0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.
In der hoch mechanisierten deutschen Braunkohlewirtschaft gibt es laut einer Studie nur noch rund 20.000 Arbeitsplätze. Und rund 40 Prozent der Arbeitnehmer im Sektor sind mindestens 50 Jahre alt. Dies sind die zentralen Ergebnisse der Untersuchung "Arbeitsplätze in Braunkohleregionen - Entwicklungen in der Lausitz, dem Mitteldeutschen und Rheinischen Revier", die das Berliner Beratungshaus Arepo Consult im Auftrag der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen erstellt hat....Seit der Wiedervereinigung ist demnach die Zahl der Arbeitsplätze in Braunkohlegruben und -kraftwerken drastisch gefallen, von mehr als 115.000 auf nur noch knapp 20.000, das sind weniger als 0,07 Prozent aller Beschäftigten hierzulande. Zum Vergleich: Im Ökostrom-Sektor arbeiten laut dem Bundesverband Erneuerbare Energien etwa 330.000 Menschen....Einen Vorgeschmack darauf, wie politisch heikel und kostspielig der Ausstieg aus der Braunkohle werden könnte, zeigt der Streit um die sogenannte Kraftwerksreserve im Jahr 2015. (...) Am Ende gewann die Lobby. Die Konzerne und die Politik einigen sich nach monatelangem Geschacher darauf, neun teils überalterte Meiler schrittweise stillzulegen. Im Gegenzug erhalten die Unternehmen als Vorruhestandsprämie für ihre oft längst abgeschrieben Uralt-Kraftwerke insgesamt 1,6 Milliarden Euro. Aus der geplanten Klimaabgabe ist ein Subventionspaket für die Versorger geworden. Die Zeche zahlen müssen die Stromverbraucher: über höhere Netzentgelte. Und die Allgemeinheit wird wohl auch den großen Braunkohleausstieg finanzieren. Der wird, wenn er jemals kommt, mit Sicherheit um ein Vielfaches teurer.
Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz