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Autor Thema: Wer sind die deutschen (oder europäischen) Hersteller von Qualitätstanks?  (Gelesen 4658 mal)

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Offline stephan777

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Was sind die Namen der deutschen (oder europäischen) Hersteller von Qualitätstanks?

Zum ersten Mal finde ich über google keine Antwort, trotz vieler Versuche. Alle angeblich zum Verkauf bereiten Anbieter wollten am Ende nur vermieten. Beim einzigen Kaufangebot stellte sich heraus, dass der Tank aus Asien käme, Hersteller und Land wurden nicht genannt.

Über Hinweise würde ich mich sehr freuen!!!

Zum Hintergrund:
Wir haben ein älteres Haus mit oberirischem Tank gekauft. Der Mietvertrag wurde noch vom Vorbesitzer gekündigt, der (ur-)alte Tank (1,2 to) abgeholt. Der neue Tank soll größer sein und unterirdisch. Das Risiko Abholung sind wir nur eingegangen, weil das Haus einen einzigen Holzofen hat, nur das halbe Haus wird damit richtig warm.

Angebote für eine Baugrube für Tank 2,1 to für 200qm (EFH plus Werkstatt) von zuverlässigen Firmen haben wir bereits. 

P.S. Ich bin Mitglied beim Bund der Energieverbraucher.

Offline energienetz

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Hallo Stephan,

ein solche Liste wird es wohl nirgendwo geben, denn erstens ist unklar, was Sie unter "Qualitätstank" verstehen, jeder wird das von ihm angebotene Produkt dafür halten, zum anderen ist tatsächliche Herkunft wohl kaum ergründbar. Dass es also keine Antwort gibt, mag dann wohl auch mit der Frage zusammenhängen.
Freundlichen Gruss von Aribert Peters

Offline TÜV-SV

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Was sind die Namen der deutschen (oder europäischen) Hersteller von Qualitätstanks?

Zum ersten Mal finde ich über google keine Antwort, trotz vieler Versuche. Alle angeblich zum Verkauf bereiten Anbieter wollten am Ende nur vermieten. Beim einzigen Kaufangebot stellte sich heraus, dass der Tank aus Asien käme, Hersteller und Land wurden nicht genannt.

Über Hinweise würde ich mich sehr freuen!!!

Zum Hintergrund:
Wir haben ein älteres Haus mit oberirischem Tank gekauft. Der Mietvertrag wurde noch vom Vorbesitzer gekündigt, der (ur-)alte Tank (1,2 to) abgeholt. Der neue Tank soll größer sein und unterirdisch. Das Risiko Abholung sind wir nur eingegangen, weil das Haus einen einzigen Holzofen hat, nur das halbe Haus wird damit richtig warm.

Angebote für eine Baugrube für Tank 2,1 to für 200qm (EFH plus Werkstatt) von zuverlässigen Firmen haben wir bereits. 

P.S. Ich bin Mitglied beim Bund der Energieverbraucher.


Ich kann nur aus meiner Erfahrung als Prüfer sprechen. Der TÜV sieht solche Flüssiggasbehälter das erste Mal nach 10 Jahren bei der ersten TÜV-Prüfung, d.h. meine Erfahrungen erstrecken sich in diesem Falle auf Tanks, die vor mindestens 10 Jahren gebaut und aufgestellt wurden, nicht auf die aktuell gebauten Tanks.

Aus meiner Erfahrung heraus kann ich aber sagen, daß es bei erdgedeckten/unterirdischen Tanks neben den grundlegenden Dingen vor allem auch auf die Qualität der Epoxidharzbeschichtung ankommt. Die ist etwa 2 bis 4 mm dick und aussen um den ganzen Behälter herum, damit der Stahlbehälter durch die feuchte Erde von aussen nicht rosten kann.
Wichtig ist auch, daß die Firma, die den Behälter dann bei Ihnen in die Erde bzw. in das Sandbett der Grube einlagert, ordentlich arbeitet. Wenn die Beschichtung schon bei der Einlagerung durch unsachgemässes Arbeiten beschädigt wird, ist das natürlich auch schlecht. Da kann schon ein kleiner Riß oder eine minimale Abplatzung der Schicht mit dann freiliegendem Behältermetall reichen, damit der TÜV 10 Jahre später bei seinen Messungen feststellt, daß die Beschichtung beschädigt ist. Das kann man tatsächlich messen, auch wenn der Behälter vollkommen von Erde umgeben ist. Und ja nachdem, welches Gesamtprüfergebnis sich daraus für den TÜV ergibt, kann es sein, daß dann teure Nachrüstungen (Stichwort: Opferanode/KKS-Anlage) notwendig sind.
Wichtig ist auch, daß die einlagernde Firma sofort nach der Einlagerung die Tragösen des Behälters mit speziellen Kunststoffkappen abdeckt und diese mit Epoxidharz VOLLSTÄNDIG ausgießt. An den Tragösen hängt der Behälter beim Abladen am Kran. Und wenn beim Abladen durch den Kran die Beschichtung an diesen Tragösen durch die Kranhaken/Seilschlaufen schon beschädigt wird, ist das auch schlecht. Das kann aber passieren und läßt sich nicht immer verhindern. Deswegen sollten diese beiden Tragösen wie gesagt direkt beim Einlagern mit den Kunststoffkappen abgedeckt und diese gleich mit Epoxidharz ausgegossen werden, damit diese Stellen gleich repariert sind, falls sie vom Kran beschädigt wurden.

