Vorab die Info: Ich bin einer der Gründer von SwitchUp (
www.switchup.de). Mir geht es mit diesem Post nicht um Werbung, sondern um einen Meinungsaustausch über die Frage, ob es Bedarf nach einem "Vergleichsportal" anderer Art gibt.
Im Kern steht bei SwitchUp ein Vergleich (möglichst) aller verfügbaren Tarife. Dabei greifen wir auf die gleichen Quellen wie die bekannten Strom-Vergleichsportale zu. Wir versuchen jedoch, einige Dinge bewusst anders zu machen:
- Empfehlung statt Tarifliste: Wir glauben, dass viele Menschen durch eine reine Auflistung von Tarifen nicht in ausreichendem Maße bei der Auswahlentscheidung unterstützt werden. Daher erstellen wir für unsere Nutzer eine Empfehlung auf Basis ihrer Präferenzen (Ökostrom, Laufzeit, Bonus, etc.) und dampfen die rund 500 Tarife pro Stadt auf maximal 3 Empfehlungen ein (Preis-Tipp, Preis-Leistungs-Tipp und Premium-Tipp).
- Konsequentes Aussortieren unseriöser Anbieter: Wie in diesem Forum sowie auf Seiten wie Reclabox deutlich wird, konzentrieren sich die Probleme auf eine relativ überschaubare Zahl an Anbieter. Auf Basis eines Scorings, welches wir über jeden Tarif & Anbieter laufen lassen (u.a. auf Basis von Kundenbewertungen & Beschwerden), markieren wir entsprechende Anbieter. Diese schließen wir weiterhin von den zuvor genannten Empfehlungen aus, zumal die zusätzliche Ersparnis in aller Regel relativ gering ist. Das Gleiche gilt auch für Pakettarife sowie Tarife per Vorkasse.
- Dauerhafte Betreuung: Für die meisten Menschen dürfte ein Stromanbieterwechsel sehr lästig sein. Und sich damit dann auch noch in wiederkehrenden Abständen auseinander setzen zu müssen, um so mehr. Daher möchten wir durch Maßnahmen wie Warnungen vor überhöhten Abschlägen sowie Preiserhöhungen oder rechtzeitige Erinnerungen vor Ablauf der Kündigungsfrist unsere Kunden in die Lage versetzen, eine bewusste Handlungsentscheidung treffen zu können. Und diese daraus resultierende Aktion so einfach wie möglich zu gestalten (idealerweise per Knopfdruck). Darüber hinaus ist unser Anspruch, unsere Nutzer bei Schwierigkeiten nicht im Regen stehen zu lassen, sondern diesen bei allen Anliegen zuverlässig zur Seite zu stehen.
Insgesamt betrachten wir uns weniger als ein "Vergleichsportal", sondern mehr als ein Assistent, der konsequent im Sinne seiner Kunden agiert. Wir sind uns bewusst, dass dieser Ansatz für Euch als Nutzer dieses Forums weniger relevant sein dürfte, da Ihr den Markt mit all seinen Eigenheiten ohnehin sehr gut kennt. Wir möchten mit unserem Service vor allem Menschen erreichen, die sich durch die Komplexität des Marktes überfordert fühlen und sich im Zweifelsfall davon abschrecken lassen und keinerlei Aktion vollziehen. Schließlich deuten die Marktzahlen nach wie vor darauf hin, dass ein wesentlicher Teil der Haushalte zwar das Bewusstsein hat, dass ein Wechsel weg vom Grundversorger eine hohe Ersparnis verspricht, letztlich aber doch keine Handlung vollziehen.
Weiterhin ist uns klar, dass wir mit unserem gegenwärtigen Ansatz, uns über Wechselprovisionen zu finanzieren, potenziell in Interessenskonflikte geraten. Um dem entgegen zu wirken, achten wir sehr genau darauf, uns nicht von Provisionen leiten zu lassen. Die Empfehlungen für unsere Nutzer sind daher auch nicht an unsere Provisionen geknüpft, sondern basieren ausschließlich auf den uns durch den Nutzer mitgeteilten Präferenzen. An diesem Anspruch lassen wir uns auch messen. Zudem lehnen wir jegliche Form von Werbung, etc. ab, über die ein Anbieter Einfluss auf die Platzierung, Darstellung oder das Ranking nehmen möchten. Auf diese Weise möchten wir uns das Vertrauen unserer Nutzer erarbeiten, damit sich diese langfristig für uns als zuverlässigen Partner entscheiden.
Mit SwitchUp sind wir nun gut 1 Jahr auf dem Markt und sehen unsere Entwicklung in keinster Form als abgeschlossen an. Vielmehr sind wir uns bewusst, dass wir noch eine Reihe von Verbesserungen vollziehen müssen, vor allem die o.a. Betreuung unserer Nutzer über den Wechsel hinaus deutlich einfacher und zuverlässiger zu gestalten. Da hier kaum Lösungen vorhanden sind, experimentieren wir mit verschiedenen Ansätzen. Insofern würde ich mich über jegliches Feedback freuen, ob Ihr Ratschläge zur "idealen" Lösung habt, zumal hier im Forum eine Reihe von Experten zu sein scheinen. Vor allem geht es uns dabei um die Frage, ob wir mit unserem Ansatz potenziell einen Teil der 70-80% der Haushalte erreichen können, die nach wie vor beim Grundversorger sind?
Kritisches Feedback und Verbesserungsvorschläge ausdrücklich erwünscht.