Energiepreis-Protest > Ich brauche dringend Hilfe...

doppelt so hoher Gasverbrauch nach Zählerwechsel

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Holger-B.:
Hallo liebe Forummitglieder,

Nachdem ich heute meine Jahresgasrechnung von der EMB erhalten habe, bin ich etwas ratlos und benötige dringend eure Einschätzung, inwieweit so etwas möglich sein kann.

Ich bewohne ein kleines Reihenmittelhaus in dem ich die Heizung, Warmwasserversorgung und den Kochherd seit 16 Jahren ohne Veränderung der Geräte oder anderer, sich auf den Verbrauch auswirkender Umstände über Erdgas betreibe. Mein Verbrauch lag bisher im Jahresschnitt so bei 1300 m³.

Am 22.09.2016 hatte ich einen turnusmäßigen Zählerwechsel.
Vom vorherigen Ablesedatum am 23.02.2016 bis zum 21.09.2016 hatte ich einen Verbrauch von 465 m³. War ja das Sommerhalbjahr, also kein sehr hoher Verbrauch.
Für den Zeitraum nach dem Zählerwechsel, also vom 22.09.2016 bis zur letzten Ablesung am 23.02.2017 hatte ich dann plötzlich einen Verbrauch von 2468 m³.  Zum Vergleich. der gesamte Abrechnungszeitraum  im Vorjahr wies komlett nur einen Verbrauch von 1360 m³ aus.

Es folgten dann mehrere Telefonate mit dem Anbieter (EMB), der Ablesefirma und dem Eigentümer des Zähler, die alle nur die vorhandenen Daten bestätigen konnten, was mir jetzt auch nicht wirklich weiterhilft.

Ich hab dann mal den Verbrauch nach der letzten Ablesung genommen und sehe, dass ich seit dem 23.02.2017  auch schon wieder    87 m³ verbraucht haben soll.

Auf meine Frage beim Eigentümer des Zähler, ob denn ein Defekt beim Zähler vorliegen könne, meinte der Mitarbeiter, dass dies höchst unwahrscheinlich sei, ich dies aber überprüfen lassen könne, und die Kosten wenn der Zähler einwandfrei ist, dafür tragen müsse. (ca.200,-)

Meine Frage in die Runde ist nun,

wie wahrscheinlich ist so ein Zählerdefekt in der Praxis, da für mich wirklich der unmittelbare Zusammenhang, zwischen Zählerwechsel und Verbrauchsantieg so auffällig ist?

und

kann die Heizungsanlage, die ständig gewartet wird und offensichtlich ohne Probleme läuft, zufällig zum Zeitpunkt des Zählerwechsels einen Defekt bekommen haben, den ich bis heute,  im regulären Betrieb nicht bemerke und der den Energieverbrauch derart in die Höhe treibt?

Zur Abkärung der zweiten Frage habe ich heute auch schon den Hezungsmonteur zu Überprüfung der Anlage beauftragt. Aber vielleicht habt ihr ja da Erfahrungen und noch andere Tips und Hinweise.

Bin über jeden Hinweis dankbar, denn im Moment sieht es ja fast so aus, als müsste ich die 1071,- Nachzahlung berappen.

Ich danke euch erst einmal für das geduldige Lesen und hoffe auf den einen oder anderen hilfreichen Beitrag.

Viele Grüße Holger




verbraucht habe.

kamaraba:
Hallo Holger,
ich halte den Verbrauch für extrem hoch. Wir bewohnen ein freistehendes Einfamilienhaus mit ca. 180m² beheizter Fläche und 4-5 Personen im Zeitraum vom 23.2. bis 28.2.2017 einen Verbrauch von 46m³ Gas.
Brennwerttherme Baujahr 2014.
Ich schreibe meinen Gasverbrauch allerdings täglich auf und notiere mir auch die Aussentemperaturen.

Erdferkel:
Hallo auch von mir, die Geschichte kommt mir auch ziemlich fragwürdig vor. Auch wir haben eine "Doppelhaushälfte", sind aber beidseits in eine Häuserzeile integriert, also Reihenhaus mit unterschiedlchen Fassaden, beheizte Wohnfläche passt auch. Ich dokumentiere seit Erstbezug 2008 wöchentlich Strom- Gas- und Wasserverbrauch. Wir benötigen durchschnittlich 8500Kwh Gas im Jahr, haben aber eine heizungsunterstützende Solarthermieanlage auf dem Dach, der genannte Verbrauch von 1300 Kubikmetern scheint mir durchaus plausibel. Gibt nun 2 Möglichkeiten: Entweder war der alte Zähler defekt und hat zu wenig gezählt oder der neue hat ne Macke. Durchflussmengen kann man leider schlecht nachvollziehen, ich würde mal den Zählvorgang bei Volllast der Therme dokumentieren, mit Videokamera oder Handy, und das dem Heizungsbauer zeigen. Wenn der Ofen eine Maximalleistung von 15KW hat und angeblich Gas für 30KW durchrauscht wäre das vieleicht ein Ansatzpunkt für die Überprüfung durch den Betreiber?
Ist das ein analoger oder ein digitaler Zähler?
Grüsse, Erdferkel

corsair:

Falls die bisher durchschnittlichen 1300 m³ / Jahr tatsächlich auch auf abgelesenen (und nicht geschätzten) Ständen beruhen, kann ich mich den Anmerkungen von Erdferkel nur anschließen.
Der von Erdferkel vorgeschlagene Test, die Heizungsanlage mal auf Volllast laufen zu lassen, und dann zu schauen, wie viel der Gaszähler dabei gezählt hat, ist eine erstmal kostengünstige Vorgehensweise. Ist natürlich nicht sehr genau, aber um herauszufinden, ob der Zähler tatsächlich fast das doppelte zählt, sollte das ausreichen.
Als Vorbereitung, damit die Heizungsanlage auch einige Minuten tatsächlich auf Volllast läuft, würde ich die Räume vorher ordentlich auskühlen lassen und die Heizkörper voll aufdrehen. Falls das Warmwasser im Durchlaufprinzip erzeugt wird, kann man natürlich auch Minutenlang "laufen lassen" (ist leider eine ziemliche Wasser-und Energieverschwendung....).

Holger-B.:
Vielen Dank erst einmal für die Antworten

Dass der alte alte Zähler defekt war ist auch so ein Gedanke gewesen, den ich hatte. Kann aber nicht sein, da ich meine Abrechnung sofort mit der meiner Nachbarin verglichen habe, die am gleichen Tag den Zählerwechsel hatte, die indentische Wohnung und ähnliche Geräte hat. Ihr  Verbrauch war vor dem Zählerwechsel in der gleichen Größenordnung, wie bei mir und ist auch danach konstant so weitergelaufen. Sie erhält sogar noch ein Guthaben von 255,- zurück.
Beide Zähler, also der alte, wie der neue sind analog. Sämtliche Werte in den Abrechnungen der letzten Jahre beruhen auf abgelesenen Ständen, also keine Schätzungen. Ich mache es jetzt aber nicht wie karamba, der täglich seinen Verbrauch notiert. Hab da vielleicht ein bisschen naiv darauf vertraut, dass das alles schon richtig funktioniert.
Morgen früh kommt erst einmal der Heizungsbauer. Mal sehen was er dazu sagt. Der Tip mit der Vollast der Anlage ist auch sehr gut. Werd ich dem Hezungsbauer vorschlagen, aber vielleicht hat er ja auch noch andere Mittel festzustellen, ob die Anlage einen erhöhten Verbrauch hat.
Danke aber erst einmal für eure netten Hinweise.

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