Nach etwa 3.000 geprüften Flüssiggasbehältern kann ich sagen, daß die unterirdischen Tanks der Firma STAG GmbH bei den Prüfungen die wenigsten Probleme verursachen. Bei denen war die Beschichtung in 98% der Fälle in Ordnung bei der ersten TÜV-Prüfung nach 10 Jahren. Auch bei 20 Jahre alten Behältern dieser Firma war die Beschichtung fast immer in Ordnung.

Wenn ich selbst einen unterirdischen Tank kaufen müßte für mich privat, würde ich auf jeden Fall einen von STAG nehmen. Die Internet-Seite des Herstellers kann man googlen. Da kann man sich auch anschauen, welche Tankgrössen die anbieten usw.
Die Firma sitzt in Genthin in Sachsen-Anhalt. Soweit ich weiß, ist das glaube ich auch noch der einzige Hersteller in Deutschland, der noch solche Flüssiggasbehälter für den Privatgebrauch baut. Alle anderen deutschen Hersteller existieren entweder nicht mehr, haben sich auf den Bau von Sonderbehältern spezialisiert oder lassen irgendwo in Osteuropa oder in Asien günstig fertigen. STAG produziert wie gesagt meines Wissens nach (aber ohne Gewähr) als einziger Hersteller noch in Deutschland und an der Qualität der Behälter, die ich bisher gesehen habe, war quasi nichts auszusetzen, soweit man das im Rahmen der TÜV-Prüfungen feststellen kann. Wie gesagt bezieht sich meine Erfahrung bezüglich der Qualität aber auf Behälter, die etwa 10 Jahre alt sind. Über aktuell von denen gebaute Behälter kann ich aus eigener Hand nicht viel sagen.

Ob man diese Behälter aber als Privatmann direkt bei STAG kaufen und anliefern lassen kann, weiß ich nicht. Aber selbst wenn das geht, brauchen Sie so oder so noch eine Firma, die das Ding fachgerecht einlagert und die Inbetriebnahme durchführt. Denn wie gesagt, wenn bei der Einlagerung irgendwas falsch gemacht wird, kann es spätestens nach 10 Jahren teuer werden, wenn der TÜV das erste Mal zur Prüfung kommt und dann feststellt, was alles für Fehler bei der Einlagerung gemacht wurden, die durch Nachrüstungen kompensiert werden müssen.

Ich an Ihrer Stelle würde mir mal gezielt ein paar kleinere, regionale Gasversorger in Ihrer Region bzw. Ihrem Bundesland ergooglen. Denen sagen Sie, daß Sie einen Tank KAUFEN wollen. Wenn Sie sich bis dahin schon festgelegt haben, können Sie denen auch sagen und darauf bestehen, daß Sie unbedingt einen Tank eines bestimmten Herstellers haben wollen. Und dann klären Sie mit dem Gasversorger einfach ab, ob Sie selbst den Tank direkt beim Hersteller kaufen können und dann den Gasversorger beauftragen, für Sie nur die Einlagerungsarbeiten und die Inbetriebnahme durchzuführen, oder ob nicht besser der Gasversorger den Tank für Sie beim Tankhersteller kauft und antransportiert und dann einlagert und in Betrieb nimmt und der Tank steht dann halt als Rechnungsposten mit auf der Rechnung des Gasversorgers. Ich würde wahrscheinlich den zweiten Weg wählen, denn auch schon beim unsachgemässen Transport und unsachgemässer Zwischenlagerung des Tanks kann die Beschichtung beschädigt werden.
Bei grossen, überregional tätigen Gasversorgern können Sie zwar auch mal anfragen, aber die werden sich auf sowas wahrscheinlich nicht einlassen. Die wollen eigentlich nur Tanks vermieten, weil sie damit mehr Geld verdienen können. Bei kleinen, regional tätigen Gasversorgern haben Sie aber eine gute Chance, daß Sie einen fairen Gasversorger finden, der das für Sie machen würde. Vielleicht bietet der Ihnen ja dann auch einen günstigen Wartungsvertrag oder einen günstigen Gaspreis an, so daß Sie dann gleich bei dem bleiben können. Da das ja aber dann Ihr Eigentumstank ist, steht es Ihnen danach ja auch frei, bei anderen zu tanken.

Ich fände es wissenswert zu erfahren, was sich bei Ihnen dann mit dem Tank ergeben hat. Vielleicht können Sie das ja dann hier mal kurz berichten, wenn es so weit ist. Ich schau hier so alle ein bis zwei Monate mal ins Forum rein.

Mit bestem Gruß
TÜV-SV
« Letzte Änderung: 04. November 2017, 04:56:20 von TÜV-SV »
Zu mir:
- Sachverständiger Dampf- und Drucktechnik bei einem TÜV
- Bisher etwa 3.000 Flüssiggastanks geprüft
- Nehme gern Stellung zu technischen Fragen rund um die wiederkehrende Tankprüfung
- Zu vertraglichen Dingen kann ich nicht viel sagen

 

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