Erhöhungen reagiert Da erhöht man die Bezüge eines jeden Aufsichtsratsmitglieds von 10.000 € auf 25.000 € im Jahr, weil \"das der Größe des Unternehmens angemessen ist\". Sehr sensibel.

Oder die Jubiläumsfeier der EWE im vergangen Jahr Die Feier mit den Mitarbeitern lässt man ausfallen, weil das \"evtl. in der Öffentlichkeit wg. der Preiserhöhungen evtl. nicht verstanden wird\". Aber \"das grosse Fressen\" mit 600 geladenen Gästen, u.a. mit Herrn Wulff und importierten Künstlern, hat bestimmt mehr gekostet, dies konnte, durfte, möchte man nicht absagen. Einfach toll, kann man da nur sagen.

Ich habe keinen Neidkomplex, aber ich bin sensibel.

Offline uwes

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EWE
« Antwort #32 am: 02. Februar 2006, 01:22:32 »
Die Urteile aus Oldenburg zeigen auf, dass das Gericht die Thematik gar nicht verstanden hat.
Wir suchen jetzt Kläger, die die EWE in Delmenhorst verklagen möchten.

Uwes
Mit freundlichen Grüßen

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Offline RR-E-ft

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EWE
« Antwort #33 am: 02. Februar 2006, 20:14:20 »
@uwes

Hoffentlich eine Klage zum Landgericht.



Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
Rechtsanwalt

Offline uwes

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EWE
« Antwort #34 am: 06. Februar 2006, 10:50:53 »
Zum Landgericht kommen wir m.E. nur, wenn sich eine größere Anzahl von Betroffenen zusammenschließt. Das ist im Oldenburger Raum offensichtlich z.Zt. nicht so einfach.

Uwes
Mit freundlichen Grüßen

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Offline biene

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EWE
« Antwort #35 am: 06. Februar 2006, 10:59:24 »
Hallo zusammen,

gestern hatten wir auch in unserem kleinen \"Nest\" unsere Infoveranstaltung - die überraschend mit großem Interesse verfolgt wurde - ich habe das Gefühl, dass die Menschen auch hier mehr \" wach\" werden. - was mir allerdings aufgefallen ist - dass hauptsächlich nur eine Altersgruppe vertreten war...  haben andere vielleicht noch einen Tipp - wie man die jungen Familien etc mobilisieren könnte? - wir stehen ja auch erst am Anfang.....

Gruß Biene

Offline BerndA

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EWE
« Antwort #36 am: 06. Februar 2006, 12:06:02 »
Hallo Biene,

habt Ihr was mit unserer Power-Point-Präsentation anfangen können ? Wieviele Leute waren denn da ?


Grüße aus dem Münsterland :wink:

B. Ahlers

Offline biene

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EWE
« Antwort #37 am: 06. Februar 2006, 12:25:47 »
Hallo Bernd

Danke für Deine Nachfrage

Besonders das Bild wurde beachtet - wo alle im Geld liegen - lol

wir hatten etwa 60 Leute  letztes Mal waren wir 18! - für unser kleines Nest bin ich schon zufrieden - leider allerdings nur eine Altersgruppe.... die Jungen scheinen noch genug \"Geld zu haben \"?

Gruß Biene

Offline ronald

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EWE
« Antwort #38 am: 08. Februar 2006, 13:42:16 »
hallo zusammen! bin neu im widerstandsgeschäft. bezüglich der von der ewe angekündigten preiserhöhung zum 01.02.06 habe ich am 31.01.06 per musterschreiben widerspruch eingelegt. heute habe ich eine rückantwort mit dem bereits oben beschriebenen inhalt (wir sind die billigsten, urteil ag delmenhorst,bla,bla,bla.) erhalten.
meine frage lautet: wie muss ich mich jetzt verhalten. muss ich auf das schreiben reagieren oder sollte man ruhe bewahren und weitere schreiben mit eventueller androhung von mahngebühren, gasabdrehung, etc. abwarten?
gruss ronald

Offline dieter potthoff

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EWE
« Antwort #39 am: 08. Februar 2006, 16:07:56 »
ronald

dies schreiben habe ich auch heute bekommen.
Ich werde nicht darauf antworten.
Ich habe mir eine exeltabelle erstellt um den monatlichen abschlag (nach tatsächlichem verbrauch) zu errechnen.
Einen dauerauftrag habe ich nicht mehr.
So stelle ich sicher das ewe mich nicht als bank benutzen kann.
Der betrag wird auf grund der bezugspreise vom 18.10.2004 errechnet.
MfG
dieter potthoff

Offline ronald

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EWE
« Antwort #40 am: 09. Februar 2006, 21:00:00 »
hallo dieter!
vielen dank für deine tipp. aber was wird uns wohl demnächst seitens der ewe per post erwarten?
hat irgend jemand erfahrung bezüglich der weiteren schritte der ewe?
gruß ronald

Offline Thommes

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EWE
« Antwort #41 am: 10. Februar 2006, 11:03:48 »
Heute 10.02.06  gelesen im Wirtschaftsteil der NWZ.

