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Autor Thema: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?  (Gelesen 31636 mal)

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Offline TÜV-SV

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Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
« Antwort #30 am: 17. Juni 2017, 17:59:08 »
Du meinst wahrscheinlich den Druckregler/Druckminderer. Wahrscheinlich ein rotes oder blaues grösseres Teil, oder? Der Druckregler gehört in den meisten Fällen tatsächlich dem Hauseigentümer. Der Druckregler hat aber nichts mit der Überfüllsicherung zu tun.
Der Druckregler ist in das Kombiventil des Tanks eingeschraubt. Und die Überfüllsicherung ist eben Teil dieses Kombiventils.

Leider kann ich hier keine Bilder hochladen, sonst könnte man es unkompliziert klären. Aber Du weißt ja nun erst mal bescheid und kannst beim nächsten Mal auf den Füllstand achten.

Mit besten Gruß
TÜV-SV
Zu mir:
- Sachverständiger Dampf- und Drucktechnik bei einem TÜV
- Bisher etwa 3.000 Flüssiggastanks geprüft
- Nehme gern Stellung zu technischen Fragen rund um die wiederkehrende Tankprüfung
- Zu vertraglichen Dingen kann ich nicht viel sagen

Offline Liberty

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2024 - Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
« Antwort #31 am: 23. Oktober 2024, 14:42:07 »
Ein "Hallo" in das Forum. Der Beitrag liegt ja schon ein wenig zurück. Aufgrund der Aktualität möchte ich hierzu gerne antworten.

Wir haben 2023 ein Haus mit einem Miettank gekauft, dieser ist nun 31 Jahre alt. Schon bei der ersten Befüllung mit einer Festmenge war die Altfüllung nach Lieferung geringer ausgewiesen als gedacht. Wir hatten zunächst eine feste Menge bestellt und es war danach deutlich weniger im Tank als erwartet. Der Lieferant aus Hessen hatte das Geschäft des regionalen Lieferanten vor zwei Jahren übernommen in der Zeit, als das Haus leerstand.

Bei der zweiten Befüllung hatte ich den Preis verhandelt und bei einer Füllung von 17-18% einmal volltanken lassen. Der Fahrer erledigte das wie beim ersten Mal ohne eine Anmeldung der Lieferung und ohne unser Beisein und vermerkte auf dem Lieferschein einen Restbestand von 5%. Wir bemerkten dass die Anzeige 87% Befüllung auswies, aber woher die große Differenz von 12% zum Originalstand herrührte, konnte uns niemand erklären. Der Lieferant erläuterte die zuverlässige Eichung an den Fahrzeugen und, dass die Gastankanzeigen ja sehr ungenau wären, auch je nachdem wie man ablesen würde, und auch der Schwimmer immer einmal etwas hängen könnte.

Damit waren wir nicht zufrieden. Die Anzeige dient dem Besitzer, abzuwägen, wann und mit welcher Menge er befüllen lassen möchte und die Kosten abzuwägen, sonst könnte der Lieferant ja auf dem Zettel abrechnen, was immer er möchte. Ich hatte mich dann mit der Firma auf einen günstigeren Lieferpreis zum Ausgleich verständigt und geeinigt.

Nun erfolgte die dritte Befüllung mit nachverhandeltem Preis, der zuerst angebotene Preis war mit 85 Cent sehr teuer und das Mittel lag bei 72 Cent brutto. Ich hatte die Anzeige übers Jahr fortlaufend beobachtet und kein Hängen festgestellt. Heute fotografiert bei gut 26% Füllung. Ich hatte um einen rechtzeitigen Anruf vor der Lieferung gebeten. Der Fahrer hängte seinen Schlauch an und es pfiff etwas länger. Dann klopfte er auf den Tank und stellte eine Befüllung von 25% fest, was ich auf der Anzeige sehen konnte. Er stellte vorher sein LKW-Gerät auf 0 und eine maximale Liefermenge von 6000 Litern ein, "damit er nicht in kleinen Intervallen befüllen muss"(?), und als wir nach dem Abkoppeln, wo es noch einmal kurz pfiff, zum Wagen zurückkehrten, zeigte die Anzeige satte 1840 Liter an. Das hat mich schier umgehauen. Ich hatte bei 25% Restfüllung mit einer Menge von maximal 1620 Litern gerechnet oder, sollten dann in Wirklichkeit 87% Befüllung geliefert werden, wie die Gastankanzeige am Schluss des Befüllungvorgangs anzeigte, maximal mit 1674 Litern.

Woher kommt die Differenz? Der Fahrer verwies auf die aktuelle Eichung des Gerätes und dass er nichts davon habe, mehr zu liefern. Er habe Feierabend, wenn der Wagen leer sei. Allerdings räumte er ein, dass die Differenz in der Tat sehr hoch erscheint und versuchte das mit dem Schwimmer zu erklären. Wenn aber der Schwimmer zu niedrig hängt und weniger anzeigt, müsste er dann nicht auch bei einem vollen Tank weniger anzeigen? Also dann eher 83% als die erreichten 87%? Der Fahrer erzählte mir etwas von einem Kunden, der sich einen eigenen Zähler im Haus montieren ließ und die Lieferungen nur noch nach dieser Anzeige bezahlt. Die Armatur und Einrichtung habe allerdings um die 1000 Euro gekostet.

Ich würde mich über eine Resonanz von TÜV-SV freuen, weil ich ebenfalls über einen Wechsel nachdenke, wobei wir mit dem Miettank derzeit ja wirklich gefangen sind. Das Angebot, das wir im letzten Jahr für den 30 Jahre alten Tank erhielten, schien uns mit 833 Euro zu teuer wie auch eine Abholung für 775 Euro zu einem vom Lieferanten frei wählbaren Zeitpunkt bis hin zu 1606 Euro für eine Terminabholung auf eigene Kosten. Dazu käme dann der Preis für einen neuen Tank...

Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen, falls dieser Beitrag noch verfolgt wird. Ich hatte ebenfalls wie Mitglied "oiboddl2" schon festgestellt, dass man im Internet eher keine Berichte in dieser Art findet und frage mich ebenfalls, ob das daran liegt, dass man keinen Nachweis hat oder diese "Toleranzen" wirklich so in Kauf genommen werden.

Offline Watzl

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Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
« Antwort #32 am: 24. Oktober 2024, 11:21:15 »
Die Tankuhr am Fahrzeug wird geprüft und ist geeicht.
Die Ableseuhr am Tank ist nicht geeicht und liefert daher auch kein Ergebnis, mit dem man genau rechnen könnte. Da sind schon einige Prozente hin und her möglich.

Wenn man nicht wirklich senkrecht von oben auf die Uhr schaut, bekommt man auch eine fehlerhafte Ablesung (Paralaxenfehler)

Also bitte nicht an der Anzeigedifferenz Tankfahrzeug und Gastank abarbeiten.

Miettank:

Steigen sie aus  dem Vertrag aus. Sicherlich kostet das noch einmal, weil sie da alles selber bezahlten und die Vertragsfirma sich hier vornehm zurückhält.

Kaufen sie einen eigenen Tank und sparen sie künftig, weil es doch eine Preisdifferenz gibt zwischen den freien und den Vertragshändlern

Alles Gute und berichten sie bitte unbedingt, wie die Geschichte weitergeht.

Vielen Dank

H. Watzl

Offline Liberty

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Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
« Antwort #33 am: 24. Oktober 2024, 14:21:34 »
Hallo, Watzl,

danke für die Rückmeldung. Ich lese die Anzeige sehr sehr genau und von oben ab und gucke lieber zehn Mal hin und auch quer über die Nadel weg. Neuerdings fotografiere ich sogar schon mit dem Handy, da wird es richtig supergenau.

Mein Vertrag sagt aus, dass ich bei einem günstigeren schriftlichen Angebot eines anderen Händlers dem Lieferanten 24 Stunden Zeit geben kann für ein neues Angebot oder eine Freigabe für den anderen Lieferanten. Ich hatte mich schon beim letzten Mal für den eigenen Lieferanten entschieden, obwohl er nach Preisreduzierung noch einige Cent teurer war, aber mein Eindruck ist inzwischen, dass ich das beim Verhandeln eingesparte Geld stets über eine angeblich größere Liefermenge bezahle, die vermutlich nicht im Tank landet. Was mich auch stutzig gemacht hat ist, dass auf dem vorbereiteten Lieferschein handschriftlich der vereinbarte Preis vermerkt war. Was geht der den Fahrer an?

Ich würde denken, dass ich bei einem Lieferantenwechsel wohl auch gute Chancen haben könnte, die Menge geliefert zu bekommen die ich errechnet habe. Dieses Mal war es so, dass ich bei gut 26% Restfüllung (2700-Liter-Tank) eine Menge von 1593 Litern bis maximal 1674 Litern errechnet hatte, hier auch schon eine etwas niedrigere Füllhöhe mit 25% einkalkuliert und eine Maximalbefüllung bis 87% gemäß der Anzeige.

Da weichen die 1840 Liter doch sehr ab, was der Fahrer allerdings bestätigt hatte. Kann in einen Tank nebenbei auch Luft hineingelangen, wenn die Ventile nicht voll geöffnet werden (einer der drei gelben Hähne sah nur leicht schräg geöffnet aus und nicht im rechten Winkel) oder ist eine andere Form der Manipulation möglich? Wieviel entweicht beim Anschließen des Füllschlauchs? Die Differenz beträgt schließlich mindestens 6-8% und 170-216 Liter und beim letzten Mal mindestens etwa 10%.

In dem Vertrag steht überdies, dass bei der Abholung des Tanks ein Kran mindestens sechs Meter an den Tank heranfahren können muss. Bei uns liegt der Tank etwa 20 Meter oberhalb der Straße und wir wissen nicht, wie er dort aufgestellt wurde. Die Abholung kann vermutlich recht teuer werden, wenn wir den Vertrag kündigen und alle Kosten übernehmen müssen. Auch haben wir Zweifel, ob wir wirklich einen 31 Jahre alten Tank kaufen sollten. Wir haben gehört, dass die Haltbarkeit in etwa 30 Jahre beträgt ehe Tanks getauscht werden, aber maximal etwa 40 Jahre. Damit ist der Tank ja schon recht alt.

Grüße von Libby

Offline Watzl

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Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
« Antwort #34 am: 29. Oktober 2024, 10:04:20 »
Wenn da wirklich manipuliert wird bei der Befüllung des Tankes, dann ist das ein Fall für die Justiz.
Machen sie also eine Anzeige wegen Betrugs. Betrug ist in unserm Rechtssystem eigentlich ein schwerer Vorwurf und deswegen wird man der Sache dann nachgehen.
Bei einer Rechtsschutzversicherung im Hintergrund fällt es ihnen sicherlich leichter, diese Anzeige tatsächlich zu machen. Also zur Polizei und Anzeige erstatten oder zum Anwalt.

Mit ihren Ablesungen und ihren Berechnungen werden sie diese Problem nicht lösen auch wenn sie richti rechnen können. Die andere Seite wird das alles immer in Abrede stellen, weil sich doch auf keinen Fall zugeben wird dass sie manipuliert.

 

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