Gaspreise der EWE erneut vor Gericht
(Nordwest-Zeitung - Freitag, 10. Februar 2006)
ENERGIE Zwei Sammelklagen eingereicht
 
OLDENBURG/AURICH/OZ/WI - Der Protest gegen die mehrmals gestiegenen Preise für Erdgas beim Oldenburger Versorger EWE AG geht weiter: In dieser Woche haben 49 Privatkunden aus Ostfriesland Klage vor dem Landgericht Aurich gegen den Energieversorger eingereicht. Weitere 48 Kunden aus dem Raum Oldenburg haben vor dem Landgericht Oldenburg Klage eingereicht. Das bestätigten gestern Sprecher beider Gerichte.
...


Lg
Thommes

Offline uwes

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EWE
« Antwort #42 am: 10. Februar 2006, 12:20:29 »
Man liest auch in den Pressemitteilungen der EWE über deren glorreiche Siege.
http://www.ewe.de/363_5767.php?navpoint=1.1
Zitat
Gerichtsbeschluss: EWE kündigt zu Recht Sperrung an
Oldenburg, 7. Februar 2006. Für rechtmäßig hat das Amtsgericht Oldenburg das Vorgehen des Energieversorgers EWE gegen eine säumige Kundin erklärt. Das Unternehmen hatte der Frau angedroht, die Versorgung mit Erdgas einzustellen, sollte diese ihre Zahlungsrückstände nicht begleichen. Die Kundin hatte die von EWE aufgrund der Gaspreiserhöhung zum 1. August 2005 neu festgesetzten Abschlagsbeträge nur in Teilen beziehungsweise gar nicht bezahlt, da sie die Preiserhöhung für ungerechtfertigt hielt.
Daraufhin stellte sie beim Amtsgericht Oldenburg einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung mit dem Ziel, EWE die Sperrung zu untersagen.

Das Gericht teilte die Auffassung der Antragstellerin nicht. In dem Gerichtsbeschluss heißt es wörtlich: „Denn es fehlt an einem Verfügungsgrund. Nach den Allgemeinen Bedingungen für die Versorgung mit Gas hat die Antragstellerin lediglich ein Rückforderungsrecht, nicht jedoch das Recht, nach eigenem Gutdünken den Gaspreis festzusetzen. Würden dies alle Gasabnehmer der EWE tun, dann wäre die EWE binnen kürzester Zeit nicht mehr in der Lage, die Gasversorgung sicherzustellen."



Gerüchten zufolge soll eines der Verfahren durch einen Strohmann der EWE geführt worden sein, mit dem Hintergrund, eine günstige Ausgangslage für die kommenden Verfahren zu schaffen. Weiß jemand was darüber?

Uwes
Mit freundlichen Grüßen

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Offline biene

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EWE
« Antwort #43 am: 10. Februar 2006, 14:48:21 »
hallo zusammen,

soeben wird aktuell im NDR gemeldet - das bereits 2 aktuelle Sammelklagen gegen die EWE laufen -

Infos: http://www1.ndr.de/ndr_pages_std/0,2570,OID370144,00.html

zumindest ist jetzt das Landgericht mal eingeschaltet ....


Gruß Biene

Offline biene

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EWE
« Antwort #44 am: 13. Februar 2006, 08:53:34 »
lt NWZ-Ausgabe vom 10. Febr. 2006

gerade erhalte ich die Ausgabe von Bekannten:

Gaspreiserhöhungen - Verbände unterstützen Klage eines Verbrauchers

Oldenburg: "Es reicht. Wir sind lange genug hingehalten wirden, jetzt beschreiten wir den Klageweg." - Mit harten Worten hat Klaus Stryga, Vorsitzender des Haus-u. Grundeigentümervereins Oldenburg, gestern angekündigt, dass sein  Verband zusammen mit dem Mieterverein Oldenburg einen Kunden der EWE unterstützen wird - der vor Gericht die Offenlegung der Kalkulation der Gaspreise erreichen will.
"Wir haben es im Guten versucht" betonte Stryga. "Doch die Zusage, uns Einblick in die Unterlagen zu gewähren, ist nie wahr geworden . darum gehen wir nun in die Offensive."
....".


so stand es in der NWZ- Ausgabe am Freitag 10. Febr., 2006 - Bereich Oldenburg - Land


Gruß an alle

Biene

 

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